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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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Mirkandol schlecht zu Gesicht."
    Tiffs Miene blieb ausdruckslos. Dafür bot Bostichs Mimik ein deutliches Abbild seines inneren Zustandes. Erst die Vernichtung einer Flotte über Olymp, dann die Befreiung Bullys aus dem Hochsicherheitsgefängnis GOLKANA - es war mehr, als der Imperator ertragen konnte. „Nun, Gaumarol?" fragte Tifflor. Angesichts der respektlosen Nennung seines Vornamens lief Bostich I. dunkelrot an. „Wie hoch schätzt du die Verluste im Fall eines Angriffs auf Terra? Ich will es dir sagen. Du wirst viele Hunderttausende von Schiffen verlieren, sofern du überhaupt so viele zusammenbekommst. Das ist ein Faktum, das selbst deine Strategen als unumstößliche Wahrheit akzeptieren."
    Die Röte verschwand aus dem Gesicht des Imperators und machte wächserner Blässe Platz.
    Dieser Mann hat soeben das Todesurteil über dich gefällt, dachte Tiff, ohne daß es ihn besonders berührte. „Aber ich bin nicht gekommen, um mich mit dir über den Sinn deiner Aktivitäten zu streiten", fuhr er fort. „Die LFT hat es mit einem Gegner zu tun, der eine Gefahr für die gesamte Galaxis darstellt.
    Ich spreche von Morkhero Seelenquell."
    „Das ist ein internes Problem der LFT. Kein Volk außer euch ist bereit, auf dieses Monstrum irgendwie zu reagieren."
    „Arkon auch nicht? Machen wir uns nichts vor, Bostich. Es war Morkhero, der einen Teil deiner siebzehnten Flotte über Olymp in den Tod getrieben hat, Und du glaubst wirklich, es geht Arkon nichts an?"
    Bostich lachte laut und häßlich. Er griff mit der rechten Hand in sein kunstvoll gewelltes Haar und zog das silbern schimmernde Gebilde hervor. Sein PsIso-Netz. „Natürlich sind wir auf alles vorbereitet", zischte er. „Die Audienz ist beendet. Ich vergeude nicht länger meine Zeit mit dir, Tifflor."
    „Ich weiß jetzt, was ich wissen wollte, Arkonide."
    Tiff wandte sich um und ging hinaus. Daß er Bostich die ganze Zeit den Rücken zuwandte, stellte eine grobe Verletzung des Protokolls dar. Der Imperator schwieg dazu.
    Zwischen ihnen gab es nichts mehr zu besprechen, und Tiff war ganz froh darüber. Er verließ den Palast und stieg in seinen Gleiter. „Irgendwann stößt auch du an deine Grenzen, Gaumarol Bostich", sagte er leise.
     
    10.
     
    25. Juli 1303 NGZ
     
    „Töte Julian Tifflor!"
    Die Anweisung enthielt nur diese drei Worte. Das Wachssiegel des Zhdopanthi darunter symbolisierte die Echtheit der Botschaft.
    Aus leuchtenden Augen musterte Manklux die Folie. Unter der Wärme seiner Handflächen löste sie sich nach zehn Sekunden auf. Kaum sichtbarer grauer Dampf stieg empor und verteilte sich in der Zimmerluft. „Endlich", flüsterte der Kralasene. „Endlich!"
    Acht Jahre hatte er auf den Einsatzbefehl gewartet. In der Tarnung eines traversanischen Kuriers war er in dieser Zeit mehrere dutzendmal mit Tifflor zusammengetroffen. Die Terraner vertrauten den Traversanern und verzichteten in ihrer Gegenwart auf umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen..
    Manklux hätte mehrfach Gelegenheit gehabt, den Unsterblichen zu töten. Aber er gehorchte und wartete auf den Einsatzbefehl des Begam, seines obersten Heerführers.
    Der Kralasene setzte sich übet die Geheimfrequenz mit dem Einsatzkommando der Tu-Ra-Cel im Palast in Verbindung. „Tifflor besteigt soeben seinen Gleiter und fliegt nach Nordosten", erfuhr er. „Seine Erhabenheit Bostich I. gewährt ihm eine Audienz."
    „Dem Zhdopanthi ein langes Leben! Ich behalte den Terraner im Auge."
    Unter einem Vorwand verließ Manklux die traversanische Botschaft und flog mit einem Mietgleiter nach Westen. An einer der Thendara-Anhöhen auf halber Strecke zwischen Mirkandol und dem Rand der Wüste Khoukar landete er und schickte den Gleiter auf Abruf zurück.
    Die drei Kilometer bis zum Versteck legte er ohne sichtbare Mühe zurück; es ging fast nur abwärts.
    Drunten zwischen den Dünen aktivierte er das winzige Funkgerät in der linken Achselhöhle. Aus der Tiefe schob sich ein metallener Tubus ans Licht. Der Wärmeabdruck von Manklux' rechter Hand öffnete die Tür und gab den Einstieg frei.
    Die Kaverne maß dreißig mal achtzig Meter und war knapp sechs Meter hoch. Sie enthielt drei Kampfgleiter ohne Hoheitsabzeichen. Der Kralasene. wählte den mittleren und bugsierte ihn in den Hohlraum über der Kaverne. Schleusenschotte trennten die beiden ungleichen Räume voneinander, während starke Gebläse den Sand über dem Versteck wegdrückten.
    Zwei Minuten später schob sich der Kampfgleiter ins Freie und
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