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2048 - Insel des Friedens

Titel: 2048 - Insel des Friedens
Autoren: Unbekannt
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    Die KYTOMA kehrte nach Alashan zurück; als VIRTUA/18 flog sie davon, um sich einen neuen Piloten zu suchen...
    Die Nachrichten von der verschollenen SOL schlugen ein wie eine Bombe; während die Erkenntnisse über die Entstehung Thoregons und die Zeitschleife der Superintelligenz ES in Alashan nicht von einem Tag auf den anderen verarbeitet werden konnten. 18 Millionen Jahre waren festgeschrieben gewesen, Bestandteil der Zeitschleife! Alles in mir wehrte sich gegen diese Erkenntnis. Gleichzeitig machte mir die nun vorhandene Offenheit angst: Dass die SOL nicht angekommen war, zeigte ebenso deutlich wie die Planung ES' hier in DaGlausch, wie unsicher fortan alles sein würde.
    Es war später Abend, als Tess und ich uns im AD-Tower mit Stendal Navajo und Gia de Moleon trafen. Wir würden Alashan verlassen, denn nur in der Milchstraße konnte es eine Rettung für Tess geben. Für sie und Tausende andere, in denen das tödliche Genprogramm tickte - nicht zuletzt auch in den fünf Monochrom-Mutanten Alashans, die ebenfalls mitfliegen würden. Ich sagte abschließend: „Das ist unsere letzte Nacht in Alashan."
    Gia und Stendal nickten. Unabhängig voneinander waren sie zu vollkommen identischen Schlüssen gelangt - weil sie beide Alashaner waren, trotz aller Gegensätze. „Man kann es erst glauben, wenn man es selbst erlebt", sagte der Bürgermeister. „Man denkt immer, es ist nur Gerede, aber es ist ein erhebendes Gefühl, gebraucht zu werden und einer Verantwortung wie dieser tatsächlich gerecht werden zu können, ein Gefühl, das weder Gia noch ich aufgeben wollen."
    Alashan und DaGlausch waren jetzt ihre Heimat. Die beiden gehörten zu den Architekten des Friedens von DaGlausch, wollten weiterhin dafür arbeiten und die Früchte ihrer Bemühungen reifen sehen und letztlich auch ernten. „Wir werden diese Galaxis nicht mehr verlassen", ergänzte Gia. „Und das ist auch unsere Empfehlung an die Bürger von Alashan."
    Auch die beiden haben ihren Frieden miteinander gemacht", dachte ich und nickte. Sie bleiben, wo sie sind, und das ist richtig so. Bleibt nur die Frage, wie die Menschen entscheiden, wenn morgen wirklich und auf absehbare Zeit die letzte Möglichkeit zur „Heimreise" gekommen ist...
    Am Tag der Abreise hatten sich nicht mehr als knapp zehntausend Bürger entschieden, die Nation Alashan mit der SCHIMBAA und der ZEUT zu verlassen. Alle anderen blieben in ihrer Galaxis. Es stellte sich heraus, dass die Alashaner über Weihnachten bei den Besatzungen der NOVA-Raumer intensiv Werbung für ihre Stadt und die Insel des Friedens insgesamt gemacht hatten: Einige Dutzend Raumfahrer würden zurückbleiben, die dies eigentlich keineswegs geplant hatten - angesichts, der Entwicklung in der Milchstraße vielleicht ein sehr guter Entschluss...
    Abermals übergoss Pastelllicht die orientalisch verwinkelte, von ineinander verschachtelten Gebäuden, Dächern, Kuppeln und Türmchen geprägte Ansiedlung am Äquator Thorrims. Auch an diesem Morgen erfüllten tiefe Schatten die Gassen, verwandelten sie in bodenlose schmale Schluchten, Und auch an diesem Tag kletterte hinter der gewaltigen Silhouette als blutrot flammender Ball Thorrimer in den aufhellenden Himmel.
    Es war ein Déjà vu: Irgendwo hörte ich klagend ein Mauster schreien, dem andere der braunpelzigen Nutztiere antworteten. Und genau: Auf den blassgrünen Blättern von Klaaf-Hecken und denen der kugelkronigen Leva-Bäume glitzerte Tau. Vereinzelt wogten in der Ferne kniehohe Dunstschwaden über die Steppe, als handele es sich um abgerissene Bärte.
    Schon brachte ein kühler Windstoß den süßlichschweren Thorrimer-Sekretduft heran. In der Bö flatterten unsere langen Mäntel. Diesmal schien jedoch ganz Alashan auf den Beinen zu sein; alle Menschen hatten sich zum Abschied versammelt, etliche wohl noch von den Silvesterfeiern verkatert, aber sie waren gekommen.
    Sogar Alfaren und Goldene Menschen von Chromund standen in der Phalanx, und wie eine Flaumfeder schwebte Axhalaisom über den Köpfen - weiß und gleißend spannten sich die dreieckigen Flächen, diamanten schimmerten die Kantenlinien auf.
    Ich sah nicht zurück, als wir endlich die lumineszierende Formenergierampe hinaufschwebten und die Bodenschleuse der ZEUT erreichten; ein neues Kapitel in meinem Leben begann. Tess war an meiner Seite! Ich liebte sie über alles. „Und ich liebe dich, Ben!"
    Wir küssten uns, bis uns etwas oder jemand an den Beinen anstieß. Wir sahen hinab
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