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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus
Autoren: Unbekannt
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weiterziehen!"
    Mit zittrigen Fingern tastete er nach dem Gürtelschalter seines Gravoabsorbers.
    Das Tonnengewicht, das seinen Brustkorb deformiert hatte, wich und machte. einer seltsamen Leichtigkeit Platz, die das Blut mit der Kraft einer Fontäne in seinen Schädel preßte. Eine Sekunde lang wurde ihm schwarz vor Augen.
     
    *
     
    „Wir können nicht hier im Gebirge bleiben", stellte Rock Mozun fest. Mit schweren Schritten stapfte der Riese neben Rhodan her über einen Felsenpfad. „Früher oder später werden sie uns bestimmt erwischen, weil du nicht permanent deinen Gravoabsorber ausschalten kannst."
    Rhodan zuckte nervös mit den Achseln. „Vielleicht kann ich mich allein besser durchschlagen."
    Rock Mozun starrte ihn mit aufbrausendem Ärger an, und Rhodan machte sich klar, daß er so nicht mit den Ertrusern reden durfte. Sie hatten sein Leben gerettet, und sie würden mit allem, was sie hatten, für Rhodans Unversehrtheit einstehen.
    Er war nicht daran gewöhnt, das schwächste Glied einer Kette darzustellen, und er konnte sich mit dem Gedanken nur schwer abfinden. Das war alles.
    Fast hätte Rhodan sich entschuldigt, aber er biß auf seine Lippen und schwieg. „Ich bin sicher, daß wir dich noch an einen geschützten Ort durchbringen", behauptete Mozun trotzig. „Und wo ist das? Den Arkoniden gehört ganz Ertrus."
    Rock Mozun stieß ein bitteres Lachen aus. „Das, Perry Rhodan, ist ein sehr großer Irrtum.
    Ganz Ertrus gehört ihnen erst dann, wenn der letzte Ertruser gestorben ist. Bis dahin gehört diese Welt immer noch uns."
    Rhodan hörte aus dem Klang seiner Stimme einen heiligen Ernst heraus.
    Wenn der letzte Ertruser gestorben ist.
    Mozun hatte nicht dahergeredet. Er hatte seine Worte mit Bedacht gewählt.
    Ein Blick in die Runde zeigte Rhodan, daß keiner der anderen Emotionauten den Schimmer eines Zweifels hegte. Dies war keineswegs Mozuns Privatmeinung, sie glaubten alle daran.
    Sie hatten ihre Hauptstadt sterben sehen, das Ende der Untergrundarmee lag gerade mal Tage zurück - und Rhodan vernahm aus dem Mund der Riesen Parolen, die sich anhörten wie die Sprachklischees einer terranischen Trivid-Oper. „Gehen wir nach Fin Calley!" rief einer der anderen Ertruser, es war der mondgesichtige Ikarius Jopro. „Fin Calley ist doch jetzt die größte Stadt! Die nächste, die wir erreichen können. Wenn wir Rhodan da nicht in Sicherheit bringen, dann nirgendwo!"
    Rock Mozun musterte seinen Emotionauten-Kollegen Jopro lange und nachdenklich. „Die Arkoniden wissen das vermutlich auch, Ikarius."
    „Und wenn schon. Sie ahnen doch gar nicht, daß Rhodan sich auf Ertrus befindet. Calley war noch nie zu kontrollieren. Das haben schon andere versucht, nicht bloß die Rotaugenkriecher."
    Der Riese mit den zwei kurzgeschorenen Sichelkämmen richtete sich hoch auf, er forstete aufmerksam das Panorama des Buckligen Reiters durch, in dem eine Phalanx arkonidischer Kleinraumschiffe sich nutzlos von Westen nach Osten bewegte.
    Sein Blick blieb unschlüssig an den schwefelgelben Wolkentürmen im Westen hängen. „Also gut", bestimmte er. „Wir gehen nach Fin Calley."
    Rhodan ließ sich von den Ertrusern in die Mitte nehmen.
    Fin Calley befand sich nach ihrer Beschreibung einige hundert Kilometer nordwestlich von Baretus, in einer Landzunge zwischen dem Buckligen Reiter und dem Mattun-Gor-Vulkanland, direkt am Rundon-Ozean, der den Großkontinent Baedhro nach Norden hin begrenzte.
    Der Weg dorthin würde schwierig zu bewältigen sein, doch Perry Rhodan hoffte, daß sie im Verlauf der Reise auf ein Verkehrsmittel umsteigen konnten.
    Je weiter sie sich vom Gebiet der ehemaligen Hauptstadt entfernten, desto seltener kamen ihnen die Patrouillen nahe.
    Die Riesen von Ertrus benötigten dringend Nahrung; ihr Stoffwechsel funktionierte mit einem Grundumsatz, der den eines menschlichen Körpers um ein Mehrfaches überstieg. Ein ertrusischer Normalbedarf lag bei fünfzig Litern Wasser pro Tag, hinzu kamen zehn bis zwanzig Kilogramm feste Nahrung.
    Nachdem sie sämtliche Konzentratvorräte aufgebraucht hatten, rechnete Rhodan jede Stunde mit den ersten Zusammenbrüchen.
    Die Emotionauten bewegten sich jedoch mit einer antrainierten Ökonomie, die sie bis zum Abend durchhalten ließ.
    Rock Mozun stockte plötzlich, und Rhodans Blick folgte dem ausgestreckten Arm des Riesen zu einem versteckt gelegenen Gebäudequader, der den Talraum zwischen zwei Steilwänden lückenlos ausfüllte. Bullig konstruierte Lastenschweber
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