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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis
Autoren: Unbekannt
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Hologrammen her, ertönte ein halblautes, heiseres Grollen; ein Laut, der unverkennbar größte Wut ausdrückte. Arbtan, der Harshan-Magnopardh.
    Akellm sah ihn, als er den Kopf drehte und den klobigen Ring am Mittelfinger hob, mit der Linken nach dem Taster suchend. Er griff an.
    Der Körper des Magnopardh streckte sich, zog sich zusammen, kam federnd auf und machte Sprünge von sieben Schritten Weite. Akellm sah in die Raubtieraugen, bemerkte die blitzenden Fangzähne und die drei tief eingegrabenen Wutfalten zwischen Augen und Nüstern. Er drückte ab, der Paralsyestrahl zuckte aus der getarnten Waffe, traf die Brust des Tieres und den Schädel. Nichts.
    Akellm vergaß seine Verwunderung und seine Enttäuschung, wartete bis zum letzten Augenblick und warf sich aus der Sprungbahn des Raubtiers. Arbtan kam auf, überschlug sich halb und wirbelte blitzschnell herum. Jetzt griff er nicht mit Sprüngen an, sondern tief geduckt über dem Teppichboden und mit rasend schnellen Läufen und Klauen, die fingergroße Fetzen aus dem kostbaren Gewebe rissen. „Hat dieses verfluchte Vieh irgendwelche Implantate, die es immun gegen Paralysatoren machen?
    Was hast du mit deinem Schoßtier gemacht, Endra?"
    Es blieb rätselhaft. Der Paralysator war Akellms einzige Waffe. Und die Zeit begann zu rasen.
    Akellm dachte in einfachen Kategorien: Waffe! Messer! Wo? Küche! Sie schien drei Lichtminuten weit entfernt zu sein.
     
    10.
     
    Das Rennen des Doppelgängers
     
    Rugai Qorrm fühlte die Vibrationen des Antriebs bis in die Handgelenke. Die Hebel der Steuerung zitterten ebenso wie die Pedale, die jetzt das Höhenruder beeinflußten. In einer langgezogenen Schraubbewegung löste sich Rugai aus dem Feld von drei Verfolgern, die weit genug aufgerückt waren, um ihn einkesseln zu können. Er grinste in sich hinein und dachte an seihe Ausbilder. Sie hatten ihn gelehrt, auch mit solcherlei archaischen Flugmaschinen richtig umzugehen; ein USO-Spezialist kann alles! hatte ihr vielstrapazierter Hinweis gelautet. „Er kann sogar den Doppelgänger spielen", murmelte Rugai und glaubte die besorgten Blicke Torbaraens und Parcush Djarains im Nacken zu spüren. Als die „Blitzechse" wieder in stabiler Lage flog, erhöhte er die Geschwindigkeit. Hinter ihm breitete sich eine gewaltige Dampf wölke aus. Die Ränder der Korpuskeltriebwerke glühten rot. „Hoffentlich fliege ich annähernd so gut wie Akellm."
    Er begriff, daß er sich anschickte, das grenzenlos untypischste Rennen seines Lebens zu fliegen.
    Die etwa fünfzehn Männer vor ihm und jene, die er überholt hatte, waren die fähigsten Piloten des Planeten. Jeder von ihnen kannte die Tücken des Rennens und der Gondeln besser als er, viel besser. Der Fahrtwind zerrte an seinem Helm und der Brille, und Rugai steuerte näher an den Innenrand der Bahn heran, hob den Schnabel des Gefährts und kämpfte sich, zehn Meter über dem Konkurrenten in der blauen Gondel, einen Platz weiter nach vorn. Er wandte sich kurz um. Weit hinter ihm jagte die schwarze „Arkons Klinge", Nummer vier, an der Spitze eines Verfolgerfeldes auf das Heck des eben Überrundeten zu.
    Die hohen Säulen, der Sandfleck des Startplatzes und die auffällige Markierung kamen näher. Die erste Runde ging zu Ende. Rugai nahm die Geschwindigkeit zurück und zwang die Gondel weiter auf den Rundkurs, dicht an den inneren Markierungen. Er raste durch Start und Ziel, und die Sonne begann ihn zu blenden; dies würde sich während des nächsten Viertelkreises nicht ändern. Als er den Geschwindigkeitshebel einige Millimeter zurückzog, ertönte der Warnsummer, und die „Blitzechse" begann zu bocken und aus dem Kurs auszubrechen.
    Rugai korrigierte seine Schaltung und hielt die Geschwindigkeit. Die Gondel kletterte langsam auf eine größere Höhe und wurde im Abwärtsflug nur unwesentlich schneller. Rugai nahm flüchtig wahr, daß er die schwebende Tribüne des Imperators passierte. Dort saß zweifellos die Herrin des Golkana-Gefängnisses, sah die „Blitzechse" an sich vorbeijagen, las die grellflimmernden Aufschriften und dachte, am Steuer säße Akellm da Premban.
    Die rechte Vorderpranke riß den Stoff in Streifen und schnitt drei tiefe Risse in Akellms linken Oberarmmuskel. Er sprang nach rechts, packte einen Schemel und wehrte den nächsten Angriff des Magnopardh ab. Schritt um Schritt wich er vor dem fauchenden, brüllenden Tier zurück und stieß mit den Beinen des Möbels zu. Ein rascher Blick zeigte ihm, daß er sich in
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