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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato
Autoren: Unbekannt
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Aufrissfronten in den Hyperraum abgeleitet. Auch die Antigravschlitten hüllten sich in Schutzschirme. Und die bei den wesentlich schnelleren Kampfgleiter stoben mit ho her Beschleunigung auseinander. Detonierende Lenkraketen entfesselten kurzfristig Sonnengluten, die zwischen den Felsen für einen sprunghaften Temperaturanstieg sorgten. Die Widerstandskämpfer hatten erkannt, dass ihnen nur ein Überraschungsschlag die Überlegenheit sichern konnte, und nahmen wenig Rücksicht auf die eigene Sicherheit.
    Sekundenlang konzentrierten sie das Feuer auf die bei den Katsugos, deren Paratronschirme sich jedoch nur leicht verfärbten. Mantorius hatte als erste Reaktion seinen Gleiter steil in die Höhe gezogen. Knapp einen Kilometer über der Schlucht erreichte die Maschine den Zenit ihrer Flugbahn und sackte wie ein Stein ab. Allein die Absorber verhinderten, dass die Passagiere infolge der auftretenden Beharrungskräfte das Bewusstsein verloren oder gar tödliche innere Verletzungen erlitten.
    Die Zielerfassung zeichnete, doch die rasend schnelle Bewegung war mit normalen Sinnen kaum zu erfassen. Mantorius riss den Gleiter aus dem Sturz in eine erneute Aufwärtsbewegung' und beschleunigte. Gleichzeitig löste er die Paralysatorgeschütze aus. Dauerfeuer.
    Eine Felswand sprang heran, huschte vorbei, war verschwunden. Nur malvenfarbener düster werdender Himmel blieb. Jemand gurgelte halb erstickt, aber das dröhnende Lachen des Piloten ließ ihn sofort wieder verstummen. Ein zweiter Anflug. Das Feuer der Angreifer war spärlicher geworden.
    Entweder lagen sie bereits handlungsunfähig zwischen den Felsen, oder sie suchten ihr Heil in der Flucht. „Für Arkon und die Freiheit!" Mantorius jagte den Kampfgleiter im Zickzackflug durch die Schlucht, riss ihn dicht über messerscharfe Grate hinweg und ging in einer weiten Schleife auf Gegenkurs. „Das war's dann wohl fürs erste." Lekams Stimme klang ruhig, doch der missmutige Unterton war deutlich herauszuhören. „Die Demonstration gewisser Flugkünste war unnötig, Sercenal. Das nur zur Klarstellung."
    „Wir wurden angegriffen, Arneo, und ich reagiere darauf, wie ich es für angemessen halte. Im Übrigen nehme ich keine Befehle entgegen."
    „Ich dachte, das hätten wir geklärt. Mir obliegt der Oberbefehl, weil die Modifikationen von mir entworfen wurden. Sollte sich daran einseitig etwas geändert haben ..."
    „Nein!" stieß Mantorius schroff hervor. „Ich halte mich an das Gesagte." Die Felsen traten noch enger zusammen und wuchsen wie ausgezackte Nadeln in den Himmel. Die Katsugos sondierten das Terrain voraus, während sich die drei Antigravschlitten dem letzten Pass näherten. Der Prospektor hatte inzwischen die optischen Aufzeichnungen abgerufen, die während des Angriffs angefertigt worden waren. In der deutlich verlangsamten Wiedergabe war zu sehen, wie Ertruser aus ihren Verstecken aufsprangen und ihr Heil in der Flucht ausführt. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich und erfolgt im Voraus. Die einzige nötige Qualifikation ist Erfahrung im Prospektorenalltag, Auf Ertrus war das ein gängiger Beruf. - Worauf wartet ihr noch? Auf eine persönliche Einladung?"
    Die ersten kamen zögernd näher, aber dann bildete sich innerhalb kurzer Zeit eine recht beachtliche Schlange. Mantorius holte sich einen Katsugo zur Verstärkung und ließ die Männer immer nur einzeln zwischen den Antigravschlitten hindurch. Schon der erste Bewerber war ein bulliger Typ mit schwielenübersäten Pranken. Arneo Lekam musterte ihn von oben bis unten. „Ich bin Prospektor", stieß der Mann dröhnend hervor. „Mein Leben lang schon. Wohin geht es?"
    „Name?"
    „Tak. Tak Romeno." Lekam schüttelte den Kopf. „Was heißt das?" brauste der Ertruser auf. „Abgelehnt", sagte Lekam. „Zu alt."
    „He, ich bin erst 197 Standardjahre. Von wegen zu alt. Ich ..."
    „Geh!" stieß Arneo Lekam unmissverständlich scharf hervor. Bis eben hatte er die rechte Hand in seiner Kombination verborgen gehalten, als er sie nun zurückzog, kam ein kleiner, handlicher Paralysator zum Vorschein. „Damit kommst du nicht weit, Arkonide! Damit nicht!" Fluchend stapfte Romeno auf die Straße zurück, wo Arneo ihn noch eine Zeitlang lautstark schimpfen hörte.
    Der zweite Bewerber war ein eher ruhig wirkender älterer Mann. Sein pockennarbiges Gesicht mit den ungepflegten Bartstoppeln wirkte ebensowenig vertrauenerweckend wie die schüttere, grell gefärbte Haarsichel. Auch der einteilige Arbeitsoverall hatte
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