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2048 - Insel des Friedens

Titel: 2048 - Insel des Friedens
Autoren: Unbekannt
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weiteren überwechselte, von diesem dann in einen dritten eindrang. Die Auseinandersetzung erschien mir absurd, das „Feilschen" bekam etwas zutiefst Irreales, und intensiv machte sich in mir die Gewissheit breit, dass das Wesentliche bestenfalls zwischen den Zeilen angedeutet wurde. „Es gilt!" donnerte der Kosmokrat schließlich aus dem letzten ihm zur Verfügung stehenden Körner, dessen Substanz ebenfalls den Kontakt nicht überstehen konnte und zu Asche zerfallen musste. „Der PULS bleibt als Zufluchtsort für den Rat von Thoregon bestehen. Allerdings darf diese Zone niemals ausgeweitet werden, und der Rat darf weder offen noch verdeckt auch nur Anstalten unternehmen, weitere Thoregons zu schaffen ... Das ist das Abkommen von DaGlausch. Es tritt von diesem Augenblick an in Kraft."
    Der Körper glühte grell, Flammen schossen aus sämtlichen Kopföffnungen, den Hautporen, vereinten sich zu einem wogenden Feuerball, in dem der materielle Leib gerade noch als vage Silhouette zu erkennen war. Ohnmächtig sah ich das alles, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
    Flucht! Nur weg von hier ... „Aber höre, Rhodan, ehemaliger Ritter der Tiefe, nunmehr Sechster Bote von Thoregon. Du hast etwas ausgehandelt, dessen Bedeutung du nicht verstehst. Du hast einen Kompromiss erzielt, dessen Hintergründe dir verschlossen bleiben. Nach dem Rückzug von Ordnung und Chaos aus den sechs Thoregon-Galaxien werden die Dinge dort schlimmer werden, als man jemals zu träumen wagte. Das Jahrtausend der Kriege wird beginnen!"
    Und während die Glutkugel erlosch, vom Zyklopen eine ausgebrannte, amorphe Substanz zurückließ, wurde ich in meinen eigenen Körper zurückgeschleudert. Ich fuhr schreiend aus dem Schlaf empor, von Hitze und Kälte gleichzeitig geschüttelt, in Schweiß gebadet und von Entsetzen in einem Ausmaß heimgesucht, das mich fast augenblicklich in die Schwärze einer fast anheimelnden, besänftigenden Ohnmacht versinken ließ.
     
    *
     
    Die Veränderungen sind umfassend, und es wird zweifellos noch eine Weile dauern, bis wir alle in den Einzelheiten wirklich erfasst und verstanden haben. Schon jetzt ist jedoch klar, dass es nach der Bestandsaufnahme weitere Veränderungen geben muss. Ausgangspunkt werden hierbei die beiden einzigen gesamtgalaktischen Organisationen sein, die es bei uns gibt: die der Bebenforscher-Gilde und jene des Tampa-Konsortiums. Seit jeher hatten die Beben Konsequenzen für die ganze Zwillingsgalaxie. Zivilisationen wurden häufig ausgelöscht, ehe sie den Sprung in den Weltraum schafften. Selbst jene, die es schafften, wurden von der Vielzahl der hyperphysikalischen Phänomene beeinträchtigt; in ihrer Gesamtheit stellten sie für jede Art von Raumfahrt eine schwere Gefahr dar, denn die planetaren Basen waren nicht sicher.
    Nicht umsonst heißt es, dass aus diesem Grund niemals eine wirklich beherrschende Großmacht entstanden sei. Denn wann immer ein mächtiges Imperium länger als ein paar Jahrtausende existiert hatte, wurden zumindest Teile davon unweigerlich von einem Kesselbeben vernichtet. Die Machtblöcke erstreckten sich somit selten über mehr als zwanzig Systeme, und wissenschaftlicher Fortschritt wurde durch Beben, regionale Kriege oder Völkerwanderung zurückgeworfen. Andererseits waren DaGlausch und Salmenghest mit ihren rund 30 Milliarden Sonnenmassen wiederum zu groß, als dass die Beben permanent im Bewusstsein der Öffentlichkeit gestanden hätten - die normalerweise zwei- bis dreitausend statistisch verteilten Bebenzonen fielen aufs Ganze bezogen kaum ins Gewicht. Es gibt sogar Völker, die noch nie etwas von Kesselbeben gehört hatten. Und wer nicht betroffen war, versuchte das Beste aus der Situation zu machen.
    Die Tatsache, dass Beben immer im Bereich einer Sonne entstanden, hatte dazu geführt, dass viele, die es sich leisten konnten, ihr Leben an Bord von Raumschiffen verbrachten. Wir wissen, dass es riesige Weltraum-Habitate gibt, fliegende Paradiese der Superreichen, Sphärenpaläste von vielen Kilometern Durchmesser, in denen das planetengebundene Leben so gut wie möglich simuliert wird. Mit Beginn der Neuen Zeit haben wir nun erstmals die Möglichkeit, gesamtgalaktische Strukturen zu etablieren. Tampa gibt es bereits überall, Handel und Informationsaustausch werden weiterhin auf diesem Weg abgewickelt und ausgebaut. Die Stellung von uns Bebenforschern wird dagegen neu definiert werden müssen, denn unsere bisherige Aufgabe existiert nicht mehr.
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