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2018 - Der Untergang der Krone

Titel: 2018 - Der Untergang der Krone
Autoren: Unbekannt
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von seiner Jugend. „Wer bist du?" fragte Loe-Phaluka bange und in der Gewißheit, daß sie den Namen des jungenhaften Tharoidoners nicht verstehen würde, wenn er ihn nannte. „Kiyono", sagte der Fremde mit klarer, deutlich verständlicher Stimme. Er reichte ihr die Hand, und sie ergriff sie und ließ sich von Kiyono führen.
    Sie war gespannt. Erfuhr sie, wohin er sie bringen wollte, oder würde sie zuvor wieder aufwachen?
    Aber anders als in ihren Träumen spürte sie den Händedruck des Fremden als pulsierende feuchte Wärme. „Was ist aus meinen Kameraden geworden?" fragte sie. „Sie sind in meiner Obhut", antwortete Kiyono. „Es geht ihnen gut."
    „Warum funktioniert hier unsere Technik nicht?" wollte sie wissen. „Kannst du mir das sagen?"
    „Dies ist mein Reich", antwortete Kiyono. „Hier gilt, was ich bestimme."
    Sie ließ sich widerstandslos von ihm führen. Wohin sie kamen, wichen die Pflanzen ehrfurchtsvoll zurück und bildeten eine Gasse. Nirgendwo war Sumpfland zu sehen.
    Aber noch etwas fiel Loe-Phaluka auf: Es gab keine Tiere. Während sie das noch dachte, bemerkte sie über sich ein Flattern.
    Ein Schwärm von geflügelten Wesen verschiedener Größe tanzte über ihren Köpfen. Ihre Flügel waren bestäubt und wunderbar gezeichnet. Seltsame Spiralmuster zierten die staubigen Flügel, die breiten Raum für Interpretationen boten. In einer übermütigen pareidolischen Anwandlung vertiefte sich Loe-Phaluka in die Spiralmuster und meinte, Sternhaufen und Spiralnebel, ganze Galaxien zu sehen. „Sie fliegen wieder, die Kym-Jorier", hörte sie Kiyono sagen. „Das ist ein gutes Zeichen. Diese Schmetterlinge sind eigentlich bloß Tiere. Aber das Symbol für ESTARTUS Größe und Herrlichkeit."
    Loe-Phaluka schüttelte die Bilder ab und fand in die „Wirklichkeit" zurück. Sie ließ sich von Kiyonos letzten Worten nicht ablenken. „Hast du wirklich die Macht, Technik einfach stillzulegen?" fragte sie statt dessen. „Ja, und ich kann noch weitaus mehr", sagte er knapp und fügte erklärend hinzu: „Ich habe dich zu mir gerufen, Loe-Phaluka. Ich habe dir die Träume gesandt, über viele Lichtjahre hinweg. Ich wußte, daß sie dich irgendwann zu mir führen würden."
    „Mich gerufen?" staunte Loe-Phaluka. „Warum mich, ausgerechnet mich?"
    „Andere Pflanzenväter haben andere Tharoidoner auserwählt. Mir erschienst du als geeignete Kandidatin für die Mission einer Verkünderin."
    „Pflanzenväter?" wiederholte Loe-Phaluka. Sie kam aus dem Staunen nicht heraus. „Mission?
    Verkünderin welcher Inhalte?"
    Da blieb Kiyono stehen, hielt sie an beiden Händen und blickte sie ein letztes Mal aus seinen unergründlichen Augen an. Dann löste sich sein Körper auf, wurde zu einem Bündel aus Pflanzensträngen, die sich entknoteten und mit den anderen Pflanzen der Umgebung verschmolzen. „Kiyono!" rief Loe-Phaluka erschrocken und blickte sich suchend um. „Wo bist du?"
    Ich bin hier überall um dich, vernahm sie Gedanken in ihrem Kopf, die von überall auf sie einzuströmen schienen. Ich bin in jeder Pflanze dieser Welt. Ich bin diese Welt. Hab keine Angst, kleine Loe-Phaluka! Vertraue mir! Ich will dir ein großartiges Vermächtnis übermitteln. Höre meine Botschaft.
    Und dann erzählte ihr Pflanzenvater Kiyono die Geschichte vom Werden und Wachsen der Superintelligenz ESTARTU.
    Die 60 Prozent Sporenmasse, die ESTARTU bei ihrer Geburt verlor, stob, durch die Kraft der Explosion getrieben, in alle Himmelsrichtungen davon. Myriadenschwärme von Sporen durchdrangen Segafrendo nach allen Seiten. Scheinbar abgetötet und ohne Leben.
    Billionen und aber Billionen erreichten nie ein Ziel und trieben irgendwann aus der großen Kugelgalaxis ins Nichts hinaus. Sie würden bis in alle Ewigkeit dahintreiben, ohne je auf fruchtbaren Boden zu fallen und ihre Kraft entfalten zu können.
    Denn die meisten der Sporen waren nicht wirklich tot. Sie trugen noch den Keim in sich.
    Etliche von ihnen gerieten in den Bannkreis von Sonnen und verglühten, Eine große Zahl, viele Trillionen, der Sporen wurde von Planeten eingefangen. Viele dieser Planeten, auf die die Sporen fielen, waren lebensfeindlich, und die Sporen starben endgültig ab.
    Einige dieser Planeten boten jedoch günstige Lebensbedingungen. Und die Sporen, die auf sie niedergingen, fanden einen nährreichen Boden vor, der es ihnen erlaubte, zu keimen.
    Das passierte tausendfach, ja zehntausendfach.
    Im Laufe von hunderttausend Jahren wurden aus den
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