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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke
Autoren: Unbekannt
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können. Auf optische Taststrahlen mußte er allerdings verzichten, da sie die Mundänen sonst zu schnell auf die SOL aufmerksam gemacht hätten.
    Alle Bemühungen blieben erfolglos! Von Auroch-Maxo-55 gab es nicht die geringste Spur.
    So lag die Vermutung nahe, daß der Planet sich zur Zeit auf seiner Bahn hinter der Sonne oder seitlich von ihr bewegte, sich jedenfalls weit außerhalb jeglicher Erfassung befand. Niemand sprach es aus, aber allen war klar, daß die Chancen angesichts dieser Position und der knappen noch verbleibenden Zeit dramatisch gesunken waren.
    Dafür kamen immer wieder Mundänen-Raumer in bedrohliche Nähe, doch Emotionaut Roman Muel-Chen reagierte jedesmal schnell genug, so daß die SOL sich absetzen und einer Konfrontation ausweichen konnte.
    Weiter stieg die Anspannung an Bord. Bei vielen Besatzungsmitgliedern machte sich Enttäuschung breit, und erhebliche Zweifel kamen auf, ob sich die Mission des Hantelraumers noch erfolgreich abschließen ließ. Was waren schon zwölf Stunden angesichts des riesigen Raumes, der zu durchsuchen verblieb?
    Nach zweistündiger Suche ging Atlan in seiner Not zu Mondra Diamond in die Kabine. Sie stand einige Schritte vor dem Bett des Säuglings. Ihre ablehnende Haltung machte deutlich, daß sie mit dem Besuch des Arkoniden nicht einverstanden war. Sie wollte allein sein mit Delorian. Als Atlan so tat, als sei es ihm nicht aufgefallen, sagte sie es ihm ins Gesicht.
    Sie hielt eine Folie in den Händen, auf die sie eine große weiße Blüte gezeichnet hatte. Jetzt blickte sie kurz darauf, zerknüllte das Bild und warf es weg. Offensichtlich empfand sie das kleine Kunstwerk als nicht gut genug gelungen.
    Delorian stieß einige klagende Laute aus, und sie eilte zu ihm, um sich besorgt über ihn zu beugen. „Wir benötigen Hilfe", eröffnete ihr der Leiter der SOL-Expedition, ohne sich von ihr abweisen zu lassen. Er wollte auf keinen Fall nachgeben und war bereit, sie notfalls erheblich unter Druck zu setzen. „Wir haben die Planetenbahn erreicht, auf der sich Auroch-Maxo-55 nach unseren Berechnungen bewegen müßte, aber das genügt nicht. Wir finden den Planeten nicht."
    „Na und?" entgegnete sie angriffslustig. „Was habe ich damit zu tun?"
    „Delorian hat uns schon einmal geholfen", antwortete er, wobei er betont ruhig blieb. Seine rötlichen Augen tränten jedoch ein wenig. Sie verrieten, daß es in seinem Inneren ganz anders aussah, als er sich äußerlich gab. „Delorian muß uns einen weiteren Hinweis geben. Verstehst du? Er muß, oder wir kommen nicht weiter."
    „Und wenn er es nicht tut?"
    „Dann wird die Menschheit nicht entstehen, und dann wird vielleicht auch Delorian aus dieser Existenzebene verschwinden. Wenn dir das lieber ist, kannst du dich uns ja weiterhin in den Weg stellen!"
    „Natürlich will ich das nicht!" Sie trat zur Seite und machte Platz, so daß der Arkonide bis zum Bett des Säuglings vordringen konnte. „Du kannst es ihm ja selbst sagen!"
    „Er hat gehört, was wir besprochen haben", sagte er, „und ich kann nur vermuten, daß er weiß, um was es geht." Er blickte auf sein Chronometer. „Wenn er es weiß, wird er es dir vermitteln", behauptete sie. „Darauf können wir nicht warten. Wir haben nur noch zwölf Stunden. Es ist geradezu grotesk, wenn wir uns vormachen, daß wir in der kurzen Zeit noch zum Erfolg kommen können. Es sei denn ..."
    Ein Holo flammte auf, und ein akustisches Signal machte deutlich, daß er in der Hauptleitzentrale gebraucht wurde. Das Gesicht Tangens des Falken erschien im Bild. „Hier geschieht etwas, Atlan", sagte er, wobei er für seine Verhältnisse ungewöhnlich schnell, beinahe überhastet sprach. „Du solltest es sehen."
    „Ich komme!" Der Arkonide verließ die Kabine Mondras, um zur Zentrale zu eilen.
    Als er dort eintraf, richteten sich seine ersten Blicke auf den Kokon, weil er glaubte, daß sich an ihm etwas getan hatte. Doch dann merkte er, daß es nicht um dieses seltsame Gebilde ging, sondern um etwas anderes.
    Nicht weit von dem Kokon entfernt, den Lotho Keraete in ES' Auftrag in der Zentrale verankert hatte, flackerte ein holoähnliches Bild; es wirkte wie eine geisterhafte Erscheinung. Es schien, als habe die Erscheinung einige Mühe, sich zu manifestieren; sie wurde mal deutlicher und schien Konturen zu gewinnen, um dann jedoch zu verblassen, bis sie kaum noch schemenhaft zu erkennen war.
    Ohne die Blicke von dem Schemen zu lösen, trat Atlan an die Seite Icho Tolots und zu
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