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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus
Autoren: Unbekannt
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Fehler begangen, indem er widersprach.
    Ein dünnes Lächeln erschien auf Bostichs Lippen. „Du solltest sehr, sehr froh sein, Mascant.
    Die She'Huhan-Sternengötter haben dir das Leben und deine Karriere geschenkt. Ich hätte es vielleicht nicht getan."
     
    4.
     
    Radio Freies Ertrus Brun Tiberis hat immer etwas zu verlieren. Er muß vorsichtig sein, wenn er in die Kamera des Reporters spricht - denn wenn man sein Gesicht erkennt, werden die Arkoniden kommen.
    Hier draußen im Outback, bei den Ti'Rakka Marix des Mattun Gor-Vulkanlandes, wird jeder starke Arm gebraucht. Er hat eine Familie zu versorgen, seine Tochter ist noch nicht sehr alt.
    Brun Tiberis hält ein Tuch vor sein Gesicht, als er reden will. Ein elendes Tuch.
    Aber dann fällt sein Blick auf den Barkennt-Fluß, der kaum noch reines Wasser führt, der den Schutt von der Vernichtung ihrer Hauptstadt durch das Gebirge schiebt: Baretus der Stolzen, Baretus der Prächtigen, in der er seine Hochzeit gefeiert und in einer schneidend kalten Winternacht unter offenem Himmel sein erstes Kind gezeugt hat. Er denkt daran, daß im Strom auch die pulverisierten Leiber der Opfer treiben, vielleicht Soraytos Körper.
    Und Brun Tiberis, dessen starker Arm gebraucht wird, der eine Familie zu versorgen hat, will sein Gesicht nicht verbergen, wenn er spricht.
    Es ist nicht recht.
    Brun schleudert das Tuch beiseite, das ihn schützen sollte, und er weiß nicht, was er tut, als er es schreit: „Ertrus fällt nicht!"
     
    5.
     
    „Rhodan!"
    Rock Mozun war unvermittelt in die Knie gegangen, so wie die anderen Ertruser, und deutete mit ausgestrecktem Arm nach Süden.
    Zwei Dutzend Kampfgleiter näherten sich dem Gebirgszug. In ihrem Gefolge zog ein schwerbewaffneter 100-Meter-Kreuzer heran, der den halben Buckligen Reiter in Schutt und Asche legen konnte.
    Rhodan war der einzige der Gruppe, der eine halbe Sekunde zu lange stehenblieb. Mit einer eckig wirkenden Bewegung begab er sich in Deckung.
    Seinen blauen Galornenanzug hatte er Mozun in Verwahrung gegeben, das Kleidungsstück war aufgrund einer schweren Beschädigung unbrauchbar. Statt dessen trug er einen Standard-Schutzanzug, der nur die nötigsten Funktionen bot. Der Gravoabsorber wandelte 3,4 Gravos in den gewohnten Wert von einem Gravo um, und eine Innenklimatisierung sorgte dafür, daß Rhodan die Hochdruckatmosphäre des Planeten atmen konnte. Allerdings verfügte der Anzug über keinerlei Ortungsschutz - und gerade das war es, was Rhodan dringend benötigt hätte.
    Sein Gravoabsorber verbrauchte Energie. Diese Energie ließ sich orten, auch wenn es sich um verschwindend geringe Quanten handelte. „Ein Suchtrupp", verkündete Rock Mozun mit einem sorgenvollen Seitenblick. „Sie kommen direkt hierher."
    Die Stimme des Ertrusers tönte mit dem typischen Volumen seiner Rasse, viel zu laut für die empfindlichen Ohren eines Menschen, und Rhodan fürchtete unwillkürlich, die anrückenden Arkoniden würden Mozun über Kilometer hinweg reden hören. „Ihr Ziel könnte doch überall liegen", überlegte Rhodan, den Blick starr in den malvenfarbenen Himmel kurz über dem Horizont gerichtet.
    Rock Mozun kniff die Augen zusammen. Seine Stirn legte sich in zentimetertiefe Falten. „Nein", sagte er überzeugt, „sie haben sich unsere Hügelkette ausgesucht. Das ist Fakt."
    Rhodan hatte keine andere Wahl, als ihm zu glauben. Ertrusische Augen funktionierten besser als jedes menschliche Sehorgan.
    Ein Dutzend diagonal verlaufende Kammstrukturen teilten die Steilwand neben dem Pfad in eine unübersichtliche, von potentiellen Unterständen übersäte Fläche.
    Als die Gleiter auf drei Kilometer heran waren, suchten die Ertruser sich Verstecke aus.
    Ihre Raumanzüge aus der MELBAR KASOM hatten sie lange abgelegt. Sie benötigten keine technischen Geräte wie Rhodan, um der feindlichen Umwelt standzuhalten, also konnten sie nicht geortet werden, sondern mußten sich lediglich gegen Sicht schützen.
    Und nicht einmal das, überlegte Rhodan; Ertrus war die Heimat der Ertruser, und es war nicht gesagt, daß ein Trupp Einheimische im Buckligen Reiter Verdacht erregte.
    Es wäre jedoch töricht gewesen, sich darauf zu verlassen.
    Die Arkoniden waren seit einigen Tagen Besatzungsmacht. Jeder Ertruser mußte in ihren Augen als potentieller Gegner angesehen werden.
    Rhodan suchte sich eine Felsennische aus. Über den Bodenstein zog sich an dieser Stelle ein ertrusisches Laubmoos, Funaria ertrusis, das aufgrund der Trockenheit
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