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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke
Autoren: Unbekannt
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Myles Kantor, Fee Kellind und den anderen, die das Geschehen schweigend verfolgten. „Wie lange geht das schon so?" fragte er leise, als fürchte er, die Erscheinung durch ein lautes Wort zu vertreiben. „Seit einigen Minuten", antwortete Tangens der Falke. „Es war erst sehr schwach, wurde dann stärker und verblaßt nun wieder."
    Der Arkonide dachte flüchtig, ein Teleporter versuche, zu ihnen an Bord zu kommen, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder, da die SOL die Paratronschirme aktiviert hatte. Nicht einmal ein Teleporter wie Gucky würde den Schirm oder gar die Carit-Hülle des Hantelraumers überwinden können. „Es könnte sich um einen feindlichen Angriff handeln", vermutete Myles Kantor. „Die Mundänen könnten über eine Waffe verfügen, die wir nicht kennen."
    „Daran glaube ich nicht", widersprach der Korphyre.
    Atlan wollte sich nicht auf eine Diskussion einlassen. Sie hatten nicht mehr genügend Zeit, um mit gebotener Vorsicht vorzugehen. Die wertvollen Minuten verrannen der Besatzung der SOL zu schnell. Ihnen blieb gar nichts anderes übrig, als eine zügige Entscheidung zu suchen. Es ist der Versuch einer Kontaktaufnahme! erkannte sein Extrasinn. Wir sind in den Bereich geraten, in dem sie möglich war, und wir haben ihn mittlerweile wieder verlassen.
    Genau das war es. Gingen sie von den bisherigen Eindrücken aus, konnte kein Zweifel daran bestehen, daß ein humanoides Wesen versuchte, mit ihnen zu reden. Irgend etwas schien es jedoch daran zu hindern und eine vollständige Materialisation nicht zuzulassen. Das konnte am Paratron liegen, an der Carit-Hülle oder an der nach wie vor hohen Geschwindigkeit der SOL.
    Atlan wollte eine Entscheidung fällen, um dem Wesen zu helfen. In diesem Moment verschwand die Erscheinung und kehrte auch nach einigen Minuten Wartezeit nicht zurück. „Stopp!" befahl der Arkonide. „Sofort stopp und zurück! Dies ist mit großer Sicherheit unsere letzte Chance. Wir dürfen sie nicht aus der Hand geben."
    Fee Kellind und Roman Muel-Chen reagierten. Obwohl es unter den gegebenen Umständen nahezu unmöglich war, sich zu orientieren, versuchten sie, die SOL an jene Position zurückzunavigieren, an der es zu der geisterhaften Erscheinung gekommen war. „Es wird Abweichungen geben", sagte die Kommandantin voraus. „Ist mir egal", entgegnete Atlan. „Wahrscheinlich genügt es, wenn wir ungefähr die Position erreichen, an der es zu der Erscheinung kam. Also - zurück!"
    Fee Kellind und Roman Muel-Chen arbeiteten intensiv und im Einklang mit SENECA. Immer wieder trafen plötzlich einsetzende Schwerefelder die SOL und warfen sie aus ihrer Bahn, so daß eine Kursberechnung überaus schwierig wurde. Schließlich teilte die Kommandantin dem Arkoniden mit, daß annähernd jene Region erreicht sei, in der es zu der geisterhaften Erscheinung gekommen war.
    Atlan fühlte sich an die Situation erinnert, die zu der Begegnung mit dem Wrack des Generationenschiffs geführt hatte. Sie war von Delorian initiiert worden. War der Sohn Rhodans auch jetzt wieder an dem Geschehen beteiligt?
    Du kannst davon ausgehen! signalisierte der Logiksektor, ohne eine Begründung zu geben.
    Atlan war mit diesem Kommentar nicht ganz einverstanden. Er ließ die Triebwerke der SOL abschalten, und dann konnte man nichts anderes tun, als zu warten und zu hoffen.
    Der Arkonide spürte, daß die Nervosität zunahm. Die Zeit verrann. Immer geringer wurde die Chance, die Menschheit zu retten, und angesichts dieser Tatsache war man zur Untätigkeit verdammt, klammerte sich buchstäblich an einen Strohhalm. Kein Wunder, daß viele an Bord dünnhäutig wurden und dem Streß zu entgehen suchten. Wie etwa Raffa Gynnar es auf seine Weise getan hatte.
    Zwei Stunden vergingen. Viena Zakata meldete sich aus der Ortungsleitzentrale. „Direkt voraus befinden sich mehrere Mundänen-Schiffe im Anflug", berichtete er. „Sie fliegen so dicht im Verband, daß die einzelnen Raumer nicht zu unterscheiden sind. Bisher haben sie uns noch nicht geortet! Sie werden sehr nahe an uns vorbeifliegen. Höchstens zwei oder drei Lichtsekunden. Wir sollten entweder die Abwehrschirme hochfahren oder verschwinden, damit sie uns nicht orten. So groß war die Gefahr bisher noch nie, daß sie uns entdecken."
    Die Blicke aller richteten sich auf den Arkoniden. Er mußte die Entscheidung treffen. Äußerst mühsam hatten sie die derzeitige Position ermittelt und erreicht. Sie jetzt zu verlassen bedeutete, die Hoffnung auf eine
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