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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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Hinrichtungen-Natürlich wurden vorher lang und breit die verräterischen Umtriebe der Delinquenten sowie die Zugehörigkeit zum Widerstand aufgelistet und das Bedauern darüber ausgedrückt, daß man bei Hochverrat leider keine andere Wahl habe.
    Manche der Verhafteten sollten zu Kollaborateuren umfunktioniert werden.
    Man ließ sie vor der angerichteten Tafel hungern oder bei brutalen Hinrichtungen zusehen, unternahm alles, was für eine Gehirnwäsche dienlich war.
    Manche Ertruser brachen unter dem enormen körperlichen und seelischen Druck schließlich doch zusammen und versprachen, sich als Denunzianten zu betätigen und die Arkoniden bei der Arbeit zu unterstützen. Sobald sie jedoch die versprochene Mahlzeit erhalten hatten und „in den Dienst" geschickt wurden, verschwanden sie im Untergrund.
    Einige Kollaborateure meldeten sich - wie im Plan vorausgesehen - freiwillig und lieferten den Arkoniden einige gute, aber wenig bedeutsame Hinweise. Der Tato kümmerte sich persönlich um diese Leute und wandte seine ganze Erfahrung auf, bis er sicher zu sein glaubte, tatsächlich brauchbare Informanten gefunden zu haben. Doch auch diese verschwanden wieder.
    Anscheinend wollten sich diese Ertruser lediglich stärken. Sobald sie einigermaßen sicher sein konnten, daß sie für einige Tage überlebten, war ihr Widerstandswille wieder stark genug.
    Das waren jeweils herbe Rückschläge, die der Tato nicht einfach so hinnahm. Er verlangte stärkeren Druck. Für ihn war es unvorstellbar, daß nach all diesen Schreckenstaten immer noch kein Ertruser bereit war, endgültig überzulaufen. Das war einzigartig in seiner Laufbahn!
    Seine Logik: Anscheinend war die Leidensgrenze nach wie vor nicht erreicht. Die Daumenschrauben mußten künftig noch fester angezogen werden.
    Mitten in eine Besprechung über weitere Druckmittel gegen die Zivilbevölkerung gellte plötzlich der Alarm durch das Tatorat. Im Raum errichtete sich ein Holo, das die Ortungszentrale und den aufgeregten Leiter zeigte. „Die Blockadeflotte wird angegriffen!" rief der Mann, dessen Tätowierung auf den Wangen darauf hinwies, daß er vom Planeten Baidkhabin stammte.
     
    4.
     
    Neue USO, 18. Oktober: Überraschung!
    Man kann es nicht anders als kühn bezeichnen, dachte Major Roi Danton.
    Und damit ist es genau das richtige für mich.
    Der USO-Major für besondere Aufgaben hatte sich sofort als Einsatzleiter angeboten, als ein Angriff auf die arkonidische Blockade über Ertrus geplant wurde. Erstaunlicherweise war sein Angebot ohne Verzögerung angenommen worden.
    Dabei wußte Danton, daß er keineswegs das uneingeschränkte Vertrauen aller USO-Spezialisten besaß. Er konnte es keinem verdenken, wußte schließlich selbst, welchen Eindruck er gelegentlich vermittelte. Weshalb sonst mußte er oft an jene Zeiten denken, als er im knielangen Frack, Wadenhosen aus Samt, weißen Seidenkniestrümpfen und juwelenverzierten Schnallenschuhen umherstolziert war, sich wie ein parfümierter Geck benahm und bei jeder provozierenden Gelegenheit fistelnd seinen treuen Lakaien Oro um das Riechfläschchen bat?
    Das war ein großer Spaß, dachte er. Damals ...
    Als König der Freihändler hatte Michael Rhodan die glücklichste aller Zeiten verlebt. Jetzt war ihm nur noch der Name geblieben, als Erinnerung-Roi Danton war der Inbegriff eines unschuldigen jungen Mannes gewesen, der das Abenteuer gesucht und gefunden hatte; ein Synonym. Erst lange Zeit später hatte er zu seiner richtigen Identität Michael Reginald Rhodan zurückgefunden und sich wohl darin gefühlt, seine wahre „Haut" zu tragen und zu zeigen. Doch auch das war Vergangenheit. Torric hatte alles zerstört. Als brutaler Herrscher auf Curayo, der Welt mit den wandernden Zeitfeldern in der fernen Galaxis Puydor, da hatte sich Michael Rhodan verändert. Sein Geist hatte ein Chip versklavt, den ihm Shabazza eingepflanzt hatte, der größte Feind der Menschheit in den letzten hundert Jahren - doch das entschuldigte in Roi Dantons Augen nicht seine Taten.
    Auch wenn sie immer mehr in einem Nebel verschwanden ...
    Nichts als Erinnerungen waren geblieben. Roi Danton wußte ebensowenig wie die anderen, ob er sich selbst trauen konnte. Von seinem ursprünglichen Körper war nicht mehr viel übrig; man hatte große Teile seiner Substanz „nachzüchten" müssen, unterstützt vom Zellaktivator.
    Irgendwie war er das Original und doch nicht ganz dasselbe. Sein Verstand hatte Ähnliches durchgemacht wie bei einer Abfolge von
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