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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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im Regenerationstank mit dem Tode gerungen und gegen das Erbe seiner Zeit als Torric angekämpft. Wieder war er nicht, dagewesen, als Michael schließlich seinen schwersten Kampf gewonnen hatte. Er konnte es ihm nicht verdenken, daß er ohne Nachricht verschwunden war ...
    Es war hart, sich zusammennehmen zu müssen. Niemand durfte sehen, wie tief ihn das schmerzte. Wie sehr er sich wünschte, das letzte verbliebene Familienmitglied zu umarmen, Trost in seiner Nähe zu rinden.
    Endlich die Versäumnisse hinter sich zu lassen.
    Aber er wagte nicht einmal einen Schritt auf seinen Sohn zu, der die selbst gewünschte Distanz allein durch die Nennung des Alibi-Namens deutlich gemacht hatte. Es war zu spät, wieder einmal. „Ja, die Ereignisse haben meine Pläne durchkreuzt", fuhr Roi Danton fort. „Aber Unsterbliche müssen flexibel sein und eigene Wünsche hintenanstellen ... jederzeit."
    Perry Rhodan nickte. Seine Kiefer taten von dem mächtigen Druck weh, mit dem er die Zähne zusammenbiß.
    Bre Tsinga hatte einst recht gehabt. All diese Vorfälle der letzten Zeit konnten nicht spurlos an ihm vorübergehen. Wenn er zwischendurch ein paar freie Stunden fand, mußte er mit ihr sprechen. Vielleicht... fand sie sogar einen Weg zu Mike. „Wenigstens sind wir einigermaßen heil davongekommen", brachte er schließlich hervor. Er versuchte ein freundschaftliches Lächeln. „Ich bin froh, daß du das Unternehmen geführt hast."
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien etwas in Rois Augen aufzublitzen. „Danke."
    „Aktion beendet", meldete jemand aus dem Hintergrund.
    Roi Danton drehte leicht den Kopf. „Start vorbereiten und dann nichts wie weg von hier!"
    Perry Rhodan entspannte sich etwas. Seine Erschütterung ließ allmählich nach, und leise Hoffnung regte sich wieder in ihm. Schon allein deshalb, weil er diese Situation nicht einfach als unveränderlich akzeptieren wollte.
    Das wichtigste ist doch, daß Mike lebt und noch seinen Verstand beisammenhat. Er hat unvorstellbar Schreckliches durchgemacht. Es wird seine Zeit brauchen, bis er das alles körperlich und geistig verarbeitet hat.
    Aber er ist sehr lebenstüchtig, er wird es schaffen. Ich werde für ihn dasein, wenn er es will.
    Er atmete tief durch und konzentrierte sich auf das konkrete Jetzt, nicht auf das Vielleicht. Seine feinen Fältchen um die Augenwinkel vertieften sich, als er dabei an jemanden dachte, der bestimmt ziemlich glücklich auf seinen Anblick reagieren würde. „Sobald es möglich ist, mochte ich gern eine Funkverbindung aufnehmen", bat er.
    Alter Rotschopf, dachte er still lächelnd, ich glaube, du wirst ganz schön erleichtert sein!
     
    EPILOG
     
    Bezähme dich, ermahnte Eutrom Facrelli sich streng. Nur jemand mit Ehre im Leib kann dich beleidigen. Bedanke dich für die großzügige Nahrungsabgabe. Lächle und geh!
    Er sicherte die kostbaren Lebensmittel auf dem Schlitten und löste sich aus der Menge, um sich auf den Rückweg zu machen. Immerhin hatten die Arkoniden weiter keine Scherereien gemacht, als er glaubhaft erklärte, wegen Erkrankung - er war immer noch blaß und dünn - die letzten Tage seine Lebensmittelscheine nicht eingelöst haben zu können.
    Man gewöhnte sich trotzdem nicht daran. Es fiel ihm keineswegs leichter, die Demütigungen hinnehmen zu müssen. Permanent daran denken zu müssen, was aus ihm wurde, wenn die Arkoniden die Rationen noch weiter kürzten.
    Der junge Ertruser fühlte sich elend und verlassen. Das Triumphgefühl, als Perry Rhodan und die Emotionauten sicher durch die Transmitter gegangen waren, hatte nicht lange vorgehalten. Zu deutlich wurde ihm bewußt, daß er zurückgeblieben war, auf dem besetzten Planeten, der Willkür der Arkoniden ausgesetzt.
    Immerhin hielten sie sich endlich zurück, nachdem der Tato zu seinem verdienten Ende gekommen war. Trotzdem durfte sich kein Ertruser frei bewegen, wohin er wollte. Trotzdem waren sie in der Defensive ... „Wenn du nicht aufpaßt, stößt du dir deinen hübschen Kopf noch irgendwo an, und das wäre doch wirklich sehr schade drum!" erklang plötzlich aus der Nähe eine Stimme.
    Eine wohlbekannte Stimme. Eutrom durchzuckte es wie ein Blitzschlag, und sein Herz raste los. Seine Blicke suchten die Häuserfront ab - an der Ecke eines Eingangs lehnte lässig, mit verschränkten Armen, Rubin Karek.
    Unversehrt, mit ungebändigtem schwarzem Roßhaar und goldfunkelnden Augen.
    Eutrom durchlief es heiß und kalt, und er kämpfte mit einem Kloß im Hals.
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