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201 - Die Rachegöttin

201 - Die Rachegöttin

Titel: 201 - Die Rachegöttin
Autoren: Michelle Stern
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gelogen: Sie hatte keine Ahnung gehabt, was man mit dieser Waffe ausrichten konnte.
    »Eine mächtige Feuerwaffe ist das.« Sie wollte danach greifen.
    Matt zog den Laserblaster zurück. »Ich würde sie gern behalten. Dass ich auf eurer Seite stehe, habe ich ja wohl bewiesen.«
    Airin nickte langsam. Sie schien zu überlegen. »Die Göttin hat euch geschickt«, sagte sie dann. »Ich spüre es. Du kannst deine Waffe behalten.«
    Rulfan kniete inzwischen neben der zweiten Kriegerin und dem verletzten Mann. »Wir haben eine Salbe, die helfen könnte«, meinte er freundlich. »Eine Heilerin hat sie uns gemacht.«
    Der Mann sah ihn aus großen schmerzerfüllten Augen an und nickte dann.
    Airin ging zu ihrem Krieger hinüber und brach mit einer einzigen harten Bewegung das Pfeilende ab. Der Mann wimmerte unterdrückt. »Dafür ist jetzt keine Zeit. Wir müssen zurück zum Lager, bevor die feigen Adoors ihren Schrecken überwunden haben.« Sie sah zu Matt und Rulfan. »Kommt mit uns! Ich bringe euch zu Marii, unserer Anführerin. Sie kann euch alles viel besser erklären als ich.«
    Airin machte eine Aufbruchsbewegung. Zwei der unversehrten Männer nahmen den Verletzten zwischen sich.
    Rulfan rief Chira heran. Gemeinsam näherten sie sich dem Ufer. Airin hielt sich neben Matthew Drax. Er bemerkte, dass ihr Blick den verletzten Krieger mied, als sei es eine Schande, ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Da niemand sie auf ihre Beinwunde ansprach, war es bei den Perons vielleicht wirklich üblich, Wunden zu missachten.
    »Habt ihr ein Ziel?«, fragte sie ihn wie beiläufig.
    »Wir wollen nach Afra, über das große Wasser«, erklärte Matt. »Die Strecke ist zu weit für den Flugpanzer. Wir suchen nach einer anderen Möglichkeit.«
    Er glaubte förmlich zu sehen, wie es in Airins hübschem Kopf arbeitete.
    »Ihr braucht ein Schiff, ich will den Flugwagen.« Sie sah mit funkelnden Augen zu Matt auf und erinnerte ihn einmal mehr daran, wie jung sie war. »Wir könnten tauschen!«
    »Ihr habt ein Schiff?«, fragte Rulfan misstrauisch.
    »Ein Boot, das unter dem Meer fährt«, erklärte Airin aufgeregt.
    »Ein U-Boot?« Matts Interesse war geweckt. Vielleicht hatten sie Glück und in dieser Station, von der Airin gesprochen hatte, befand sich ein intaktes Tauchboot. Wie damals am Lac Leman; er erinnerte sich noch gut. [3] Er und Aruula hatten es in einer unterseeischen Forschungsstation entdeckt, in einer Schleuse luftdicht versiegelt und fast wie neu. »Wo ist dieses Boot?«
    »Wo ist der Flugwagen?« Airins Augen blitzten auf.
    Matt erkannte, dass er so nicht weiterkam. »Erst will ich mit dieser Marii reden und mehr über die Perons und die Adoors erfahren.«
    Airins Augen verengten sich. »Warum willst du uns nicht helfen, Maddrax? Die Adoors sind böse. Sie trinken unser Blut!«
    »Sie trinken euer Blut?« Matt und Rulfan tauschten einen überraschten Blick. Wie Nosfera hatten die Wilden nun wirklich nicht ausgesehen. Trotzdem lag es auf der Hand: Die vier Leichen, die sie gefunden hatten, waren völlig ausgeblutet gewesen.
    Airin legte die Hand auf ihre Waffe. »Es ist ein Ritual. Sie hassen uns, Maddrax.«
    »Und ihr hasst sie«, stellte Matt nüchtern fest. »Aber irgendwann muss eine der beiden Parteien über ihren Schatten springen, sonst wird es niemals Frieden geben.«
    Airin schien Mühe zu haben, Matts Argumentation zu folgen. »Frieden? Frieden mit diesen… Tieren?«
    »Warum hat der Krieg angefangen?«, fragte Rulfan.
    »Ich…« Airin zögerte. »Das weiß ich nicht. Ich glaube, sie haben irgendwann angefangen Blut zu trinken, deshalb mussten sie den Paak verlassen. Aber sie konnten nicht mit dem Bluttrinken aufhören und kamen immer wieder. Jedes Mal kurz vor dem vollen Mond. Sie verschleppten und töteten Frauen und Kinder. Wenn wir unsere Leute je wieder sahen, dann nur als ausgeblutete Leichen.« Airin verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Es wird keinen Frieden mit Adoors geben.«
    »Warum trinken sie euer Blut?« Matt erschien die Geschichte reichlich rätselhaft. »Was haben sie davon?«
    »Es schmeckt ihnen«, erklärte Airin düster. »Sie dienen damit ihren Göttern und verspotten Piama, die Beschützerin des Lebens.«
    Piama musste wohl eine Göttin der Perons sein. Matt dachte nach. War es wirklich nicht möglich, mit den Blut trinkenden Barbaren zu reden – oder hatte es nur noch niemand versucht?
    Auch den Adoors konnte doch auf Dauer nicht an einem Krieg gelegen sein. Die äußeren Umstände
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