Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Magazine. Titan selbst würde ebenso wie Terra und Luna von planetenumspannenden Paratronfeldern abgeriegelt werden. Auf allen anderen bewohnten Welten und ihren Monden existierten ausreichende, ebenfalls von Paratronschirmen abgesicherte Schutzräume.
    Wobei Trokan in letzter Zeit einer gewaltigen Baustelle geglichen hatte. Natürlich war für die Herreach gesorgt, die das Pech hatten, in unmittelbarer kosmischer Nachbarschaft zur Erde zu leben. Dennoch wurden immer wieder Stimmen laut, dass viel zuwenig mit ihnen gesprochen wurde.
    Entwicklungshilfe zu leisten bedeutete noch lange nicht, die Gleichberechtigung zu praktizieren.
    Rhodan fühlte sich wie Bull müde und abgespannt, und solche Gedanken trugen wenig Positives bei. Was immer unternommen wurde, um der Bedrohung wirkungsvoll zu begegnen, es würde stets zuwenig sein. Längst waren die ersten Opportunisten auf den Plan getreten, die in der Krise ihren persönlichen Gewinn suchten. Mit der akuten Phase des Krisenfalls Karthago hatte der Exodus der Bevölkerung in die Schutzräume begonnen.
    Das bedeutete immensen volkswirtschaftlichen Schaden, der angesichts der ohnehin angespannten Finanzlage irreparable Folgen nach sich ziehen konnte. Nur mehr die vollautomatischen Fabriken produzierten, das übrige Sozialprodukt brach zusehends weg.
    Aber auch die Robotfabriken würden beim ersten Anzeichen vom Gegner eingesetzter KorraVir-Varianten zentral von NATHAN abgeschaltet werden. Den Vorkehrungen gegen einen KorraVir-Angriff kam größte Priorität zu, denn syntronische Schaltelemente beherrschten. das Leben bis in den letzten Privathaushalt. Ohne sie funktionierten weder Nahrungsmittel- noch Wasserversorgung, wurden die Klimaanlagen ebenso wie die Frischluftversorgung in den Wohnsilos lahmgelegt. Vom öffentlichen Personenverkehr im Nahbereich und den Fernverbindungen ganz zu schweigen.
    Gut drei Viertel aller Haushalte würden schlagartig von allen Informationen abgeschnitten sein. Ausschließlich das Mondgehirn NATHAN war durch einen aufwendigen KDamm gesichert und blieb unbeeinflussbar.
    Um 15.03 Uhr wurde der autorisierte Einflug einer weiteren kleinen Flotte ins Sonnensystem gemeldet. Es handelte sich um 50 Raumer der ODIN-Klasse und 50 Neo-Korvetten, alle Kampfraumer der Neuen USO, die zudem von zweihundert schwerbewaffneten 500-Meter-Handelsraumern der Organisation Taxit begleitet wurden. Falls das Menetekel der befürchteten Materialschlacht Wirklichkeit werden würde, bedeuteten diese dreihundert Schiffe zwar nur einen Tropfen auf den heißen Stein, doch sie waren zugleich eine unschätzbare Geste. Die USO war beileibe keine Militärmacht, sondern in erster Linie Geheimdienst. Monkey war mit der Entsendung dieser Raumer bis an die Grenze des Machbaren gegangen. Die USO-Schiffe wurden in die Verteidigungsstrategie integriert und dem Bereich der inneren Planeten zugewiesen.
    Währenddessen erreichte Perry Rhodan ein privater Hyperkomanruf. Für einen kurzen Augenblick erschien es ihm, als blicke er in einen Spiegel.
    Aber das Gesicht auf dem Monitor wirkte ausgezehrt, die Lippen blutleer. Und den hellen Augen haftete ein feuchter Schimmer an. „Bonjour, mon père", erklang eine leicht belegte Stimme. Der Sprecher gab sich Mühe, seine Besorgnis zu verbergen, schaffte es aber nicht völlig. „Ich melde mich von Bord des Flaggschiffs LOVELY BOSCYK, und ich freue mich, Seite an Seite mit dir zu kämpfen. Schließlich ist die Erde auch meine Heimat."
    „Du freust dich?" brachte Rhodan stockend hervor. „Mon Dieu, quel faux pas. Ich meine natürlich ..."
    „Du bist willkommen", unterbrach der Resident. „Mike, ich habe nicht zu hoffen gewagt, dass du kommen würdest."
    „Pour la liberte! Bonne chance, mon père." Michael Rhodan lächelte schief und unterbrach die Verbindung. Der Hauch von Nostalgie verflüchtigte sich so schnell, wie er sich aufgebaut hatte. Perry Rhodan hätte fast geglaubt, den Roi Danton aus der Zeit von OLD MAN wieder vor sich zu sehen. Aber seither waren nahezu zweieinhalb Jahrtausende vergangen; der Roi Danton heute war reifer, bedächtiger und vom Schicksal geprägt, ganz im Gegensatz zu dem jungen Draufgänger von einst. 16.20 Uhr. Nichts bewegte sich mehr im Sonnensystem. Über 300.000 Raumschiffe der Verteidiger hatten ihre Positionen eingenommen. Milliarden Menschen, in der Flotte ebenso wie auf den Planeten und ihren Monden, warteten. Die Zeit kroch nur noch träge dahin. Für Perry Rhodan bedeutete die Ruhe vor dem Sturm ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher