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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke
Autoren: Unbekannt
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wechselten mehrfach Blicke miteinander, und Atlan fiel auf, daß sie dabei jedesmal einvernehmlich nickten.
    Für die Rautak kam die physikalische Reaktion jedoch zu spät, hieß es weiter in ihrem Bericht. Die Ressourcen reichten nicht mehr aus, um Auroch-Maxo-55 besiedeln zu können. Das Ende des Volkes schien gekommen zu sein, und nur noch eine einzige Möglichkeit stand den Rautak offen - der Bau eines Generationenschiffs mit einem neuartigen Antrieb. Damit konnten sie versuchen, irgendwo in der Galaxis einen Planeten zu finden, auf dem sie leben konnten, einen Planeten, den sie nicht erst in Jahrhunderten umformen mußten, sondern der ihnen von der ersten Stunde an die richtigen Lebensbedingungen bot.
    Im Weltraum begannen sie mit dem Bau des Raumschiffs und stellten es in erstaunlich kurzer Zeit her. Ihre größte Sorge aber blieb der neuartige Antrieb, da nicht genügend Zeit blieb, ihn auf seine Zuverlässigkeit und Standfestigkeit zu erproben.
    Das Generationenschiff war mit über 300.000 Rautak an Bord gestartet, den besten und wertvollsten Personen des Volkes. Sie hatten den Auftrag, ihre Kultur zu fernen Welten zu tragen. „Damit endet die Geschichte", sagte Tangens der Falke. „Wir wissen nunmehr, welches Schicksal das Generationenschiff erlitten hat. Es ist nicht weit gekommen und konnte noch nicht einmal das Sonnensystem verlassen. Der Antrieb explodierte und vernichtete alles Leben an Bord.
    Seitdem treibt das Wrack durch die Dunkelwolke."
    „Wir können also als sicher annehmen, daß die Rautak heute nicht mehr existieren", schloß Icho Tolot. „Keiner von ihnen hat überlebt."
    Eine der wichtigsten Informationen, die man an Bord der SOL aus dem Bericht ziehen konnte, war jene, die darüber aufklärte, daß die Rautak ihre Planeten von außen nach innen durchnumeriert hatten. Auroch-Maxo-55 befand sich also keineswegs weit außen wie angenommen, sondern gehörte zu den inneren Planeten des Systems.
    Atlan sah sich in seiner Überzeugung bestätigt, daß sich selbst in aussichtslos erscheinenden Situationen immer noch ein Ausweg ergab.
    Auch hier berechtigten die Informationen zu neuer Hoffnung. „Wir schaffen es", sagte er zum Kokon gewandt, so als ob dieser ihn verstehen könnte. „Wir finden den Kym-Jorier und holen ihn heraus, bevor die Frist abläuft."
    „Dann müssen wir uns aber verdammt beeilen", meinte der Korphyre Tangens. „Ich habe SENECA damit beauftragt, so etwas wie eine Systemkarte von Auroch-Maxo herauszufiltern. Wenn wir Glück haben, gibt das Bordgehirn uns die Orientierungshilfe noch rechtzeitig."
    Sie mußten etwa eine Stunde warten, bis es soweit war. SENECA meldete sich und blendete die Systemkarte im Hauptholo ein. Damit löste die Positronik pure Begeisterung in der Hauptleitzentrale aus, denn die Karte zeigte tatsächlich 67 Planeten mit ihren Positionen an. SENECA betonte, die Angaben aus der fernen Vergangenheit seien in die Gegenwart der SOL hochgerechnet worden, so daß davon auszugehen war, daß man nunmehr eine Orientierungshilfe hatte. Atlan dämpfte die allgemeine Begeisterung, indem er darauf aufmerksam machte, daß man feststehende Koordinatenpunkte benötigte, um sich orientieren zu können.
    Selbst mit ihrer Hilfe war ein zielgenauer Raumflug innerhalb der Wolke nach wie vor unmöglich.
    Myles Kantor schloß sich seiner Kritik an und wies nüchtern darauf hin, daß sich in den vergangenen Jahrhunderttausenden immer wieder stärkere Umschichtungen in der Wolke ergeben hatten, die nicht ohne Einfluß auf die Planetenbahnen geblieben sein konnten. „Überdies scheint ein Teil der instabilen Hyperbarie zu fester Masse zu werden", fügte er hinzu. „Ich möchte euch keineswegs die gute Laune verderben und euch auch nicht die Hoffnung nehmen, aber wir dürfen nicht übersehen, daß sich dadurch die Staubdichte mit der Zeit erhöht hat.
    Das ist nun mal Teil der Kosmophysik und darf nicht außer acht gelassen werden."
    „Bei allen Bedenken haben wir jetzt ein wenig Hoffnung", meinte Atlan. „Delorian Rhodan hat uns einen Hinweis gegeben. Er führte zum Stopp und damit zur Entdeckung des Wracks. Somit hat sich die Chance für uns ergeben, das gesteckte Ziel zu erreichen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.
    Deshalb müssen wir handeln. Wir nehmen Kurs auf die inneren Bereiche der Wolke. Ist das möglich?"
    „Auf jeden Fall", bestätigte Fee Kellind. „Seit Tagen messen und berechnen wir die Schwereverhältnisse in Auroch-Maxo. Wir konnten die Schwankungen
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