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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus
Autoren: Unbekannt
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mächtigste Mann der Galaxis, mächtiger als Perry Rhodan, und der Beherrscher einer Raumflotte, die noch Hunderttausende Schlachtschiffe zählte. Aber auch Bostich benötigte qualifizierte Führungsoffiziere.
    Gaumarol da Bostich I. hatte ihn gefördert und erst in seine gehobene Position lanciert.
    Kraschyn hatte sich immer als besonderen Günstling des Imperators betrachtet, und er hoffte, daß der Imperator seine Förderung nicht vergaß.
    Er spürte das salzige Sekret der Erregung auch in seinen Augenwinkeln, und er hoffte, daß Bostich es als Symbol seiner Unterwürfigkeit anerkennen würde. „Hast du überhaupt eine Ahnung, Mascant, wie ein Imperium funktioniert?" hörte er Bostich in einem beschwörenden Tonfall flüstern. Kraschyn fühlte sich über Zehntausende Lichtjahre Distanz von dem Blick des Imperators gebannt. „Es war deine Aufgabe, die ertrusische Flotte zu vernichten, diese Aufgabe hast du erfüllt. Aber wer, Mascant Kraschyn, befahl dir, in dieser Stadt Hunderttausende Märtyrer hinzurichten? Mit einer Bombe gegen Einzelkämpfer? - Wie sollen jemals Untertanen des Kristallimperiums aus den Ertrusern werden, wenn du ihnen nicht die Möglichkeit läßt, sich mit einem Rest von Stolz zu unterwerfen?"
    Bostich schwieg abrupt. Der Imperator preßte seine Lippen zusammen, und Kraschyn begriff, daß jetzt er sprechen durfte.
    Der Mascant versuchte die Nerven zu behalten. Er mußte mit derselben Besonnenheit agieren, die er auch seinen Orbtonen abverlangte. Das war alles. Celkar oder nicht, seine Aussicht auf die Zukunft entschied sich in Sekunden. „Euer Erhabenheit, der ertrusische Präsident Tam Sorayto hielt sich mit einer Armee in seiner Hauptstadt verschanzt. Meine strategischen Berater haben errechnet, daß wir in einem Kampf Mann gegen Mann Monate benötigt hätten, um Baretus zu säubern ..."
    „Monate?" unterbrach der Imperator seinen Redefluß schneidend scharf. „Jawohl. Wir verfügen kaum über einsatzbereite Kampfroboter mit positronischer Ausrüstung. Die Ertruser sind unseren Bodenlandetruppen im Häuserkampf jedoch hoch überlegen, und wir hätten die Blockade des Systems sehr viel länger aufrecht erhalten müssen."
    Kraschyn versuchte abzuschätzen, ob seine Argumente den Imperator überzeugten. Er kam zu keinem günstigen Ergebnis.
    Zum Kristallimperium gehörten fünfzigtausend Kolonial- und Fremdvölkerplaneten; der Imperator hatte nicht die Zeit, an eine einzelne Welt, zumal weit außerhalb des Sternhaufens Thantur-Lok, zu viel gedanklichen Aufwand zu verschwenden.
    Militärische Argumente brachten ihn nicht weiter. Das erkannte Kraschyn klar.
    Der Mascant wechselte mitten im Gespräch seine Strategie, er rückte wirtschaftliche Aspekte ins Zentrum, die das gesamte Imperium betrafen. „... der Einsatz Eurer Raumlandetruppen, Erhabenheit, hätte primäre Kosten und ökonomische Folgekosten in Höhe von 118,8 Milliarden Chronnors innerhalb des ersten halben Jahres verursacht. Die von mir gewählte Vorgehensweise legt weniger als ein Prozent dieser Kosten zugrunde. - Ich habe daher die Entscheidung getroffen, Arkons Macht in einem Vernichtungsschlag zu demonstrieren. Es wird für das Imperium günstiger sein, eine neue Verwaltung für Ertrus zu errichten, als die alte unter Kontrolle zu bringen. Ich habe außerdem berücksichtigt, daß die rebellischsten Charaktere des ertrusischen Volkes in Baretus versammelt waren. - Das größte Konfliktpotential dürfte damit im Vorfeld ausgelöscht sein, Euer Erhabenheit. Ich bin davon überzeugt, daß die von mir getroffene Entscheidung sich auf Dauer ökonomisch auszahlen wird."
    Kraschyn versuchte sich zu straffen, er mußte Bostich I. durch seine bloße Erscheinung davon überzeugen, daß es klug war, weiterhin auf seine Dienste zu bauen.
    Der Imperator blickte scheinbar gelangweilt zur Seite. Eine schwebende Schale aus khygischem Kristall schob sich in den Hologrammausschnitt, und Bostich wählte mit provozierender Sorgfalt aus einer Auswahl kleiner Häppchen eine Art Praline aus.
    Dann blickte er schnell wieder auf, ohne die Praline verzehrt zu haben: „Mascant ... Meine Unzufriedenheit ist beträchtlich. Ich werde dir einen Tato nach Ertrus schicken, der dich ... nennen wir es so ... unterstützt. Du führst weiterhin das Kommando über die Vierte Imperiumsflotte. Die Verwaltung meiner neuen Kolonie wird dir jedoch entzogen."
    „Imperator, ich ..."
    Kraschyn biß sich auf die Lippen. Er hätte um ein Haar einen unverzeihlichen
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