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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus
Autoren: Unbekannt
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bläulichweiß gefärbt war. Es bildete ein Polster von ungefähr zehn Zentimetern Dicke.
    Rhodan legte sich auf den Boden, in einer leidlich bequemen Haltung. Sein Blick richtete sich auf den kleinen Ausschnitt Himmel, den er aus der Nische überblicken konnte. Er glaubte eine sehr schnelle Bewegung wahrzunehmen, die für ein menschliches Auge nicht mehr zweifelsfrei zu lokalisieren war. „Rhodan!" hörte er den Emotionauten von draußen lautstark flüstern. „Sei bereit...!"
    Ein Geräusch ertönte, ein Brechen von Geröll, und er meinte zu spüren, wie die tonnenschweren Riesen sich in den benachbarten Felsennischen in Deckung warfen. „Jetzt, Rhodan!" tönte Mozuns Stimme. „Sie sind da!"
    Rhodan holte noch einmal tief Atem, dann stieß er soviel Luft aus, wie er konnte, um seine Lunge nicht zu beschädigen. Er schaltete den Gravoabsorber aus.
    Es war wie der Aufprall eines Gleiters auf ein stehendes Hindernis, ein brutaler Schlag mit einem schweren Hammerwerkzeug, das jeden Kubikzentimeter seines Körpers gleichzeitig traf. Jede Muskelfaser hatte das 3,4fache ihres Normgewichtes zu tragen. Die Gravitation preßte ihn tief in den Laubmoos-Belag, der die Konsistenz von Beton annahm. Sein Körpergewicht betrug unter Ertrus-Norm zweihundertsiebzig Kilogramm bei gleichzeitig eingeschränkter Leistungsfähigkeit von Kreislauf und Atmung. Rhodan vermochte keine Luft zu holen, die Blutzirkulation war stark behindert. Die Augenlider wurden zur Seite geschoben, ohne daß er es verhindern konnte, an den Ohren hängten sich Kilogewichte auf, seine Genitalien wurden nur vom Anzugfutteral gegen den abwärts gerichteten Zug unterstützt.
    Rhodan hoffte, daß die Ertruser bald Entwarnung gaben.
    Gegen den Druck der Schwerkraft holte er in langsamen, kontrollierten Zügen Atem. „Rhodan!"
    War es schon zu Ende? „Rhodan ...?"
    Er glaubte, daß er Rock Mozun oder Ikarius Jopro rufen hörte, aber er war seiner Sache nicht sicher, weil der überbeanspruchte Kreislauf in seinen Ohren ein kaum zu ignorierendes Rauschen verursachte.
    In den kleinen Ausschnitt Himmel, den er überblickte, schob sich mit zeitlupenhafter Behäbigkeit die Wandung eines Kugelraumers. Der 100-Meter-Kreuzer!
    Was suchte die Patrouille?
    Alle Aggregate waren ausgeschaltet. Die Arkoniden hätten höchstens noch mit Infrarotortern ihre Spur orten können; eine nicht sehr wahrscheinliche Variante angesichts des thermischen Chaos, das den Planeten Ertrus kennzeichnete.
    Die Arkoniden wußten nicht, daß Perry Rhodan im Buckligen Reiter steckte. Für die Öffentlichkeit mußte es aussehen, als sei Rhodan entweder in der Schlacht um Ertrus gefallen - oder aber in der LEIF ERIKSSON aus dem Hexenkessel Kreit-System entkommen.
    Die Suchkommandos, die den Buckligen Reiter durchkämmten, dienten weniger einem konkreten Ziel, als vielmehr der Absicht, die Macht der arkonidischen Besatzer unübersehbar darzustellen.
    Die Kugelhülle hörte plötzlich auf, sich zu bewegen.
    Vor den dunkelgrauen Arkon-Stahl schob sich die glitzernde Außenhaut eines Kampfgleiters.
    Rhodan glaubte, hinter der teilpolarisierten Scheibe das grobe Antlitz eines Naat-Soldaten zu erkennen.
    Er gewahrte mit Schrecken, daß der Gleiter keine dreißig Meter entfernt schwerelos in der Luft hing. Irgendwer in dem Gleiter mußte nur ein einziges Mal in die richtige Richtung blicken, und sei es aus Zufall.
    Rhodan hätte fast erschrocken die Luft angehalten; eine Reaktion, die er sich in der Schwerkrafthölle Ertrus nicht erlauben konnte.
    Es dauerte fünf Minuten.
    Der Gleiter driftete mit provozierend niedriger Geschwindigkeit aus dem Bildausschnitt, so als wolle man in der Kanzel des Gleiters den hilflos atemholenden Terraner auf die Folter spannen.
    Der 100-Meter-Kreuzer folgte wenige Sekunden später.
    Das arkonidische Kugelschiff katapultierte sich mit einem machtvollen Satz außer Sicht, in dieselbe Richtung, in die auch der Gleiter verschwunden war.
    Rhodan nahm an, daß die Arkoniden irgendwo im Buckligen Reiter eine verdächtige Beobachtung gemacht hatten.
    Er lauschte dem Hammergeräusch seines Herzens weitere fünf Minuten, dann schob sich eine riesige, schief grinsende Miene von einem halben Quadratmeter Fläche vor seine Augen.
    Rhodan konnte einzeln die Stoppeln zählen, die Rock Mozuns Gesicht überzogen; jenes genetisch rezessive Merkmal, das der Emotionaut als seinen Zwölfstundenbart bezeichnete. „Sie sind jetzt fort. Beeil dich, Rhodan! Es ist besser, wenn wir
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