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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr
Autoren: Steve Alten
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der Antarktis hat sich ein weiterer Gletscher vom Ross-Schelfeis abgetrennt, dessen Größe ungefähr der dreifachen Fläche Irlands entspricht. Umweltwissenschaftler der Vereinten Nationen betonen, dass trotz der Kernexplosionen, die vor drei Monaten große Teile Australiens und Asiens zum Verdampfen gebracht haben, die globale Erwärmung die für dieses Jahr vorhergesagten Werte nicht überschritten hat. In weiteren Nachrichten …«
    »Schalt das aus, bitte.«
    Der Bildschirm wird schwarz.
    »So ist es schon besser.« Evelyn wendet sich Dominique zu. »Du musst völlig ausgehungert sein. Ich habe mir die Freiheit genommen, auf der Fahrt hierher ein paar Kleinigkeiten zu bestellen. Sie müssten eigentlich schon in der Lieferluke der Speisekammer sein.«
    Zu hungrig, um sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen, folgt Dominique ihr in die Küche, die mit den allerneuesten stimmaktivierten Geräten ausgestattet ist. »Hmm, rieche ich da etwa frisches Knoblauchbrot?«
    »Ja. Und Pasta alla Marinara.« Evelyn öffnet die Tür zur Speisekammer. In dessen Außenwand ist eine Wärmebox aus Edelstahl eingebaut. Sie ist ein auf anderthalb Meter groß. Ihr eines Ende lässt sich zur Speisekammer hin öffnen, das andere zur Außenseite des Hauses, wodurch es den Lieferanten einen Zugang bietet.
    Die ältere Frau nimmt den Wärmebehälter, in dem sich ihr Abendessen befindet, und stellt ihn auf den perlgrauen Granit-Küchentisch.
    »Komm, wir unterhalten uns beim Essen.«

    Dominique setzt sich, während ihre Gastgeberin den Tisch deckt und die Styroporbehälter öffnet, worauf sich das Aroma der frischen italienischen Mahlzeit in der ganzen Küche verbreitet.
    »Du vermisst ihn, nicht wahr?«
    Dominique bricht ein Stück Brot ab und schiebt es sich in den Mund. »Wen soll ich vermissen?«
    Evelyn lächelt und legt ihre Hand auf die Dominiques. »Meine Liebe, wenn wir nur um die Wahrheit herumschleichen, sind wir am Ende ganz erschöpft. Weißt du, was Nekromantie ist?«
    »Nein.«
    »Nekromantie ist die Kunst, mit den Seelen der Toten zu kommunizieren. Einige glauben, dass es sich dabei um schwarze Magie handelt, doch es kommt ganz darauf an, wer den Kontakt aufnimmt. Die Praxis kann bis zu den alten Ägyptern und ihrem Führer Osiris, dem Schöpfer Gisehs, zurückverfolgt werden, der die Toten beschwor, um wertvollen Rat zu erhalten.«
    »Du sagst mir allen Ernstes, dass du mit den Toten kommunizierst?«
    »Mit ihren Seelen.«
    Dominique nimmt eine Gabel voll Pasta. »Ich will ja nicht allzu skeptisch sein, aber …«
    »Der Körper besteht aus physischer Materie. Bei der Schöpfung wird jeder von uns mit einer bestimmten Seele verbunden, mit unserer Lebenskraft oder unserem Geist; das ist die Energie, die die Verbindung von Körper und Seele stärkt.«
    »Schön und gut, aber ich muss dich kurz unterbrechen. Erstens, ich bin kein besonders religiöser Mensch. Zweitens, Ouija-Bretter und den ganzen übrigen Hokuspokus finde ich unheimlich.«
    »Aber du hast sie erst kürzlich benutzt, nicht wahr?«

    Dominique schluckt heftig.
    »Weil du nach Antworten gesucht hast.«
    »Ja.«
    »Du willst wissen, ob Michael noch am Leben ist.«
    Dominique kämpft mit den Tränen. »Ich wollte einfach etwas abschließen. Damit ich mein Leben weiterleben kann.«
    »Was sagt dir dein Herz?«
    Sie lehnt sich zurück und drückt die Hände nervös gegen die Oberschenkel. »Mein Herz sagt mir, dass er noch am Leben ist. Mein Gehirn sagt mir etwas anderes.«
    Für eine Weile starrt die ältere Frau einfach nur vor sich hin. »Ich kann dir auf einem Teil deiner Reise als Führerin dienen, Dominique, aber ich kann dir nicht alle Antworten geben. Könnte ich das, könnte ich auch die Zukunft ändern.«
    »Welche Reise? Welche Zukunft? Verdammt, wovon redest du?«
    Evelyn denkt schweigend nach.
    »Ich habe gefragt, welche Reise.«
    »Deine Reise, Dominique. Deine Bestimmung und die Bestimmung deiner Söhne.«
    »Ich sag dir was. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin zu dem allem nicht bereit.« Sie steht auf und will gehen.
    »Wenn du wirklich willst, dann geh, aber das wird nichts ändern. Im Gegenteil, es wird alles nur noch schlimmer machen. Aus irgendeinem Grund hat dich eine höhere Macht dazu auserwählt, Teil eines größeren Guten zu sein, genauso wie ich auserwählt wurde, dich zu führen. Ich bin nicht deine Feindin, Dominique, die Angst ist dein Feind - die Angst vor dem Unbekannten. Wenn du es zulässt, kann ich ein Licht in diese
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