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2018 - Der Untergang der Krone

Titel: 2018 - Der Untergang der Krone
Autoren: Unbekannt
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Keimlingen große Biotope, manche von ihnen gar planetenumspannend. Diese Pflanzenkulturen trugen das Erbgut von Sorrmo in sich, sie besaßen die besten Voraussetzungen, zu intelligentem Leben zu werden. Und wo die Voraussetzungen günstig waren, da erblühten sie zu hochrangigen Intelligenzen, zu mächtigen pflanzlichen Kollektiven mit großartigem geistigem Potential. Und diese Geister schickten Signale aus, die ganz Segafrendo durchdrangen.
    ESTARTU empfing diese Signale, ging ihnen nach und fand so die Anker, die sie dringend benötigte, um sich im Standardkontinuum behaupten zu können. ESTARTU fand Tausende von Welten vor, auf denen sich intelligente Pflanzenkollektive gebildet hatten.
    Und keines der Kollektive glich dem anderen. Es gab Welten mit Flechtengebilden, die die Ausdehnung von Gebirgen hatten, Wasserwelten mit ausgedehnten Korallenkolonien, Dschungelwelten mit prächtiger Pflanzenvielfalt, karge Savannen und noch kärgere Tundren. Doch sie alle waren aus Sorrmos Erbgut hervorgegangen, fühlten sich nun ESTARTU zugehörig und trugen die Gesinnung von Frieden und Verständigung.
    Aber es dauerte noch einmal hunderttausend Jahre, bis die intelligenten Pflanzenkollektive eine weitere Gemeinsamkeit entwickelten: Die ersten Schmetterlinge entwickelten sich in zuerst zahlenmäßig geringen Populationen. ESTARTU nannte sie Kym-Jorier, nach dem Planeten Kym, auf dem sie zuerst gesichtet worden waren.
    Diese zusätzliche Komponente ermöglichte es ESTARTU, die endgültige und dauerhafte Verankerung im Standarduniversum vorzunehmen.
    Nun konnte die Superintelligenz ihre Ziele verwirklichen und Segafrendo zu einer Bastion des Guten, zu einer Mächtigkeitsballung ihrer Wunschvorstellung ausbauen.
    In permanentem Kontakt mit ihren intelligenten Pflanzenankern, die sie fortan Pflanzenväter nannte, wuchs die Superintelligenz im Verlauf von weiteren zweihunderttausend Jahren zu einer mächtigen Entität heran. In dieser Zeit wirkte ESTARTU diskret und aus dem Verborgenen derart auf die vielen unterschiedlichen Völker der Galaxis ein, daß sie sich allmählich zu einer losen Gemeinschaft zusammentaten.
    ESTARTU knüpfte diese Bande vorsichtig und mit viel Feingefühl, so daß nie der Anschein von Zwang und Beeinflussung aufkommen konnte. Alles schien aus dem natürlichen Bedürfnis der betroffenen Völker nach friedlicher Koexistenz zu geschehen.
    Es waren die Pflanzenväter, die dieser Struktur ein Symbol gaben.
    ESTARTU war der Stamm, der Baumstamm; sie, die Pflanzenväter, waren dabei die Äste, ESTARTUS verlängerter Arm gewissermaßen; und die vielfältige Völkergemeinschaft war das Blattwerk, das die Krone des Baumes bildete.
    Die Galaktische Krone war somit geboren!
    ESTARTU bevorzugte keines ihrer Hilfsvölker, schenkte keinem ihre besondere Gunst, ob es sich nun um die Vaccua, die Sattorer, die Serimer oder die Lyndorer handelte. Sie waren für ESTARTU alle gleich.
    Und doch gab es ein Lieblingsvolk der ESTARTU, dessen Entwicklung sie mit besonderer Anteilnahme verfolgte. Das waren die Tharoidoner. In diesen blaublonden Humanoiden sah sie ihre eigenen Intentionen am stärksten verwirklicht. Deshalb beauftragte sie die Pflanzenväter, sich den Tharoidonem zu erkennen zu geben und ihnen die Grundzüge ihrer Mächtigkeitsballung zu erklären.
    So kam es, daß Loe-Phaluka zu Kiyono, dem Pflanzenvater von Kym, gerufen wurde und daß an Tausende andere Tharoidoner der Ruf der übrigen Pflanzenväter erging.
    ESTARTU war klar, daß dieses Wissen für Loe-Phaluka und ihre auserwählten Artgenossen eine große Belastung darstellte. Aber die Superintelligenz war sicher, daß die Tharoidoner mit dieser Bürde umgehen und sie meistern konnten. Und die Tharoidoner enttäuschten die Superintelligenz nicht.
    Loe-Phaluka betrieb nach ihrer Heimkehr auf Tharoido viele Jahre Aufklärungsarbeit. Doch als sie erkannte, daß sie auf diese Weise nicht mehr aufklärerisch wirken konnte, kehrte sie ins Reich des Pflanzenvaters Kiyono zurück, begründete dort eine Mission und wurde zur ersten Kiyonoischen Nonne.
    „Daß ich das erleben muß", sagte Loe-Phaluka, nachdem sie sich den Bericht des Mönches angehört hatte. „Wie schrecklich! Dürfen diese Seelenlosen das denn überhaupt?"
    Diese naive Frage dokumentierte deutlich, wie weltfremd Loe-Phaluka inzwischen geworden war, seit sie sich nichts anderem mehr als den philosophischen Gesprächen mit Pflanzenvater Kiyono widmete. Sie lebte seit über zwölf Jahren in der
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