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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke
Autoren: Unbekannt
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befahl er dem Roboter. „Ich will wissen, wer ich bin. Hast du verstanden? Ich bin ein Dookie, und ich will den Beweis schwarz auf weiß!"
    „Kein Problem", antwortete der Medosyn und begann mit einer Speichelanalyse. Zwei Minuten später war sie fertig. „Du wolltest mich prüfen, Terraner", sagte der Robot und spuckte eine bedruckte Folie aus. „Nach den vom Zentralcomputer erteilten Informationen bis du Fellique Bairendrein. Das stimmt mit dem Ergebnis der Gen-Analyse überein, die dich eindeutig als Terraner identifiziert. Ich hoffe, dein Test ist zu deiner Zufriedenheit ausgefallen."
    Raffa begann zu schreien. Er schleuderte die Folie auf den Boden und flüchtete aus dem Raum. Dabei hatte er es ein wenig zu eilig, denn er übersah Deuteroa. Es war zu spät, ihr auszuweichen. Er landete an ihrer Brust und prallte so hart auf, daß es ihm den Atem verschlug. Sie packte ihn mit beiden Händen und verhinderte auf diese Weise, daß er stürzte. „Na, na, Fellique", sagte sie vorwurfsvoll. „Wohin denn so schnell?"
    Er blickte sie fassungslos an. „Ich bin nicht Fellique!" wimmerte er. „Mein Name ist Raffa Gynnar!"
    Sie lachte schallend. „Du meine Güte, was man sich alles einbilden kann, wenn man tagelang gesoffen hat! Wie heißt es doch überall in der SOL? Es trinkt der Mensch, es sauft das Pferd, bei Fellique ist es umgekehrt!"
    Belustigt schob sich die Ertruserin an dem Dookie vorbei und ließ ihn allein mit seinen wachsenden Zweifeln an sich selbst.
    Raffa Gynnar griff mit beiden Händen nach seiner Nase und zerrte verzweifelt daran. Sie ließ sich nicht ablösen. Sie saß so fest, daß er nunmehr zu der Überzeugung kam, sie sei ihm in langen Jahren natürlich gewachsen. Nun wurden die Zweifel an seiner eigenen Persönlichkeit geradezu erdrückend.
    Dem Gen-Test mußte er glauben. Er war unbestechlich. Außerdem - konnten sich so viele Leute irren? Ihnen allen mußte er begegnet sein, als er betrunken gewesen war.
    Nie mehr Alkohol! schwor er sich. Selbst wenn dieser Alptraum vorübergehen sollte, werde ich nie mehr einen Tropfen trinken!
    Verzweifelt und zutiefst eingeschüchtert machte er sich auf den Weg zu den Unterkünften der Dookies. Zwischendurch wurde ihm so übel, daß er eine Pause einlegen mußte. Um seinen Magen zu beruhigen, besorgte er sich ein wenig trockenes Brot. Und dann suchte er eines seiner Alkoholdepots nach dem anderen auf, um alles im Müllschacht verschwinden zu lassen, was er für Notfälle versteckt hatte. Er brauchte diese Depots nicht mehr.
    Marth Ravved, seine Brüder Necker und Dustaff sowie die anderen Dookies saßen zusammen in ihrer Messe, verzehrten Berge von Speisen und offensichtlich auch Mengen von Vurguzz. „Hallo, Fellique", begrüßte Necker ihn, als er eintrat. „Dies ist eine Dookie-Party, mit der wir unseren Erfolg feiern, aber auch ein Terraner soll uns ausnahmsweise willkommen sein!"
    „Setz dich zu uns, Fellique!" forderte Dustaff ihn auf. „Trink was mit uns!"
    „Ich trinke nicht mehr", erwiderte Raffa so leise, daß sie ihn kaum verstehen konnten, und dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und fragte mit stockender Stimme: „Ich suche einen gewissen Raffa Gynnar.
    Könnt ihr mir sagen, ob es den bei euch gibt oder jemals gegeben hat?
    War er mit euch auf der SOL, oder kenne ich ihn vielleicht von Doo XIII her?"
    Das war zuviel! Die Dookies brachen in ein schallendes Gelächter aus.
    Dustaff lachte, bis er vom Hocker fiel, und hinter Raffa Gynnar tauchte plötzlich Darla Markus auf. Sie hielt ihm ein gefülltes Glas hin. „Ich trinke nichts mehr", verkündete er und schob das Glas zurück. „Nie mehr! Keinen einzigen Schluck!"
    Da nahm die Medikerin mit Hilfe einer biologischen Lösung die Nase, die Perücke und die Folien an seinen Händen ab und begrüßte ihn mit seinem richtigen Namen. Er war so erleichtert, daß ihm die Tränen in die Augen schossen, aber er hielt Wort.
    Er trank nicht mehr und stellte sich dem außerordentlichen Streß der ständigen Bedrohung durch die Mundänen und der letzten Stunden, die der SOL noch bis zum Auffinden des Kym-Joriers und seiner Bergung blieben
     
    *
     
    14 Stunden vor Ablauf der Frist erreichte die SOL den inneren Bereich der Wolke. Daß man sich tatsächlich in Sonnennähe befand, war an dem intensiveren Leuchten zu erkennen.
    Die Schiffsführung begann mit der Suche. Viena Zakata setzte sein ganzes passives Instrumentarium ein, um auch den kleinsten Hinweis auf Auroch-Maxo-55 aufspüren zu
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