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2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier
Autoren: Unbekannt
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mit den Naats erfolgte für beide Seiten überraschend. Die stämmigen Wesen mit den Kugelköpfen zögerten einen Augenblick zu lange. Sorayto streckte den ersten Raumsoldaten mit einem wilden Fausthieb zu Boden. Die Naats stammten von einer Welt mit 2,8 Gravos und waren folglich ohne Schutzanzug, nur mit Mikrogravitatoren ausgerüstet, unterwegs.
    Sofort setzte der Präsident nach, unterlief einen kraftvoll geführten Schlag und rammte dem zweiten Gegner den Schädel in die Magengrube. Der Naat taumelte rückwärts. Mit beiden Armen rudernd, versuchte er, das Gleichgewicht zu halten, aber als der Ertruser nachsetzte, gingen sie gemeinsam zu Boden.
    Der dritte Soldat riß die Waffe hoch, feuerte aber nicht sofort, da er unweigerlich auch seinen Kameraden getroffen hätte. Bevor er abdrücken konnte, schleuderte Tam Sorayto aus dem Liegen heraus seinen Strahler. Der Schaft traf den Naat mit verheerender Wucht am Schädel und ließ ihn wie vom Blitz getroffen zusammenbrechen.
    Jeder Naat trug einen kleinen Mikroorter bei sich. Sorayto nahm alle drei Geräte an sich, um sie den nächsten Rebellen weiterzugeben. Damit konnten Arkoniden aufgrund der Emissionen ihrer Schwerkraftabsorber rechtzeitig aufgespürt werden.
    Eine halbe Stunde nach Beginn der Aktion nahm Tam Sorayto erstmals Funkverbindung zu den anderen Gruppen auf. Zwanzigtausend zu allem entschlossene Kämpfer agierten inzwischen in weiten Bereichen des Großraums Baretus. Ihre Ortskenntnis versetzte sie in die Lage, schnell zuzuschlagen und sich ebenso rasch in ein Versteck zurückzuziehen. Aus Sicht der Arkoniden mußten die vielen kleinen Nadelstiche rasch zu einer Lawine anschwellen.
    Die Zahl der zurückeroberten Kontrollstationen des öffentlichen Verkehrs, der Zisternen und automatisierten Warenlager, Funkumsetzer und Transmitterbahnhöfe betrug inzwischen mehr als dreihundert. All diese Bereiche waren aber ebenso schnell wieder geräumt worden, weil sie niemals gegenüber einer gezielt angreifenden Streitmacht der Besatzer gehalten werden konnten. Und jedes Opfer in dem Zusammenhang wäre ein Opfer zuviel gewesen.
    Der Präsident glaubte, sein Ziel mit psychologischem Druck erreichen zu können. Mit jedem Erfolg, den die Ertruser erzielten, mußte den Arkoniden deutlicher vor Augen stehen, daß sie die Extremwelt niemals für längere Zeit besetzen konnten. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, auch die Natur gegen die Fremden aufzubringen, er hätte es sofort getan.
     
    *
     
    Dann kamen die Katsugos. Sie entpuppten sich als das wohl wirksamste Mittel, das den Arkoniden im entbrennenden Häuserkampf zur Verfügung stand.
    Die Kriegsschiffe im Orbit bedeuteten zwar ein ungeheures Vernichtungspotential, aber in diesen Kampf, in dem Freund und Feind, wichtige und unwichtige Gebäude oft nur wenige Dutzend Meter weit auseinander standen, konnten ihre Waffen nicht eingreifen. Dafür waren nicht einmal die Beiboote geeignet. So paradox es scheinen mochte, Mascant Kraschyn besaß die Mittel, Ertrus zu vernichten, aber es war ihm unmöglich, der Guerillataktik Herr zu werden.
    Katsugos patrouillierten durch die Straßen. Bis zum Mittag schafften es die massigen Kampfroboter, eine Vielzahl von Gebäuden zurückzuerobern. Wände bedeuteten kein Hindernis, sobald sie mit brachialer Gewalt ihren Weg suchten. Energieschirme brachen unter dem massiven Beschuß ihrer schweren Waffen schon nach kurzer Zeit zusammen. Gefangene machten sie nicht.
    Die Erkenntnis, daß jede Katsugo-Staffel in der Tat von einer Kommandoeinheit aus gesteuert wurde, bestätigte zwar die Vermutungen, brachte Soraytos Armee aber keinen greifbaren Vorteil. Versuche, die Kommandoeinheiten, eine Kombination aus Kampfroboter und Flugpanzer, zu zerstören, scheiterten kläglich. Die Katsugos schirmten ihre Operatoren sehr gut ab.
    Etwa sechzig bis siebzig vernichtete Kampfroboter standen in keinem Verhältnis zu den Opfern in den Reihen der Rebellen. Zuschlagen, siegen und untertauchen, die Strategie der ersten Stunden verlor an Wirkung.
    Unter dem Eindruck des starken Roboterheeres gab Tam Sorayto den Befehl, die terranische Botschaft zu erobern. Schon im Vorfeld waren Pläne diskutiert, verworfen und wieder aufgegriffen worden, wie im Falle eines Falles den Katsugos nachhaltig beizukommen sei.
    Terras Botschaft, ein Hochhaus von beachtlicher Größe, lag etwa in der Mitte zwischen Stadtzentrum und Peripherie. Eine an die hundert Meter messende Holographie der Solaren Residenz inmitten des
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