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2066 - Der Thronfolger

Titel: 2066 - Der Thronfolger
Autoren: Unbekannt
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eine ungewöhnliche Persönlichkeit, die ihrer Arbeit mit hoher Intelligenz, journalistischem Feingefühl und absoluter Integrität nachgeht. Allen vergangenen Adelsintrigen zum Trotz hat sie überdurchschnittliche Erfolge zu verzeichnen. In der Öffentlichkeit erfreut sie sich einer ständig steigenden Popularität. Vor neun Jahren schon hat sie den verarmten Planeten Camqoa verlassen, um im Arkonsystem eine Laufbahn als Journalistin einzuschlagen und Karriere zu machen. Man hat ihr zum Vorwurf gemacht, dass sie Camqoa den Rücken gekehrt hat. Missgünstige Mitbewerber haben sie in der Öffentlichkeit als Bekkar bezeichnet und kritisiert, sie habe sich von Camqoa davongemacht, anstatt ihrer Heimat das fraglos vorhandene große Talent zu widmen und den Planeten aus Armut und Bedeutungslosigkeit herauszuführen.
    Ihre Antwort darauf ist charakteristisch für sie: „Irgend jemand hat meine Familie durch eine infame Intrige in Armut und Bedeutungslosigkeit gestürzt, nachdem sie den Planeten zu wirtschaftlicher Blüte geführt hatte, Keiner von jenen, die Nutznießer der Anstrengungen meiner Familie waren, hat sich an unsere Seite gestellt, um der Intrige offensiv und zum Wohle aller zu begegnen. Sollen doch die Drahtzieher der Intrige ihre geistige Kapazität dazu verwenden, Camqoa zu neuer Blüte zu verhelfen! Sollte sie dazu nicht ausreichen, ist das nicht mein Problem. Wären Barbaren meine Gegner gewesen, wäre ich geblieben. Doch es waren die Arkoniden." Sargor da Progeron musste schnell eine Entscheidung treffen. Die Zeit drängte.
    „Was ist los?" fragte Marchany da Camqoa, als sie zu den anderen Mitgliedern ihres Teams in den Großgleiter stieg. Die Maschine, eine Spezialanfertigung vom Planeten Gano, versehen mit dem Siegel höchster Qualität, startete augenblicklich. Mit einem leisen Klicken schalteten sich die diversen Sicherheitseinrichtungen ein. Es war ein Geräusch, an das sich alle gewöhnt hatten, so dass es keiner der Männer und Frauen mehr wahrnahm. Das Team setzte sich aus vierzehn Mitarbeitern zusammen, von denen jeder einzelne auf seinem Gebiet Herausragendes leistete. Während die Techniker eine letzte Überprüfung der Ausrüstung vornahmen, blickte die Journalistin ihre Regisseurin forschend an. „Ollynan, die Tochter des Edlen Mhakurd, ist tot", teilte ihr O1tra Rimeiyke mit. Sie saß vor einer Monitorwand aus mehr als hundert Holowürfeln, in denen Bilder der verschiedenen Sender des Kristallplaneten liefen. „Es heißt, dass sie den Freitod gewählt hat. Wir werden die ersten sein, die dort sind." Marchany war so erschrocken, dass sie zunächst kein Wort über die Lippen brachte. Sie dachte an die ungewöhnlich schöne, junge Frau, mit der sie gut bekannt gewesen war und die ihr zu einigen wichtigen Aufträgen aus Kreisen des Hochadels verholfen hatte. Ollynan war es gewesen, die ihr die Türen zum Pressebüro des Kristallpalastes geöffnet und ihr dadurch die Möglichkeit vermittelt hatte, als Bildjournalistin über die Gründungsfeierlichkeiten des Göttlichen Imperiums zu berichten.
    Entscheidend war jeweils der erste Schritt gewesen. Dazu hatte sie ihr verholfen. Die weiteren Schritte wären nicht gefolgt, vermutlich gar nicht möglich gewesen, wenn sie es nicht getan hätte. Es war ein unglaublicher Auftrag gewesen, der Marchany bis an die Grenzen Arkons bekannt und berühmt gemacht - und den sie für bis dahin unerreicht hohe Honorare an zahlreiche Sender verkauft hatte. Marchany sah das Gesicht dieser klugen und fast immer fröhlichen Frau vor sich. Sie musste daran denken, wie verzaubert sie von dem unbeschwerten Lächeln dieser jungen Adligen gewesen war. Stets hatte sie die Gespräche mit ihr als gepflegt und faszinierend empfunden.
    Ollynan sollte Selbstmord verübt haben? Marchany konnte es nicht glauben. Nicht Ollynan. Eine Frau wie sie warf ihr Leben nicht weg! Gerade in den letzten Tagen hatten sie mehrere Male über das Netz miteinander gesprochen. Nicht ein einziges Mal hatte Marchany den Eindruck gehabt, dass Ollynan sich in einer persönlichen Krise befand. „Wieso?" kam es leise über ihre Lippen. „Gibt es eine Erklärung? Ein Mann? Eine persönliche Enttäuschung?" Oltra Rimeiyke schüttelte den Kopf. „Man hat nichts gefunden. Bisher jedenfalls nicht. Keine Nachricht. Kein Abschiedsbrief. Nichts. Eindeutig aber ist, dass sie sich selbst getötet hat. Gift. Aber kein Suut. Da wäre kein Nachweis möglich."
    Die Maschine landete auf dem Dach eines etwa hundert
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