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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus
Autoren: Unbekannt
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an. „Ich befehle dir aufzustehen!"
    Perry Rhodan stellte sich eine Sekunde lang vor, der Lichtblitz über der fernen Stadt habe Mozun geblendet und in Stein verwandelt wie ein Blick ins Antlitz einer Medusa von einem fernen Stern. „Rock Mozun! Komm auf, verflucht! - Wir können hier nicht bleiben! Sie werden uns bald jagen, wenn wir nicht ..."
    Arkonidische Truppen hatten Ertrus geschlagen, und der gegnerische Mascant, ein hochgestellter Flottenführer, hatte eine Armee der umweltangepaßten Riesen soeben ausgelöscht.
    Die Hauptstadt Baretus existierte nicht mehr.
    Im Umkreis von 56 Kilometern war Staub, quellendes pulverisiertes Chaos. Ein Teil gehörte den Leichen: Präsident Tam Sorayto und seine Untergrundarmee, in Asche verwandelt mit der Stadt, die sie gegen die Invasoren von Arkon verteidigen wollten. „Rock Mozun!"
    Perry Rhodan spürte, wie er die Nerven verlor. Es dauerte nur einen Atemzug lang, und es war seiner nicht würdig.
    Es gab keine Argumente, die Rhodan in diesem Augenblick anführen konnte. Der unbesiegbare Ertruser, der vor seinen Augen in die Knie gesunken war, dachte nicht mehr nach, er fühlte nur noch. Logische Worte erreichten nicht mehr seinen Geist.
    Rhodan machte sich klar, daß er den Ertruser auf eine andere Weise beeindrucken mußte, wollte er den Zustand absoluter Starre brechen. „Mozun! Muß ich dir ins Gesicht spucken, bevor du mich anhörst?"
    In die geisterhafte Stille, die über dem Gebirge des Buckligen Reiters lag, klang ein Laut wie das Brechen eines Steins.
    Der Riesenschädel mit den millimeterkurz geschorenen Sichelkämmen ruckte in zeitlupenhaften Intervallen empor.
    Rhodan wich unwillkürlich zurück, als er in die Augen des Ertrusers blickte.
    Das Wesen, das hinter den Augen in Mozuns Schädel erwacht war, lebte nicht, sondern es war untot, ein Monstrum mit dem Aussehen eines umweltangepaßten Riesen.
    Die Brauen kamen weiter hoch, als es möglich sein sollte, die Pupillen waren starr von dem Blick ins Feuer, denn Mozun hatte nicht wie Rhodan einen Schutzhelm getragen, als es geschah. Mozun hatte ungeschützt aus der Gebirgshöhe des Buckligen Reiters in den Blitz der Explosion geschaut.
    Einen Moment lang empfand Rhodan Angst, der Ertruser könnte erblindet sein.
    Doch Mozun folgte seinen rückwärts gewandten Bewegungen mit dem scharfen Blick eines Raubvogels.
    Zentimeterweise wich der Terraner vor dem Zorn des Ertrusers zurück, wie vor einem verwundeten Riesenwolf, den er nicht reizen durfte, und Rhodan erkannte, daß er zu weit gegangen war.
    Er war nicht sicher, ob Mozun seine Handlungen noch kontrollierte. „Mozun ...", flüsterte er beschwörend, „es ist vorbei. Wir sind am Leben. Wir müssen hier weg, bevor die Arkoniden erneut auf Ertrus landen."
    Hilfesuchend warf er einen Blick in die Runde. Die Emotionauten, die mit Rhodan den Untergang der MELBAR KASOM überstanden hatten, zeigten sich wie ihr Anführer Rock Mozun in Statuen transformiert.
    Perry Rhodan stieß mit dem Rücken gegen einen Fels. Er gab sich einen Ruck, hörte zu flüchten auf und blickte dem Ertruser gerade ins Gesicht.
    Mozun kam mit der Geschmeidigkeit eines Raubtiers auf die Beine.
    Zweidreiviertel Tonnen Muskulatur - Mozun brachte sein Gesicht nahe vor Rhodans Gesicht, und er flüsterte: „Du wirst mich niemals anspucken, Perry Rhodan."
    „Nein", hörte Rhodan sich schnell antworten. „Ich werde dich niemals anspucken."
    „Was auch geschieht..."
    „Was auch geschieht. Ich werde stets deine Würde achten."
    „Dann ist es ..." Rock Mozun brach mit erstickter Stimme ab.
    Die Gestalt sank im Stehen in sich zusammen, und in das instinktgeleitete Raubtier von eben noch kehrte die Seele zurück. Rhodan hätte ihm die Hand auf die Schulter gelegt, obwohl es vielleicht noch gefährlich war, doch der Ertruser war zu groß für ihn.
    Vom Himmel herab erschütterte ein fernes Grollen den Buckligen Reiter.
    Die beiden Männer, so unterschiedlich wie ein Riese und ein Zwerg, fuhren herum und spähten über den Felsengrat nach Süden.
    Die Zentralstadt Baretus war wie mit einem Zirkel aus der Schöpfung des Planeten Ertrus herausgetrennt, eine Wüste aus grauem Staub, an derselben Stelle, an der Rhodan gestern noch eine pulsierende Metropole erblickt hatte. Dahinter dehnte sich das grenzenlose Areal des Raumhafens aus. Die Schlachtschiffe der Arkoniden senkten sich wie eine Wolke aus ihrem stationären Orbit Richtung Oberfläche. Über dem Raumhafen und dem ehemaligen Stadtgebiet waren
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