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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke
Autoren: Unbekannt
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und dann tauchte auch er in der leuchtenden Wolke unter, als wäre er nicht mehr als eine Projektion gewesen, die allmählich erlosch.
    Obwohl niemand in Jubelschreie ausbrach, war die Erleichterung beinahe körperlich zu spüren. Kaum jemand sprach, und wenn jemand etwas sagte, tat er es mit gedämpfter Stimme, als fürchte er, die Mundänen könnten auch jetzt noch auf sie aufmerksam werden, wenn sie unvorsichtig waren. „Ich hoffe nur, deine Pläne gehen endlich auf", meinte Tekener. Er blickte den Arkoniden an, und dabei lag sein berühmtberüchtigtes Lächeln auf seinen Lippen.
    Der Angesprochene nickte. Seine Zuversicht schien unerschütterlich zu sein.
    Und dann zeigte sich, daß Atlan recht gehabt hatte. Die geisterhafte Erscheinung kehrte in die Zentrale zurück. Sie war zunächst verzerrt, und ihr Bild flackerte wie ein schlecht eingestelltes Holo, doch dann manifestierte es sich, und eine humanoide Gestalt wurde klar erkennbar. „Es muß das Abbild eines Rautak sein", vermutete Atlan. Er strich sich das weißblonde Haar in den Nacken zurück.
    Die anderen stimmten ihm fast ausschließlich zu. Lediglich Tangens der Falke hatte Zweifel anzumelden. „Wie sollte das möglich sein?" fragte er. „Aus den Daten des Wracks geht eindeutig hervor, daß keine Rautak mehr existieren. Das Volk ist untergegangen. Wo die Rautak nicht auf den Planeten gestorben sind, wurden sie im Generationensschiff getötet."
    Das Gesicht der humanoiden Gestalt zeigte einen Ausdruck, den Atlan instinktiv zwischen Verwirrung und Panik einstufte - obwohl sich niemand in der Hauptleitzentrale feindselig oder abweisend verhielt. Alle standen der Erscheinung positiv, neugierig und voller Hoffnung und mit einem gewissen Mitgefühl gegenüber.
    Immer wieder drangen einige Worte aus dem Mund der offensichtlich weiblichen Gestalt hervor, die etwas kleiner war als der Arkonide, dunkle, kurzgeschnittene Haare und ein ausdrucksvolles Gesicht mit zwei Augen, einer zierlichen Nase und einem kleinen, vollen Mund besaß. Geradezu beschwörend hob der Rautak die Arme und streckte Atlan die Hände mit den offenen Handflächen voran entgegen.
    Aufgrund der aus dem Wrack geborgenen Daten verfügte SENECA über genügend Informationen, um die Worte des eigentümlichen Besuchers - oder der Besucherin - übersetzen zu können. „Ich wurde als Bote geschickt!"
    Das war alles. Die Erscheinung wiederholte die Worte mehrfach, so als sei diese Aussage von höchster Bedeutung, Atlan trat vor und stellte Fragen, doch weder Aussagen noch Verhalten des projizierten Wesens änderten sich. „Ich wurde als Bote geschickt", sagte es - und sonst gar nichts.
    Und nur noch neun Stunden verblieben bis zum Ablauf der Frist ...
     
    *
     
    Du hast versagt, Karattas!
    Ich bin mir dessen bewußt, Mun-1 Ich erwarte, daß du den Weg der Ehre gehst.
    Ich gehe ihn, Mun-1. Mit dem Kommando habe ich mein Leben eingesetzt.
    Ich habe es verwirkt.
    Wir spüren die Fremden auch ohne dich auf.
     
    ENDE
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