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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL
Autoren: Unbekannt
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Scheinwerferstrahlen, die Bostich erfaßten, nein, die Helligkeit schien von ihm auszugehen, ein strahlendes Licht, das alle blendete.
    Er hob eine Hand, und der Applaus verstummte. „Wir schreiben den 1. Prago des Tarman 21.423 da Ark", sagte er. Den 26. Dezember 1303 NGZ nach der Zeitrechnung des Erzfeindes. „Dieses Datum wird die Galaxis nie vergessen."
    Die Stecknadel fiel nicht. Ihm gehörte weiterhin die ungeteilte Aufmerksamkeit der Anwesenden. „Und wir haben uns hier im Kristallpalast zusammengefunden, dem ehemaligen und zukünftigen Zentrum der Galaxis."
    Bostich drehte sich nicht um, doch er wußte, daß in der Dunkelheit hinter ihm ein Hologramm aufleuchtete. Er wußte auch, was es zeigte, denn es war nach seinen genauen Anweisungen kreiert worden.
    Den Kristallpalast, den er gerade erwähnt hatte, das Regierungszentrum des arkonidischen Imperiums auf dem Hügel der Weisen, dem Thek-Laktran, einem Hochplateau, das von mehreren Gipfeln überragt wurde. In den riesigen, bis zu 500 Meter hohen Trichtergebäuden, die darauf errichtet worden waren, wohnten die Spitzen der arkonidischen Gesellschaft.
    Prachtvollere Bauten gab es in der gesamten Milchstraße nicht, doch sie alle wurden noch übertroffen vom Palast selbst, in dem der jeweilige Herrscher, seine Familie, Berater und höchsten Offiziere wohnten.
    Bostich lächelte schwach. Wie hatte Atlan Gonozal schon vor fast zweitausend Jahren ganz richtig festgestellt: Er trug seinen Namen zu Recht, denn seine Außenfassade war mit einer Schicht von funkelnden Kristallen bedeckt - ein funkelndes Juwel vom Aussehen eines gewaltigen Kelches, der Gos'Khasurn. Doch seine Schönheit hatte auch ihre Schattenseiten.
    Kein Gebäude auf ganz Arkon I war auch nur annähernd so stark gesichert wie er. Niemand konnte ihn betreten, ohne zuvor ausgiebigen Kontrollen durch Wachen und positronische Identifikationsautomaten unterzogen worden zu sein. Schon die Wachen waren streng, aber wer von ihnen beim unberechtigten Eintritt ertappt wurde, konnte noch von Glück sagen. Die unsichtbar angebrachten Automatiken waren mit Waffen aller Art gekoppelt, die sofort in Tätigkeit traten, wenn ihnen jemand zu nahe kam, der keine ID-Marke mit sich führte, die ihn als berechtigten Bewohner oder Besucher auswies.
    Daran hatte sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.
    Nur, daß kein arkonidisches Imperium, kein arkonidischer Imperator, kein arkonidisches Volk bis zum heutigen Tag eine Zeremonie erlebt hatte, deren Prunk sich mit dieser messen konnte.
    Warten diese Narren darauf, dachte Bostich, daß ich sage, was ich zu sagen habe, damit sie über die Büffets herfallen können, die rings um den Saal der Imperatoren aufgebaut worden sind?
    Du bist der Narr! sagte der Extrasinn.
    Er hatte natürlich recht. Die gesamte Galaxis wußte, daß Imperator Bostich niemals solch einen Auftritt ohne entsprechenden Anlaß inszeniert hätte. In diesem Moment hing jeder an seinen Lippen, jeder Bürger oder Vasall des Imperiums, jeder Angehörige der Liga Freier Terraner, jeder Jülziish, sogar jeder Haluter, jeder Posbi.
    Und der Anlaß war gegeben. Er war gegeben.
    Er atmete tief ein. Wie lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet? „Hiermit erkläre ich das Huhany'Tussan für gegründet", sagte er. „Das Göttliche Imperium der Arkoniden."
    Sie alle wußten, daß etwas im Busch war, aber sie wußten nicht, was. Und sie konnten nicht mehr erwarten, es zu erfahren. Noch wußte keiner von ihnen, was das bedeutete ... Huhany'Tussan.
    Er nickte erneut fast unmerklich, und der Raum oberhalb der Köpfe der Anwesenden verwandelte sich in eine riesenhafte, prächtige Holoprojektion. Damit die hochedlen Gäste der Gründungszeremonie auch wußten, womit sie es zu tun hatten, sorgten rot flimmernde technische Daten dafür, daß sie die Maßstäbe richtig einschätzen konnten.
    Sie blickten auf insgesamt 48 turmartige Bauten, die größten 3500 Meter hoch, am Fuß 850 Meter dick, sich konisch nach oben bis zu einem Durchmesser von 250 Metern verjüngend und in einem gedeckten Elfenbeinweiß gehalten. Die Oberflächen schienen von Hunderttausenden von Fenstern übersät, die von Vergrößerungen hervorgehoben wurden, die Türme selbst in ein diesig wirkendes Licht gehüllt. „Das ist der Neubau des Ark'Thektran", fuhr Imperator Bostich fort, „des neuen Flottenzentralkommandos des Imperiums, besetzt mit zweihundertachtzigtausend Thek'pama und sämtlichen hochgestellten Thek'athoren."
    Die Techniker
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