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2066 - Der Thronfolger

Titel: 2066 - Der Thronfolger
Autoren: Unbekannt
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Vater gelernt.
    Seine Familie entstammte der sogenannten zweiten Reihe. Kocrat, sein Vater, trug nur den Titel eines Doms Zweiter Klasse, galt aber selbst heute noch als gewiefter Taktiker und Stratege, der sich zur Zeit der ARK SUMM IA seines Sohnes an die Spitze eines der miteinander konkurrierenden Celista - Dienste hochgearbeitet hatte.
    Es amüsierte Sargor da Progeron, dass der alte Leiter der Tu-Ra-Cel, die zur Dachorganisation der Geheimdienste geworden war, eines unnatürlichen Todes gestorben war. Danach hatte Bostich I. es erstmals gewagt, offen die Empfehlungen seiner Ratgeber im Kristallpalast zu ignorieren und damit letztlich den Einfluss der Khasurnmeisterin Dimeria Ta-Senkara abzublocken. In halb offizieller Runde hatte Bostich den Tod des Geheimdienstchefs auf interne Intrigen innerhalb der Celistas zurückgeführt. Damit hatte er jenen, die den hohen Würdenträger auf dem Gewissen hatten, eine Beförderung als Belohnung für die Teilnahme an dem Komplott verweigert. Niemand hatte widersprochen, als der Imperator in eigener Herrlichkeit Sargor da Progeron berufen hatte.
    Er - Sargor da Progeron - hatte sich zuvor in geheimen Gesprächen und in Erinnerung an die gemeinsame ARK SUMMIA-Zeit, aber auch aus persönlichem Ehrgeiz auf Bostichs Seite gestellt. Er war dem Imperator verpflichtet und sonst keiner anderen Persönlichkeit. Und so war er der mächtige Anführer der berüchtigten Kralasenen geworden, die anfangs nur seine persönliche Garde dargestellt hatten. Eine Zeitlang hatte er in einem geheimen Hauptquartier auf dem fernen Planeten Trumschvaar residiert, bevor er schließlich zum Geheimdienstchef von Arkon Iernannt worden war. Er hatte einen langen Weg hinter sich, und bislang war es ihm stets gelungen, alle Geheimnisse aufzuklären, mit denen er sich befasst hatte. Im Laufe seines Aufstiegs hatte er gelernt, dass buchstäblich jeder etwas hatte, was er unter allen Umständen vor anderen verbergen wollte.
    Dabei nahm Sargor sich selbst nicht aus. Auch bei ihm gab es Schwachstellen. In den vergangenen Jahren hatte er einige Energie darauf verwendet, seine Geheimnisse abzusichern, um zu verhindern, dass ihm irgendwann einmal irgendjemand ein Bein stellte, indem er unliebsame Informationen über ihn preisgab. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass es bei Marchany da Camqoa etwas gab, was sie auf keinen Fall anderen offenbaren würde, so sie nicht dazu gezwungen wurde...
    Selbstverständlich! Meldete sich sein Extrasinn. Sie ist eine Frau - und das ist schon mal ein Nachteil. Frauen können Geheimnisse nur schlecht bewahren. Selbst die eigenen nicht. Ihre Schwachstellen sind meist ihre Emotionen - und die Eitelkeit. Sargors in vielen geheimen Schlachten geschultes Gehirn arbeitete bereits an einem Plan. Da war etwas zwischen Marchany da Camqoa und dem Imperator, und er musste herausfinden, was es war, um es auf die eine oder andere Weise zu nutzen - zu wessen Vorteil auch immer.
    „Gosner, Mutter! Etwas Unglaubliches ist passiert. Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich war mit Yinkall essen. Ja, Mutter, ich weiß, es ist dir nicht recht. Du hast Bedenken gegen ihn. Aber glaube mir, er hat sich geändert. Seit er für die Regierung arbeitet, ist er ein anderer geworden. Und außerdem mehr war ja nicht als dieses Essen. Dennoch - ich bin nicht so naiv, alles für bare Münze zu nehmen, was er mir erzählt. Mein Beruf bringt es nun mal mit sich, dass ich mich genau informieren muss. Und obwohl es mir eigentlich widerstrebt, in seinem privaten Umfeld zu recherchieren, habe ich es getan. Ich habe die volle Kapazität meiner Redaktion genutzt, um alles über Yinkall zu erfahren, was er in den letzten sechs Jahren unternommen oder auch unterlassen hat. Ich kenne seinen Werdegang bis ins kleinste Detail hinein, und ich bin auf nichts gestoßen, was nicht in Ordnung wäre. Gewiss, da sind einige Kleinigkeiten, aber die spielen keine Rolle. Im Verlauf seines Lebens baut jeder irgendwann mal Mist. Wenn es aber um solche Belanglosigkeiten geht wie bei Yinkall, hat niemand Grund, sich aufzuregen.
    Ach, entschuldige, Mutter, das wollte ich dir ja eigentlich gar nicht erzählen. Weißt du, ich war frech zu ihm und wollte ihn ärgern. Nein. Nicht ärgern. Eigentlich nur necken und ein bisschen aus der Reserve locken. Und da habe ich zu ihm gesagt, wenn er mich wirklich liebe und wenn er schon bei der Regierung sei, dann könne er mir schließlich mal einen guten Auftrag besorgen. Vielleicht einen Report
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