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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato
Autoren: Unbekannt
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Rhodan Terranischer Resident und Bote von Thoregon in einer Medienaufzeichnung nach dem Fall des Kreit-Systems Die schwerfälligen großen Antigravschlitten mit den Qolfim-Tauchbooten eigneten sich nicht für größere Flughöhen. Arneo Lekam und seine Leute waren deshalb zu einer Route gezwungen, die weitgehend den Hochgebirgspässen in den westlichen Ausläufern des Buckligen Reiters folgte. Das waren Passagen, die üblicherweise von Einheimischen genutzt wurden. Mittlerweile galt es als offenes Geheimnis, dass in den schroffen und schwer zugänglichen Gebirgsregionen Rebellen ihren Unterschlupf hatten. Vom Raumhafen aus bewegte sich der Trupp geradlinig nach Norden und durchquerte schon nach kurzer Zeit die wild wuchernden Vororte.
    Bilder des Elends waren zu sehen. Verstümmelte Ertruser, denen nach wie vor medizinische Hilfe fehlte. Es gab derzeit wohl keine Klinik, die in der Lage gewesen wäre, Organe oder Gliedmaßen aus einzelnen Zellen neu zu züchten und unter erträglichen Bedingungen zu transplantieren. Zwischen ausgebrannten, verfallenen Wohnsilos duckten sich provisorische Unterkünfte: überwiegend Kunststoffkuppeln, wie sie von Forschungstrupps auf unbekannten Welten errichtet wurden. Einzelne Gleiter kamen den Prospektoren fast auf Tuchfühlung nahe. Die Piloten ließen sich nicht einmal von den Katsugos abschrecken und drehten erst ab, als der Troß das Zentrumsgebiet tangierte. Der neue Stadtkern entwickelte bereits eine prägnante Skyline. Frachter, von Roboterheeren umschwärmt, hingen tief über der Stadt.
    Ein düsteres, Unheil verkündendes Gelb überzog den Himmel inzwischen bis weit über den Zenit hinaus. Der Horizont schien plötzlich bis auf wenige Kilometer nahe. Das Unwetter brach mit vernichtender Gewalt über die Prospektoren herein, als sie Baretus schon hinter sich gelassen und die ersten Berge zum Greifen nahe vor sich hatten. Von einer Sekunde zur anderen öffnete die Hölle ihre Pforten. Das Toben des Orkans, der mit Windgeschwindigkeiten von über 400 Stundenkilometern heranpeitschte, wurde nur vom Prasseln und Kreischen des Sandes übertroffen.
    Die Sichtweite sank schlagartig auf Null ab. Selbst Infrarot und Ortung halfen nur mehr bedingt, den Weg zu finden. Im Schutz der aktivierten Paratrons quälte sich der Troß über eine Stunde lang im Schritttempo bergauf. Dann endete der Orkan so abrupt, wie er begonnen hatte, und ein fast schon psychedelisches Farbenspiel überzog den Himmel. Erst nach einer weiteren halben Stunde brach die Sonne wieder durch. Langsam krochen die Antigravschlitten über die Pässe. Falls das Tempo nicht gesteigert werden konnte, war Fin Calley kaum vor Einbruch der Nacht zu erreichen. Dabei betrug die zurückzulegende Strecke unter Einbeziehung aller Umwege nicht mehr als siebenhundert Kilometer.
    Zum Glück blieb alles ruhig. Mehrmals waren Schlachtschiffe zu sehen, die in großer Höhe ihre Bahn zogen. Ihre Ortungen und hochauflösende Optiken tasteten jeden Quadratmeter des Planeten immer wieder von neuem ab. Dass solche Methoden nicht ausreichten, die Verstecke der Rebellen aufzuspüren, hatte die Vergangenheit bewiesen. Aber sie waren eines von vielen Instrumenten des Kristallimperiums - oder neuerdings Göttlichen Imperiums -, die sogar Ertrus eines Tages in die Knie zwingen würden. „Der Tato ist über unseren Standort jederzeit informiert", behauptete Lekam. „Ich frage mich, ob er Hilfe senden wird, falls wir angegriffen werden."
    „Subeat sieht zu, wie wir sang- und klanglos untergehen", behauptete Mantorius, der mit seiner Körperfülle gut eineinhalb Gleitersitze beansprucht hätte, im Sessel des Piloten aber deutlich mehr Platz gefunden hatte. Ein Felssturz donnerte ins Tal. Selbst die Luft bebte beim Aufprall der gewaltigen Brocken, von denen viele Korvettengröße erreichten. Nicht mehr als fünfhundert Meter entfernt war eine Steilwand abgesackt, und der aus der Tiefe heraufquellende Staub, vermischt mit feinsten Gesteinssplittern, folgte eine Zeitlang wie eine alles erstickende Wolke dem Troß.
    Die Schatten wurden länger und verwandelten die Wildnis in eine bizarre Schroffheit. Fin Calley lag nur noch eine halbe Stunde voraus. Zwei jäh aufzuckende Impulsstrahlen entlarvten die friedliche Idylle als Schein. Keine Ortung hatte die Rebellen erfasst, die von mehreren Seiten zugleich das Feuer eröffneten.
    Mit syntronischer Reaktion aktivierten die Katsugos ihre Paratronschirme, Schon die ersten Schüsse wurden über
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