Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2041 - Absolute Finsternis

Titel: 2041 - Absolute Finsternis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Grenzschicht ionisierte - dieses Leuchten wuchs von innen, aus dem Gewebe selbst, Auch Moo war davon betroffen. Wie eine Kirlian-Aura zeichnete der rasch intensiver werdende Effekt seine Umrisse nach. Ein Strahlenkranz umfloss den kleinen Roboter. Flackernd grell inzwischen, wie ein verzehrendes Feuer. Dann war da nur noch ein unerträglicher; tief ins Mark bohrender Schmerz.
    Perry Rhodan hörte jemanden schreien ohne zu begreifen, Dass er selbst dieser Jemand war. Eine unheimliche Kraft fegte ihn von den Beinen. Er riss die Arme hoch, um den erwarteten Aufprall abzufangen, doch ein plötzlicher Wirbel, der ihn umfing, verwischte alle gewohnten Begriffe. Siedendheiß fraß sich der Aktivatorchip durch seine Schulter. Alles verwischte in einem psychedelischen Farbenspiel, im Vergehen der Umwelt in einer einzigen Woge des Entsetzens. Ein Aufblitzen der Realität dazwischen; ein vager Moment des Erkennens. Er stürzte, versuchte vergeblich, sich abzufangen, und riss kostbare Messgeräte mit sich...
    Die Flut der Schmerzen wirbelte ihn mit sich. Haltlos in einem Raum, in dem nichts mehr festgefügt schien; ein Schatten inmitten irrlichternder Helligkeit, ein einziger endloser Augenblick zwischen Werden und Vergehen. Bis der' Schmerz endlich zur Empfindungslosigkeit mutierte. Stille brach herein. Irgendwann dazwischen ein stocken des Pulsieren. Es stabilisierte sich und wuchs in einer unmessbaren Zeitspanne zum Erkennen: Ich lebe! Stöhnend wälzte Rhodan sich herum.
    Splitter knirschten unter seinem Körper, doch er registrierte es kaum, lag schwer atmend auf dem Rücken und starrte blicklos in die Höhe. Unter seiner Schädeldecke trampelte eine Horde Marschiere-Viels im Rhythmus seines Pulsschlags. Ein überaus heftiger mentaler Schock war freigesetzt worden. Die Übelkeit, die ihn durchwogte, dieses mühsame Zurückfinden in die Realität, das war eindeutig. „Druu ..." Heiser krächzend, nahezu unkenntlich die eigene Stimme. Rhodans hastiger Versuch, sich aufzurichten, endete erneut in Orientierungslosigkeit. Taumelnd kam er auf die Beine.
    Der Schock war stark genug gewesen, ihm trotz Mentalstabilisierung und PsIso-Netz beinahe die Besinnung zu rauben.
    Druu Katsyria lag verkrümmt am Boden. Rhodan torkelte auf die Galornin zu, und jeder neue Schritt fiel ihm bereits leichter als der vorangegangene. „Medorobot!" stieß er hervor. Doch die Überwachung hatte bereits reagiert und zwei Medos ins Labor beordert. Druu Katsyria war lediglich bewusstlos. Nach einigen Stunden Ruhe würde sie wieder handlungsfähig sein. Rhodan selbst spürte mit jeder Minute deutlicher die regenerierende Wirkung des Aktivatorchips. Ob der Anzug wiederhergestellt war, vermochte er nicht zu sagen. Einzig und allein, Dass Moo nicht mehr die füllige Buddhastatur besaß, sondern zu dem flachen Relief zusammengesunken war, das er im Grundzustand immer gewesen war, schien auf eine Normalisierung der Funktionen hinzudeuten, Bevor Druu Katsyria das Bewusstsein zurückerlangt hatte, wollte Rhodan keine Veränderungen vornehmen. Zudem verwehrte er den Medorobotern, die Galornin auf die Krankenstation zu transportieren, und befahl, ein provisorisches Krankenlager innerhalb des Labors einzurichten. Druu Katsyria und den Anzug zu trennen mochte momentan sogar negative Folgen haben. Und was spielten einige Stunden mehr oder weniger jetzt noch für eine Rolle?
     
    9.
     
    Der Leichnam lag im Windschatten verkrüppelter Murray-Kiefern, die mit ihren gedrehten Zweigen dem Schneetreiben wenigstens etwas Widerstand entgegensetzten. Niemand schien bis jetzt auf die Idee gekommen zu sein, Schirmfelder aufzubauen. Es war beißend kalt, und der Atem hing als bleicher Hauch vor den Gesichtern der TLD-Leute. Längst hatten sie angefangen, die fremde Kreatur in eine andere Position zu bringen. Robotkameras schwebten über ihren Köpfen und hielten das Geschehen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln fest.
    Der Moorboden, von Moosen, Flechten und Seggengräsern überwuchert, war gefroren, und frischer Schnee bedeckte ihn als dünne Schicht. Nur die Fußspuren der Biologen zeichneten sich ab, sonst nichts. Das Gebiet der östlichen Glacier Bay war weder nennenswert besiedelt, noch galt es als Touristenattraktion. Lediglich der Zufall hatte dazu beigetragen, Dass der Leichnam überhaupt entdeckt worden war. Andererseits wäre er bei dem herrschenden Dauerfrost für geraume Zeit konserviert worden. „Die Leichenstarre ist noch nicht eingetreten", hörte Bully einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher