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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus
Autoren: Unbekannt
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sie zuerst zu sehen, dann überall.
    Mascant Kraschyn, Befehlshaber der Vierten Arkonidischen Imperiumsflotte, der das Massaker von Baretus zu verantworten hatte, nahm den Planeten zum zweiten Mal in Besitz.
    Titanenhafte Kugelschatten verdunkelten den malvenfarbenen Himmel über dem Gebirge.
    Rhodan konnte die Sonne Kreit nicht mehr erkennen. Jedes einzelne Schiff repräsentierte eine Militärmacht, die man vom Boden aus nicht besiegen konnte. Ein Bienenvolk aus scheinbar winzigen Raumfahrzeugen ergoß sich aus den geöffneten Luken der Kugelriesen, während diese noch niedersanken; Zehntausende schwerstbewaffnete Kampfgleiter verteilten sich im Gefolge zahlloser 100-Meter-Kreuzer über die Region.
    Diesmal würden die Ertruser nicht mehr die Kraft besitzen, sich zu wehren. „Wir müssen von hier fort", drängte Rhodan mit heiserer Stimme. „Sie werden diesen Teil des Gebirges bald absuchen. Der Großraum Baretus ist zu gefährlich."
    Rock Mozun straffte sich. Der furchterregend massive Körper stand mit einem Mal so hochaufgerichtet und stolz, wie es Perry Rhodan zuletzt als Kind gesehen hatte auf den damals schon vergilbten Fotos nordamerikanischer Indianer. „Es sieht jetzt so aus, als hätte Ertrus verloren. Es gibt nichts mehr, womit wir jetzt noch kämpfen könnten. Ich weiß, daß du das glaubst, Perry Rhodan, aber das ist nicht richtig."
     
    3.
     
    Mascant Kraschyn thronte auf dem Strategensessel seines Flaggschiffs, des 1500-Meter-Raumers AUMOKJON, und er spielte mit herrschaftlich vorgerecktem Kinn seiner Zentralebesatzung vor, wie es war, ein Sieger zu sein. Er trug eine bronzefarbene Rüstung, die ihn so breit wie ein Naat erscheinen ließ.
    Das hagere Gesicht und die weiße Haut, fast so weiß wie das Haar, zeigten an, was unter der Hülle steckte: ein schmal gebauter Mann mit einem Geist, der auf höchstem Niveau seine Arbeit verrichtete.
    Kraschyn war jedoch zu klug, sich einem kleingeistigen Triumph hinzugeben. Das feine Lächeln, das er zur Schau trug, gehörte zur Fassade: Kraschyn war sich darüber im klaren, daß dieser Sieg für ihn persönlich das Todesurteil bedeuten konnte.
    Die arkonidische Invasionsarmee bestand aus Millionen Soldaten, doch die Person, für die jetzt eine erhöhte Lebensgefahr bestand, war ironischerweise er, der Kommandant.
    Ertrus hatte sich gegen ihn erhoben - und Kraschyn, Flottenführer im Rang eines Mascanten, hatte Ertrus dafür niedergeworfen. Die Armee des Präsidenten Sorayto existierte nicht mehr.
    Sein Blick wanderte verstohlen zur Funkzentrale. Er wollte nicht, daß seine Leute den Blick bemerkten.
    Der Dreisonnenträger, höchster nichtadliger Würdenträger des Kristallimperiums, gestand sich ein, daß seine Unruhe in Wahrheit Furcht bedeutete.
    Das klassisch grandiose Panorama, über die Hologalerie seines Superschlachtschiffes AUMOKJON abgebildet, hätte ihn statt dessen mit Triumph erfüllen sollen.
    Ertrus war eine wunderbare, aber auch eine von Extremen geprägte Welt. Die Schwerkraft auf dem Planeten betrug 3,4 Gravos, Kraschyn hätte dort unten dreihundert Kilogramm gewogen.
    Seine an zwei Meter reichende, hagere Gestalt wäre unter ertrusischen Verhältnissen geknickt wie der Stiel einer Trockenblume. Spätestens der Aufprall auf dem Boden hätte sein Genick und seinen Schädel gebrochen.
    Die Ertruser hingegen hielten ihrem wilden Planeten stand. Sie hatten sich Ertrus nicht untertan gemacht, aber sie hatten sich mit ihrer Heimat arrangiert. Kraschyn konnte nichts dagegen tun, daß er die Riesen von Ertrus bewunderte. Im Norden der ehemaligen Stadt Baretus erhob sich mit Gipfeln bis zu dreitausend Meter der Bucklige Reiter, ein beeindruckend schroffes, geologisch junges Gebirge.
    Im Westen erstreckte sich tausend Kilometer weit das Vulkanland Mattun Gor. Kraschyn sah über dem Inferno einen undurchdringlichen Kegel aus Rauch stehen, schwefelfarben, mit glosenden Einsprengseln, die den kilometerhohen Auswurf von Glut aus dem Inneren des Planeten anzeigten.
    Im Mattun Gor hätten selbst die Riesen von Ertrus nicht Fuß fassen dürfen, wäre es nach den Gesetzmäßigkeiten arkonidischer Logik gegangen. Doch Kraschyns Daten wiesen aus, daß Mattun Gor einem ausgesucht resistenten Schlag von Ertrusern als Heimat diente. Die Volksgruppe der Mattunis wurde selbst unter ihresgleichen als „sonderbar" angesehen, und Kraschyn hoffte, daß er niemals von Angesicht zu Angesicht einem Vertreter dieser Leute begegnen mußte.
    Der Mascant zog im Geist eine
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