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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato
Autoren: Unbekannt
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Antriebskontrollen und die Ortungen und riefen sogar die Zusatzprogramme ab, die Tauchtiefe und Wasserdruck ebenso anzeigten wie die Zusammensetzung des umgebenden Mediums. Arneo Lekam spürte die ungläubige Verblüffung des Offiziers, als seine Agenten meldeten, dass weder Metagrav- noch Linearaggregate vorhanden waren. Der Innenstrom-Gravojet arbeitete ausschließlich in flüssiger oder gasförmiger Umgebung. „Die Boote wurden nach dem Vorbild von Hochdruck-Ultraschwerkraft-Gleitern ausschließlich für Schürfund Forschungsprojekte unter Wasser konstruiert", sagte der Prospektor. „Ich kenne nur eine Handvoll Biologen und Exo-Tierfilmer auf Extremwelten, die über Qolfim-Tauchboote verfügen. Der eine oder andere Konkurrent hat auf Tschirmayn ebenfalls ein Boot erworben. Aber wir reden hier nicht über kleine Summen, sondern über den märchenhaften Betrag von einhundert Millionen Chronners für jedes Tauchboot. Das übersteigt viele Kreditkonten bei weitem."
    Auch nach einer effektiven Bewaffnung suchten die Celistas vergeblich. Lediglich Desintegratorfräsen waren vorhanden, sie dienten der Beseitigung von Hindernissen ebenso wie zur Vorbereitung von Probenentnahmen in schwer zugänglichen Bereichen. „Prospektoren überlassen nichts dem Zufall?" bemerkte der Cel'Orbton wie beiläufig, während er sich durch die vergleichsweise winzige Mannschleuse, deren beide Schotten noch offen standen, wieder ins Freie zwängte. „Unser Beruf hat schon viele das Leben gekostet", antwortete Lekam zögernd. „Nur wer optimal vorbereitet ist, überlebt und hat Erfolg. Wir sind Profis, keine Stümper." Der Offizier war neben dem Schott stehen geblieben und tastete prüfend mit einer Hand über die Hülle. Mehrmals hielt er inne, drehte den Kopf und musterte einen kleinen Abschnitt des Rumpfes aus unterschiedlichen Blickwinkeln. „Das Material verändert sich... es spiegelt nicht einfach, sondern ist auf merkwürdige Weise transparent."
    „Ich sagte doch: einhundert Millionen Chronners", wiederholte der Eigner der ARNEOLE. „Die Chamäleonhülle ist darin nicht die kleinste Einzelposition. In ihren optischen Eigenschaften gleicht sie sich innerhalb von Millisekunden jeder Umgebung an." Der Celista-Offizier wandte sich ruckartig um. „Wofür brauchen Prospektoren unsichtbare Tauchboote?"
    „Prospektoren eigentlich nur, wenn sie auf unbekannten Welten schürfen", sagte Arneo Lekam immer noch mit Engelsgeduld. „Aber Biologen sind darauf angewiesen, und für Tierfilmer sind diese Eigenschaften geradezu ideal. Meines Wissens wurde die Qolfim-Baureihe vor allem für die Erforschung submariner Lebensformen geschaffen." Der neue planetare Tag dämmerte bereits herauf, als die Celistas endlich abzogen. Sie hatten nichts gefunden, was ihnen Anlass gegeben hätte, die Expedition zu verhindern.
    Die Sonne stand schon eine Handbreit über dem Horizont, und weit im Osten stieg eine düstergelbe Wand höher und höher in die Atmosphäre und kündete einen möglicherweise verheerenden Sandsturm an, als Arneo Lekam endlich in Begleitung von elf Prospektoren aufbrach. Jeweils zwei Piloten steuerten einen Antigravschlitten mit einem Qolfim-Tauchboot, die anderen hatten sich auf die Kampfgleiter verteilt. Die linsenförmigen Viersitzer, fünf Meter lang und mit vier kleinkalibrigen Thermo- und Paralysatorgeschützen bestückt, waren von den Celistas kaum beachtet worden.
    Weil die ertrusischen Rebellen von Anfang an über ähnliche Maschinen in großer Stückzahl verfügten.
    Die beiden Katsugo-Kampfroboter schwebten in kurzer Distanz neben dem Konvoi als zusätzliche Sicherung. Erstes Etappenziel auf dem Weg zur Mine war Fin Calley. Da niemand vorhersehen konnte, wie lange die Arbeiten in Dazgun Mira dauern würden, startete die ARNEOLE kurze Zeit, nachdem der Troß das Gelände des Raumhafens verlassen hatte. Die Prospektoren wussten nicht einmal, in welch desolatem Zustand sie die ehemalige Mine vorfinden würden. Genau das hatte Lekam auch den Celistas erklärt. Und ebenso, dass er darauf angewiesen war, die Standkosten seines Privatraumers gering zu halten.
     
    5.
     
    „Ich vertraue fest darauf, dass Humanität und Offenheit im Umgang miteinander die entscheidenden Werte der Zukunft sein werden, und das nicht nur bei den Völkern der Milchstraße. Jede andere Entwicklung würde auf Dauer den Rücksturz in die Barbarei bedeuten. Das prophezeite Jahrtausend der Kriege darf keine Chance erhalten. Dafür trete ich ein."
    Perry
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