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2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators
Autoren: Unbekannt
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Aras und Antis.
    An diesem 3. Januar 1304 NGZ traf über dunkle Kanäle und mittels eines Botenroboters eine verschlüsselte Nachricht in der Botschaft ein. Die Information stammte von einem der beiden LFT-Agenten, die vor kurzem aktiv geworden waren.
    Sie lautete: „Tifflor hat den terranischen Jahreswechsel im Kristallpalast des Imperators verbracht. Er ist dort unter anderem mit Vertretern der Gataser und Apasos zusammengetroffen."
    Cistolo Khan mußte die Meldung zweimal lesen, bis er sie endlich glaubte. Sein Instinkt hatte ihn also richtig geleitet. Etwas stimmte ganz und gar nicht. „Posyntron, bereite eine Sendung nach Terra vor! Sobald die Steuerzentrale des Kristallschirms die ersten Strukturlücken für Hyperfunksendungen zur Verfügung stellt, geht eine Dringlichkeitsmeldung an Perry Rhodan hinaus."
    Zuvor aber wollte der ehemalige LFT-Kommissar Julian Tifflor zur Rede stellen.
     
    *
     
    Der Unsterbliche stand hoch aufgerichtet hinter seinem Schreibtisch. Ein leises Lächeln umspielte seinen Mund. Er schien mit Khans Besuch gerechnet zu haben. „Ich weiß, ich weiß", sagte er an Stelle einer Begrüßung. „Du willst mir ein paar Fragen stellen. Natürlich hast du völlig recht. Ich hätte viel früher auf dich zugehen sollen, um Mißverständnisse auszuräumen."
    Etwas war in der Stimme Tifflors, was Cistolo stutzig machte. Er bildete sich ein, sie besäße einen drohenden Unterton. Dann aber überwog das Bedauern. Wie hatte er nur glauben können, mit Tifflor stimme etwas nicht? „Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich hätte dich heute noch aufsuchen müssen, da ich beabsichtige, Mirkandol für geraume Zeit zu verlassen. Da ist es um so wichtiger, einen zuverlässigen und loyalen Mann in der Botschaft zu wissen. Du wirst die Position meines Stellvertreters einnehmen und die Amtsgeschäfte in meinem Sinn führen."
    Aber das tue ich doch automatisch, wenn du nicht da bist! wollte Khan ausrufen.
    Wieder war es der merkwürdige Unterton in Tiffs Stimme, der ihn stutzig werden ließ.
    Er schluckte die Antwort hinunter und sagte statt dessen: „Du solltest es in aller Offenheit tun und mir keine Information verschweigen. Was ist los?"
    Tiff stand eine ganze Weile da und starrte durch ihn hindurch. Sein Atem ging unregelmäßig. Die Hände zitterten leicht.
    Khans Besorgnis wuchs. Er beugte sich dem Aktivatorträger entgegen. „Tiff! Kann ich dir helfen?"
    „Wie? Ach so. Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Es ist nur ..."
    Seine rechte Hand bewegte sich blitzartig zu dem Stapel aus bunten Folien auf dem Schreibtisch. Cistolo Khan begriff im selben Augenblick, daß es die schiefe Lage dieser Folien war, der ihn die ganze Zeit stutzig gemacht hatte.
    Julian Tifflor griff hinein und zog eine Waffe hervor. Khan reagierte und warf sich zur Seite, drehte sich noch im Flug. Neben dem Schreibtisch stürzte er zu Boden, ließ sich zur Seite wegrollen und hechtete mit einem Satz unter dem Tisch hindurch. Sein Blick suchte die Beine Tiffs, aber die waren verschwunden.
    Tiff stand inzwischen auf dem Schreibtisch und sprang zu Boden, genau hinter Khan.
    Der Tisch verhinderte, daß Cistolo sich zur Seite werfen konnte, und vor seinem Gesicht ragte das Rollengestell des atmungsaktiven Kunstledersessels auf.
    Das Singen der Waffe verhieß nichts Gutes. Die Ladung erwischte Cistolo Khan voll.
    Von den Beinen kroch die Lähmung aufwärts; sie kam erst kurz unterhalb des Halses zum Stillstand. Aus weit aufgerissenen Augen verfolgte er, wie Tiff um den Tisch herumkam, den Stuhl wegrückte und sich über ihn beugte. „Gleich ist es vorbei", hörte er seine Stimme. Sie klang nicht drohend, eher liebevoll. „Es tut nicht einmal weh."
    Finger fummelten in Khans braunem Haar. Eisiger Schrecken durchzuckte ihn. Tifflor zog das PsIso-Netz heraus und vertauschte es gegen ein blau schimmerndes KrIso-Netz, wie die Arkoniden es benutzten.
    Und dann spürte Cistolo Khan eine Dunkelheit in sich. Er empfand sie als schwarzen dicken Mantel, der sich um sein Bewußtsein legte und es immer mehr einengte.
    Glühend heiße Finger griffen nach seinem Gehirn, aber das war bloß Einbildung.
    Was ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam, dauerte in Wirklichkeit nur wenige Sekunden.
    Du bist jetzt mein, wisperte die lautlose Stimme in seinen Gedanken. Du gehörst ab sofort SEELENQUELL. Ich habe dich zu meiner Hand gemacht. SEELENQUELL hat viele tausend Hände, und es werden täglich mehr.
    Seelenquell - Khan setzte es mit Morkhero gleich.
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