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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang
Autoren: Unbekannt
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einmal von vorn!"
    Volgathir atmete tief ein. Dann salutierte er vor seinem Gegenüber. „Ich bin Orbton Volgathir. Auf direkte Anweisung Seiner Erhabenheit fordere ich... bitte ich die beiden ehrenwerten Wissenschaftler Himos und Cortys, uns zu begleiten. Das Kristallimperium benötigt ihre Dienste."
    „Schon besser", sagte Him. „Was verlangt das Kristallimperium von uns?"
    Der Mondträger schüttelte den Kopf. „Das kann ich dem ehrwürdigen Himos nicht sagen."
    Asnas runzelte die Stirn. „Weil ich es nicht weiß. Meine Befehle lauten lediglich, Himos und Cortys unverzüglich auf die Kristallwelt zu bringen."
    Him Asnas nickte und warf Corty Reiser einen kurzen Blick zu. Die Miene seines Freundes blieb völlig ausdruckslos, doch in seinen Augen lag ein triumphierendes Leuchten.
    Im nächsten Augenblick war es wieder verschwunden. Keiner der Soldaten hatte es bemerkt. „Wir haben dem Imperium lange genug gedient", sagte Corty. „Nun sind andere an der Reihe, ihre Pflicht zu tun."
    Volgathir drehte sich zu ihm um. „Man dient dem Imperium, solange man lebt. Und wenn sein Wohl es erfordert, stirbt man auch für das Imperium."
    „Ich nehme an, wir haben keine andere Wahl", sagte Him.
    Der Orbton legte die Hand auf den Griff des Kombistrahlers in seinem Gürtelhalfter. „Nun gut. Wir packen unsere Sachen."
    „Unverzüglich, lautet mein Befehl."
    „Wir packen unsere Sachen! Und wir rufen Bekannte an, teilen ihnen unsere Abreise mit und machen die Hütte klar für unsere Abwesenheit."
    Der Unteroffizier nagte wieder an seiner Lippe. „Eine halbe Tonta", sagte er schließlich. „Eine Tonta, und ihr wartet draußen!"
    „Eine halbe Tonta, und meine Männer warten draußen, aber ich bleibe bei euch."
    Him wollte den Bogen nicht überspannen. Sie mußten von Anfang an klarstellen, daß man ihnen Achtung entgegenzubringen hatte. Doch wenn der Offizier vor seinen Leuten das Gesicht verlor, machten sie sich einen Feind, der sie mit unversöhnlichem Haß verfolgen würde. Und das konnte nicht in ihrem Interesse liegen.
    Er nickte und wartete, bis die Soldaten die Hütte verlassen hatten. Dann machte er sich mit Corty ans Packen.
     
    *
     
    Als Him fertig war, blieb er an der Tür stehen und warf einen letzten Blick in die Hütte zurück. Natürlich verspürte er nicht das geringste Bedauern, das bescheidene Heim verlassen zu müssen, bemühte sich aber, diesen Eindruck zu erwecken.
    Hoffentlich reicht meine Schauspielkunst aus, dachte er.
    Dann schüttelte er den Kopf, kehrte in den Wohnraum zurück und ging zur gegenüberliegenden Wand.
    Sie wurde von einem großen Hologramm geschmückt. Es zeigte eine humanoide Frau mit langem, wallendem rotem Haar, die auf subtile, ja fast geheimnisvolle Weise ständig ihr Aussehen veränderte. Die Modifikationen gingen manchmal nahezu unmerklich vor sich, manchmal aber auch abrupt. Trotzdem war es so gut wie unmöglich, sie nachzuvollziehen.
    Man bemerkte einfach nicht bewußt, daß die Frau einem ständigen Wandel unterzogen war.
    Auch das machte den Reiz - und den Wert - des Hologemäldes aus. Aber die eigentliche Faszination des Kunstwerks lag ganz woanders.
    Him betrachtete das Bild kurz, ging dann zu einem Beistelltisch und legte die Hand auf einen Stab, der etwa so groß wie ein Cholitt-III-Bündel war. Das Hologramm erlosch.
    Him Asnas steckte den Stab ein. „Das willst du mitnehmen?" fragte der Orbton. „Sybilla", murmelte Him. „Die weissagende Frau, die nicht zu fassen ist. Ein Meisterwerk."
    „Ein terranisches Werk", sagte Volgathir. Aus seinem Mund klang es wie eine Verwünschung. „Das Gebiet ist jetzt arkonidisch", entgegnete Him. „Das hier ist Ware aus dem Hayok-Sternenarchipel."
    „Kein Arkonide, der etwas auf sich hält, würde sich so etwas an die Wand holographieren."
    „Ich kenne zahlreiche Arkoniden, die viel von sich halten, sich diese Holokunst aber nicht leisten können. Außerdem hat der Tai Moas das Arbeitszimmer seiner Residenz in Mirkandol mit einer signierten Sybilla der gleichen Serie geschmückt. Man munkelt, er schätze Symth Windsor-Barir sehr."
    „Einen terranischen Künstler?"
    Him zuckte mit den Achseln.
    Das Gesicht des Mondträgers verdüsterte sich. „Die Wege Seiner Erhabenheit sind unergründlich", murmelte er.
    Him humpelte zur Tür. Die Wirkung des Medikamentencocktails ließ bereits nach. Jeder Schritt bereitete ihm große Mühe.
    Das Kurierschiff, mit dem Volgathir und seine Soldaten nach Yeuni-Lerigo geflogen waren, war
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