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201 - Die Rachegöttin

201 - Die Rachegöttin

Titel: 201 - Die Rachegöttin
Autoren: Michelle Stern
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lange funktioniert hatten.
    Während Eelton und Jim mit einem Spezialauftrag einen abzweigenden Gang nach unten nahmen, stürzte Airin in einen anderen Nebengang. Rulfan schloss sich ihr an.
    Die Perons kannten sich hier bestens aus – sie hatten viel Zeit in dieser Enge verbracht. Rulfan dagegen erschien die Stejchon schon jetzt wie ein kompliziertes Labyrinth. Da viele Gänge nachträglich angelegt worden waren, hatte sie nichts mehr mit der klaren Struktur eines Bunkers gemein.
    Aus dem Inneren hörten sie aufgeregte Rufe. Die Explosion war auch am anderen Eingang gehört worden. Sie bemühten sich, nicht mehr Geräusche als nötig zu machen. Hoffentlich schafften es Eelton und Jim.
    Die Gänge wurden niedriger. Immer wieder musste Rulfan den Kopf einziehen, um nicht gegen eine der nackten Glühbirnen zu stoßen. Chira, die an seiner Seite lief, hatte solche Probleme nicht.
    »Hier lang!«, zischte Airin. Sie stieß die Tür zu einem kleinen Raum auf – ein kleineres Depot. Airin teilte Nachtsichtgeräte aus, Restlichtverstärker. Rulfan war wieder erstaunt, was dieses Volk so alles über die Jahrhunderte gerettet hatte. Gleichzeitig wuchs seine Hoffnung, dass auch das U-Boot im Inneren der Station noch funktionierte würde.
    Sie folgten Airin weiter. Die Kriegerin wählte einige Umwege, um Patrouillen auszuweichen. Ihr Gehör schien sehr ausgeprägt zu sein. Schließlich drehte sie sich zu Matt und Rulfan um. »Wir sind am Ziel. Etwa fünf von ihnen sind in der großen Höhle direkt vor uns. Sobald das Licht ausgeht, rücken wir vor. Wir müssen uns auf Kiras konzentrieren. Wenn wir ihn erst haben, wird Paggi schnell aufgeben.«
    Matt nickte. Jetzt kam es darauf an, dass Eelton und Jim den Stromgenerator erreicht hatten. Bevor sie ihn abschalteten, würden sie ein Zeichen geben.
    Die Minuten zogen sich schier endlos hin. Zumindest kam es Rulfan so vor. Doch in Wahrheit war kaum eine Minute vergangen, als die nackten Glühbirnen an der Decke kurz flackerten.
    Im gleichen Moment hörten sie Schritte hinter sich. Rulfan fuhr herum. Eine der Patrouillen! Aber noch war niemand zu sehen.
    »Nachtsichtgeräte auf!«, gab Matt das Kommando. »Und denkt an das Signalwort!«
    Nach einem letzten Flackern erlosch das Licht.
    Rulfan zog sich den Restlichtverstärker über die Augen. Das Gerät funktionierte: Infrarotes Licht, von den Nachtsichtgeräten abgestrahlt, machte die Nacht zum leuchtenden Tag.
    Sie stürmten die Höhle, in der die Beleuchtung ebenfalls erloschen war. Airin lief voran. Die Finsternis gab ihnen den entscheidenden Vorteil. Rulfan sah sechs Menschen, die blind herumirrten.
    »Verflucht, was ist passiert?!« Wut und Furcht lagen in Kiras’ Stimme. Paggi stand mit zwei anderen Kriegern einige Meter neben ihm. Rulfan sah, wie Matt auf die Gruppe zu rannte.
    »Sie sind hier!« kreischte Paggi plötzlich. »Der Feind ist hier!« Sie hob ihr Gewehr und zielte blind zwischen Matt und Airin.
    »Blaster!«, gab Matthew das vereinbarte Stichwort, die Augen zu schließen. Rulfan packte Chira, die sich dank ihres Geruchssinns fast ebenso sicher bewegte wie die restliche Gruppe, und presste ihr die Hand fest auf die Augen.
    Eine halbe Sekunde später betätigte Matt Drax die Blendfunktion seines Laserblasters.
    Schreie gellten durch die Höhle, als Kiras’ Leute geblendet wurden. Zwei Schüsse klangen auf. Rulfan öffnete die Augen und ließ Chira los. Dank des Nachsichtgeräts fand er sich sofort wieder in der Dunkelheit zurecht. Matt hatte Paggi bereits niedergeschlagen. Die blonde Kriegerin hatte auch geschossen, aber die Kugeln waren ins Leere gegangen.
    Rulfan war so frei, sich Kiras’ anzunehmen. Der schwarzhaarige Mann presste sich eine Hand vor die schmerzenden Augen, in der anderen hielt er eine Pistole.
    Rulfan trat ihm die Waffe aus der Hand.
    Es war ein kurzer Schlagabtausch ohne viel Widerstand. Sie entwaffneten und fesselten ihre geblendeten Gegner. Insgesamt elf Perons konnten sie auf diese Weise festsetzen. Während Daan bei den Gefangenen blieb, führte Airin sie weiter durch die Stejchon. Bald hatten sie vier weitere Perons geblendet und gefesselt. Der Rest ergab sich.
    Jim und Eelton stießen zu ihnen. Eelton war als Einziger verletzt: ein Streifschuss über den Rippen. Airin ging mit ihm in den »Stroomraum« und warf den Generator wieder an.
    Im Licht der Glühbirnen betrachtete Rulfan den Sohn der Uneskaa. Kiras’ Machtgier hatte ein jähes Ende gefunden.
    Der junge Mann starrte ihn und
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