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2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure
Autoren: Unbekannt
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reagierten auf unsere Anwesenheit.
    Tage und Nächte vergingen in höchster Betriebsamkeit. Die Dunkelheit war hell erleuchtet von Scheinwerferbatterien der Legionsschiffe. Immer tiefer fraß sich das von den Desintegratoren gefräste Loch in die planetare Kruste, wuchsen die Stapel der Pressballen, die später vielleicht für andere Bauten Verwendung fanden.
    Während die Aktivitäten im Zentrum eher eintönig waren, konnte der Fortschritt ringsum täglich bestaunt werden. Lange Reihen der Baumaschinen glitten unaufhaltsam in drei Himmelsrichtungen voran: Hinter ihnen blieb die eingeebnete, kahle Fläche zurück, auf der später einmal Frachtcontainer stehen sollten. Westlich der Ausschachtung wurde eine langgestreckte Halle errichtet. Neben Tausenden Doppelstabrobotern waren vermehrt die Saphoren zu beobachten.
    Die weißhäutigen Wesen hatten zart gegliederte, vierfingrige Hände. Ihr Körper war nur sehr spärlich behaart, die Haut großporig und rau. Die Köpfe hatten eine langgestreckte Ovalform; das Hinterhaupt war deutlich vorgewölbt. Kleine schwarze Augen standen eng beieinander, die Nase ragte kaum vor, die Ohrmuscheln waren winzig. Ihre Sprache klang hell und zwitschernd. „Optisch ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern eigentlich nur an der Körpergröße zu erkennen", erklärte Keifan. „Die Frauen sind größer und von der Statur her kräftiger. Ihre Gesellschaft ist matriarchalisch organisiert; die Frauen befinden sich in maßgeblicher Position, die Männer nehmen eher untergeordnete Ränge ein."
    Besatzungsmitglieder der Legionsschiffe bekamen wir nicht zu sehen; ich war sehr froh darüber. Nach vielen Tagen begann dann die Errichtung des eigentlichen Portals: Jeweils fünfzehn Stachelraumer bezogen hoch über dem Schacht eine insgesamt fünfreihige, leicht gegeneinander versetzte Ringformation, zwischen der das graue Flirren eines Transmitterfeldes aufgebaut wurde. Und aus diesem schob sich dann der riesige Metallzylinder hervor; tausend Meter im Durchmesser groß und ebenso hoch.
    Im Zentrum seiner Unterseite gab es eine winzig erscheinende Aussparung. In diese glitt passgenau der Zylindersockel mit der Energiekugel hinein, gefolgt von einem Verschlussstück, das ein Stachelraumer per Traktorstrahl heranschaffte. Soweit wir es erkennen konnten, gab es auch bei dieser Portalanlage keine Schleusen oder sonstigen Zugänge. Von Antigravfeldern getragen, senkte sich das Portallangsam ab, verschwand Zentimeter um Zentimeter im Schacht.
    Während all dies geschah, blieben wir absolut unbehelligt. Die saphorischen Bautrupps ignorierten uns ebenso wie die Doppelstabroboter. Es war, als gebe es für sie die in nur dreißig Kilometern Entfernung abgestürzte CERRANGY gar nicht. Mit jedem verstreichenden Tag zerrte die Ungewissheit mehr und mehr an unseren Nerven. Würden sie irgendwann ihre Meinung doch noch ändern? Wollten sie nur ungestört den Portalbau abschließen?
    Der Plan entstand, vor dem Abflug an Bord eines der Stachelraumer zu gehen. Ich teleportierte mehrfach in die RUMAHU, erkundete die Örtlichkeiten, während ich stets damit rechnen musste, entdeckt zu werden. Zum Glück konnte ich mit meiner Orterfähigkeit die Anwesenheit von Saphoren erkennen, und Roboter waren keine an Bord des Schiffes unterwegs - dafür aber Hunderte dieser rattenähnlichen Tiere, von denen Keifan behauptete, die Saphoren lebten mit ihnen in Symbiose. Schließlich gab es keinen Zweifel mehr, dass sich der Portalbau dem Abschluss näherte. Uns blieb nicht mehr viel Zeit.
    Zwar wissen wir viel, doch wollen wir alles wissen - das ist sambarkischer Geist. Sambarkische Buddo-Zeremonie
     
    EPILOG
     
    20. Februar 1304 NGZ
    06C.02K.01R. / 433.904D
     
    „Wie geht es nun weiter?" hatte Ru ben Caldrogyn die eher rhetorische Frage gestellt, während am Himmel die Legionsschiffe verschwanden. „Bis zur Inbetriebnahme des Portals wird es nicht mehr lange dauern." Kommandant Cerbon Hattam signalisierte Bedrückte Resignation. „Die meisten wollen hier abwarten, bis das Portal fertiggestellt ist, Ruben. Wir haben von der Revolution wahrlich genug, sehnen uns geradezu nach der Zeit ohne Raumfahrt zurück, als das Leben noch überschaubar war und man nicht alle hornlang in Lebensgefahr geriet."
    „Ich verstehe. In einigen Kado werdet ihr das Portal hoffentlich benutzen können, dann kommen die Siedler nach Larkinzo, die sich vermutlich irgendwo im Land Dommrath bereits auf ihre Reise vorbereiten. Dann könnt auch ihr
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