Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte. Sengende Hitze empfing ihn. Die Temperatur der Umgebung schätzte er auf mindestens achtzig Grad, und das bei fast absoluter Trockenheit.
    Willkommen in der Sauna! Vorsichtig hob Manklux den Kopf und hielt Ausschau.
    Tifflors Gleiter entdeckte er erst beim zweiten Hinsehen. Das Fahrzeug hatte eine mindestens dreihundert Meter lange Furche in den Sandboden gezogen und lag auf dem Dach. Der Wulst an der Unterseite war aufgeplatzt. Ein Teil der Verkleidung fehlte.
    Der Kralasene wartete eine Weile. Drüben rührte sich nichts. Entweder war der Terraner bewußtlos oder tot. Vielleicht lauerte er auch nur darauf, daß der Angreifer sich aus der Deckung wagte.
    Manklux erinnerte sich an seine letzte Prüfung und beschloß, das Wagnis einzugehen. Er kletterte über den Sandhaufen. Mit dem Impulsstrahler im Anschlag humpelte er auf den Gleiter zu.
    Unterschätze den Unsterblichen nicht, sagte er sich. Tifflor hat über zweitausend Lebensjahre hinter sich, und das bei einem biologischen Alter von fünfunddreißig Jahren. Seine Erfahrung macht ihn gefährlich. Garantiert beherrscht er die alte Dagor-Schule ebenso gut wie du.
    Das Wrack war verlassen. Manklux fand Blut und Haare. Tifflor war also verletzt.
    Der Terraner mußte in der Nähe sein. Vielleicht lag er unter dem Wrack, vom eigenen Fahrzeug erschlagen. Für einen relativ Unsterblichen sicher ein makabrer, völlig sinnloser Tod.
    Der Traversaner im Dienst der Tu-Ra-Cel wartete erneut, ehe er das Fahrzeug umrundete. Er entdeckte zwei Schleifspuren mit dunklen Sprenkeln im Sand. Sie führten in die Richtung, in der die alte Wasserstation lag.
    Manklux kletterte auf das Wrack und beschattete die Augen. Er erspähte einen winzigen Fleck, der sich gleichmäßig bewegte.
    Der Terraner hatte die Wasserstation tatsächlich fast erreicht.
    Manklux nahm die Verfolgung auf. Er aktivierte das Gravo-Pak seines Einsatzanzuges und legte die Strecke innerhalb weniger Minuten zurück. Von Julian Tifflor war weit und breit nichts zu sehen. Die Spur, die der Terraner im Sand hinterlassen hatte, teilte sich und führte in drei verschiedene Richtungen.
    Dunkle, verkrustete Klumpen wiesen darauf hin, daß der Terraner verletzt war.
    Der Kralasene ignorierte die Spuren und hielt auf den ehemaligen Eingang zur Wasserstation zu. Er war verschlossen, Tifflor hatte ihn nicht benutzt-Manklux verfluchte den Umstand, daß sein leichter Anzug keinen Syntron besaß. Außer dem Gravo-Pak verfügte er lediglich über einen kleinen Schirmprojektor. Zusammen mit dem Handstrahler mußte das jedoch für einen unbewaffneten Terraner reichen.
    Manklux schaltete den Individualschirm ein. Danach zerstörte er das Schloß und schob die Tür auf.
    Drinnen herrschte gedämpfte Helligkeit. Die Notbeleuchtung brannte. Der Traversaner nahm es als Zeichen dafür, daß sich bereits jemand im Innern aufhielt.
    Er regelte das Gravo-Pak hoch und raste mit zunehmender Geschwindigkeit durch leere Lagerräume und Korridore. Überall entdeckte er frische Blutspuren am Boden.
    Manklux folgte ihnen. Bald jedoch sah er ein, daß es sinnlos war. Die Spuren waren überall. Tifflor hatte keinen Raum ausgelassen. Die Erwartung des Kopfjägers erfüllte sich nicht, dem Terraner im nächsten Augenblick gegenüberzustehen.
    Die Blutstropfen trockneten langsam ein, neue kamen nicht dazu. Der Terraner hatte seine Spur auf intelligente Weise verwischt.
    Widerwillig rang sich der Traversaner Bewunderung für die Finte des Unsterblichen ab. Tifflor besaß nicht den Schimmer einer Chance. Dennoch leistete er Widerstand. „Komm heraus!" rief der Kralasene nach einer Weile. „Du kannst mir nicht entkommen. Zur Not sprenge ich die ganze Station in die Luft." Daß er dazu gar nicht die Ausrüstung besaß, verschwieg er.
    Enttäuscht nahm er zur Kenntnis, daß der Unsterbliche auf den plumpen Trick hereinfiel. Tifflors Verletzung war offenbar stärker, als er angenommen hatte. Aus einem nahe gelegenen Lagerraum erklang die Antwort des Terraners. „Die Natur aller lebendigen Wesen sei edel, frei von Lüge und dem inneren Selbst nahe, um dem Denker den Weg zur Wahrheit zu ebnen ..."
    Mit dem Strahler im Anschlag raste Manklux in den Raum hinein.
    Niemand hielt sich darin auf. Die drei Energieprojektoren standen an ihrem Platz, wo sie hingehörten. Es handelte sich um Hochleistungsgeräte, die ganze Gerätesysteme mit Strom versorgten.
    Auf dem mittleren entdeckte Manklux eine fingergroße Statue. Sie stellte ein überaus behaartes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher