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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten
Autoren: Unbekannt
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unterziehen wollte. Den Sinn dieser Anordnung konnte ich nun ganz und gar nicht verstehen.
    Die technischen Daten der S-Zentranten waren mir natürlich bekannt. Das Wissen über sie war Bestandteil meiner Grundausbildung gewesen. Doch was waren alle nüchternen Fakten im Vergleich zur Realität. Man musste einen S-Zentranten im Anflug gesehen haben, um ein Gefühl für seine wahre Größe und Erhabenheit zu bekommen. Und ich besaß eine besondere Art des Sehens, die ich in Rauber Baan gelernt hatte.
    Die äußere Form eines S-Zentranten war dieselbe wie die der anderen, wesentlich kleineren Mundänen-Einheiten, vom Kriegsleichter bis zum Kriegsturm. Sie besaßen alle Zylinderform und unterschieden sich lediglich in der Größe voneinander. Wegen der sternförmigen Ausbuchtungen rund um die beiden Kreisflächen, in denen die Triebwerke untergebracht waren, wurden sie auch „Zackenzylinder" genannt. Ein S-Zentrant hatte einen Durchmesser von unglaublichen 200 Kilometern und eine Höhe von 120 Kilometern! Das musste man sich vorstellen. Das waren Dimensionen, in denen kleinere Himmelskörper gemessen wurden, und so mancher Asteroid konnte kein solches Volumen aufweisen.
    Entsprechend gigantisch war das Fassungsvermögen eines S-Zentranten. Da zwanzig Prozent eines solchen gigantischen Flottenträgers als Hangar genutzt wurden, konnte er bis zu 50.000 Kriegstürme aufnehmen, jeder mit einem Durchmesser von 3000 Metern, oder über 350.000 Trossschiffe, zweieinhalb Millionen Kriegsflöße oder gar 150 Millionen Kriegsleichter. Die Mannschaft eines S-Zentranten bestand aus mindestens fünf Millionen Mundänen. Sie setzte sich aus der eigentlichen Stammbesatzung, dem Wartungspersonal und den Mannschaften der Sekundärschiffe zusammen.
    Diese Zahlen sprachen für sich, und sie erhöhten sich entsprechend, wenn auch die Flächen des Zackenzylinders genutzt wurden.
    Ein solcher Koloss war natürlich entsprechend behäbig. Aber er brachte es immerhin auf eine Maximalbeschleunigung von 485 Kilometern pro Sekundenquadrat. Die Standardbewaffnung bestand aus 5000 Mun-Katapulten und ebenso vielen Mun-Mörsern. Die mehrfach gestaffelten Feldschirme boten einen ausreichenden Schutz, zumal kaum ein Gegner eine so gewaltige Flotte aufbringen konnte, um einen S-Zentranten ernsthaft zu gefährden.
    Alle diese Werte galten jedoch nur für die Standard-Zentranten, die als Flottenträger eingesetzt wurden. Für einen Ausbildungszentranten wie LAICMAKO gab es dagegen andere Maßstäbe. Wie der Name schon sagte, dienten solche S-Zentranten fast ausschließlich' dazu, die Millionenarmeen der K'UHGAR auszubilden und ihnen den letzten Schliff zu geben. Mundänen, denen die Ehre zuteil wurde, auf LAICMOKO in den Genuss einer Spezialausbildung zu kommen, konnten es in der Hierarchie weit bringen. Hier wurde die Elite der K'UHGAR ausgebildet.
    Als der Kriegsleichter den Überlichtflug beendete und in den Normalraum zurückstürzte, bekamen wir 70 Rekruten Kampfanzüge und wurden auf die Oberfläche des nur zweihundert Meter großen Zackenzylinders befohlen. Dort hatten wir einen grandiosen Ausblick und konnten das Anflugmanöver in allen Phasen genießen.
    Zuerst erschien LAICMOKO als herkömmlicher Zackenzylinder, der einsam seine Bahn durch die Leere des Weltraums zog. Doch im Verlaufe des weiteren Anfluges, während LAICMOKO immer größer wurde und seine wahren Dimensionen erahnen ließ, kristallisierten sich aus der scheinbaren Leere immer mehr Objekte heraus, die LAICMOKO umschwärmten. Es handelte sich um Tausende und aber Tausende mundänische Einheiten aller Größenklassen, die verwirrende Flugmanöver veranstalteten. Aber selbst die Kriegstürme wirkten gegen den S-Zentranten unscheinbar, muteten wie insektenhafte Winzlinge an.
    Auf einmal waren wir LAICMOKO so nahe, dass er unser ganzes Gesichtsfeld ausfüllte und wir Einzelheiten auf seinen Oberflächen ausmachen konnten. Unser Leichter näherte sich zuerst über die gewölbte Seitenfläche, überflog den gezackten Seitenrand und steuerte dann über die Oberfläche dem Mittelpunkt des Zylinders zu. Und dabei wurde der gravierende Unterschied LAICMOKOS zu herkömmlichen S-Zentranten deutlich. Seine Oberfläche bestand nämlich aus Landschaften. Die gewölbte Seitenfläche ebenso wie die beiden Oberflächen des Zackenzylinders. Es waren die unterschiedlichsten Landschaften, die sich nahtlos aneinander reihten. Die Parzelle einer Vulkanlandschaft grenzte an die einer Dschungelwelt. Eine
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