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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten
Autoren: Unbekannt
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töten."
    Während der Ausbildung lernte ich einen Aspekt kennen, der meine Einstellung zum Kriegshandwerk völlig änderte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte mir die Motivation dafür gefehlt, für K'UHGAR zu kämpfen und zu töten. Nicht, dass ich es nicht hätte tun wollen, doch hatte mir der innere Ansporn gefehlt. Ich war von der eher philosophischen Sichtweise eines Sehers geprägt und fragte mich automatisch nach dem Sinn dieses Tuns.
    Es war kurz vor unserer Einschiffung nach Yakini, dass ein Mun-7 eine Ansprache hielt. Dabei sagte er unter anderem: „Wenn wir in den Krieg ziehen und für die Werte unser aller Mutter K'UHGAR dabei fallen, wissen wir, dass wir nicht umsonst gestorben sind. Wir haben unser Leben für die gute Sache hingegeben. Und K'UHGAR wird es uns danken, dass sie uns nach unserem Tod in sich aufnimmt. Wir werden ewig in die Totenstädte von K'u eingehen."
    Das war ein verheißungsvoller Beginn, und ich lauschte den weiteren Worten des Mun-7 mit steigender Verklärung, wie ich sie als Mun-Krieger bisher nicht verspürt hatte. „Wenn wir einst in K'UHGAR aufgehen werden, werden wir erst ihren großen Plan richtig begreifen können. Wir werden in den Ewigen Totenstädten von K'u erfahren, dass K'UHGAR diese Kriege nicht zum Selbstzweck führt, nicht aus Expansionsdrang, nicht um der Macht willen und auch nicht, um ihre Position im kosmischen Machtgefüge zu stärken. K'UHGAR zieht gegen das kosmische Chaos zu Felde, das im Vielvölkerchaos der meisten Galaxien begründet ist. K'UHGAR kämpft, um einen stabilen Zustand zu schaffen, der dem Prinzip der Ordnung im Universum dient. Denn eine stabile Ordnung vermag weitaus mehr Leben einvernehmlich zu verwalten, als es die vermeintliche Freiheit des Individuums vermag. Wir erleben es an jedem Tag, wie schwach die Vielvölkerschaften in den anderen Galaxien sind, die wir Mundänen im Auftrag der K'UHGAR missionieren. Und wir Mundänen selbst geben das Beispiel dafür, wie viel Kraft eine Galaxis entwickeln kann, in der eine einzige Rasse das Prinzip der Ordnung vertritt. Ihr, tapfere Mun-Krieger, werdet nach Yakini gehen, um auch in dieser Sterneninsel für K'UHGAR zu kämpfen."
    Dies war es, was mir bis zu diesem Augenblick gefehlt hatte: der Sinn des Lebens und des Sterbens - der Sinn des Krieges. Von diesem Tage an fühlte ich mich voll und ganz als Mun-Krieger, als bedingungsloser Kämpfer für die hehren Werte der K'UHGAR. Ich freute mich darauf, nach Yakini zu gehen und die Korrever, Lynsenen, Yindinger und die anderen Völker zur Ordnung zu rufen.
    Wie aus den Worten des Mun-7 hervorging, waren die Mismatiker bloß ein notwendiges Übel, um K'UHGARS Prinzip der Ordnung zu verwalten.
    Ich war auch froh, zu diesen Verwaltern auf Distanz gehen zu können. Aber es kam anders.
    K'UHGAR führte permanent einen Mehrfrontenkrieg. Während der Sturm auf Yakini vorbereitet wurde, lief der Krieg gegen die Galaktische Krone von Segafrendo schon seit Hunderten von Jahren. K'UHGAR würde ohne Zweifel eines Tages den Sieg gegen die Macht ESTARTU davontragen, die in Segafrendo herrschte. Doch war dies ein zähes Ringen um jeden Lichtjahr-Quadranten. Es gab viele Verluste, und es musste immer wieder für Nachschub gesorgt werden. Kurz bevor wir nach Yakini überstellt werden sollten, wurde diese Absicht völlig umgestoßen. Aus ungenannten Gründen hieß es plötzlich, dass ein Drittel der Eroberungsflotte nach Segafrendo fliegen sollte.
    Ich war ein wenig enttäuscht, dass es mir versagt bleiben sollte, gegen das Vielvölkergemisch von Yakini vorzugehen, wo ich mich darauf bereits so gut eingestimmt hatte.
    Rezzaga aber nahm es gelassen. „Darf ich den Yakiniger nicht töten, dann metzle ich eben das Blaue Blond", sagte er. Er schien keinerlei Probleme mit einer solchen Umstellung zu haben. Und viele Jahre später erfuhr ich, dass er in Segafrendo zu einem legendären Krieger geworden war. Auch mir blieb keine andere Wahl, als mich mit dieser Änderung abzufinden. Nur gelangte ich damals aus Dubensys gar nicht heraus. Ich wurde weder nach Yakini noch nach Segafrendo verschifft. Denn einen Tag vor der Abreise wurde ich ohne weitere Erklärung vom Kriegsfloß geholt und an Bord eines Kriegsleichters gebracht. Dieses Schicksal ereilte noch siebzig weitere Mun-Krieger der Eroberungsflotte. Erst als der Kriegsleichter in den Überlichtflug ging, erklärte man uns, dass wir zum S-Zentranten LAICMOKO gebracht werden sollten, wo man uns einer Spezialausbildung
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