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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT
Autoren: Unbekannt
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Abteilung. Hier arbeiteten viele Roboter daran, in Plastiksäcken verpackte Materie in Konverter gleiten zu lassen.
    Und es kam, wie es kommen mußte. Aufgescheucht durch den Alarm, schwebten alle Roboter, die nicht an den Konvertern arbeiteten, kreuz und quer durch den Raum und entdeckten die beiden Kinder.
    Eine Treibjagd begann. Crom und Yessim versuchten zu entkommen, aber überall, wohin sie sich wandten, standen plötzlich Roboter und Erwachsene vor ihnen.
    „Wohin jetzt?" rief Yessim. „Wir haben keine Möglichkeit mehr!"
    Zwei Paralysestrahlen machten dem Ausflug der Kinder ein Ende, bevor Crom antworten konnte.
     
    *
     
    Croms Vater stand wie ein Mahnmal vor ihm und vor Yessim. Neben ihm bemühten sich Yessims Eltern um Fassung. Sie waren von Nacht-Acht 6 hier herübergekommen, um ihr Kind in Empfang zu nehmen.
    „Seid ihr euch überhaupt bewußt, was ihr fast angerichtet hättet?" fragte Croms Vater aufgeregt. „Fast hättet ihr einen unwiderruflichen Schaden angerichtet, nur weil ihr gemeint habt, an den Schaltanlagen von Nacht-Acht 3 herumexperimentieren zu können. Der Schaden, eine katastrophale Fehlschaltung, konnte im letzten Moment behoben werden. Ist euch denn nicht klar, daß die Recycling-Anlagen die pulsierende Lebensader von Nacht-Acht darstellen, da es keine Versorgung von außen mehr gibt?"
    „Das verstehen wir nicht, Vater", bekannte Crom. „Was meinst du mit einer Versorgung von außen?"
    Croms Vater seufzte tief und wechselte einen schnellen Blick mit Yessims Eltern. „Von außen heißt aus dem Universum. Eigentlich solltet ihr erst von den Indoktrinatos davon erfahren, aber ihr habt euch so weit vorgewagt und seid so wißbegierig, daß ich eine Ausnahme machen muß. Um eure Neugier zu stillen: Es gibt ein Universum außerhalb der NACHT. Aber von diesem Universum sind wir seit vielen tausend Segaf abgeschnitten. Es gibt nur noch uns und die NACHT. Und wenn der automatische Alarm nicht gewesen wäre, hättet ihr an den unersetzlichen Anlagen in Nacht-Acht 3 weiter herumgespielt und unser aller Leben aufs Spiel gesetzt. Wenn ein Schaden am Recyclingsystem angerichtet wird, so ist er durch nichts mehr wiedergutzumachen, und im schlimmsten Fall müssen alle Mom'Serimer von Nacht-Acht sterben."
    „Eine Welt draußen?" fragte Crom völlig erstaunt. „Du meinst, daß es auch noch einen Kosmos außerhalb der NACHT gibt?"
    „Einen Kosmos mit Sternen und Planeten, Monden und Planetoiden", bestätigte sein Vater. „Und auf vielen Planeten leben Wesen ähnlich wie wir."
    „Bist du dir da ganz sicher, Vater?" fragte Crom. „Was sind Sterne, Planeten und Monde? Sind Planeten so etwas wie Planetoiden? Aber wie kann ein Wesen dann auf ihnen leben? Ich stand doch auf der Oberfläche unserer Welt und habe nur die Schwärze der NACHT gesehen. Es gibt dort keine Atemluft und keine Schwerkraft. Müssen diese anderen Wesen denn immer Schutzanzüge tragen?"
    Croms Vater schien verzweifelt, irgendwie hilfos. Wieder wechselte er mit Yessims Eltern Blicke.
    „So ist es überliefert, Crom. Ich weiß aber auch, daß viele von uns nicht mehr daran glauben können und dies alles nur als Einbildung betrachten. Für sie ist die Außenwelt nur eine Fiktion."
    „Und wie ist es wirklich?" fragte Crom aufgeregt.
    „Es gibt diese Welten jenseits der NACHT. Ich glaube daran, und ich bin davon überzeugt. Früher einmal hat es einen Kontakt zu diesen fernen Welten gegeben. Aber als sich die Herrin unserer Vorfahren, ESTARTU, von uns abgewandt hat und uns als Wächter der NACHT hier zurückließ, bröckelte der Glaube an sie allmählich ab, denn ESTARTU hat sich seither nicht mehr gemeldet."
    „ESTARTU", murmelte Crom. „Was für ein Wesen war das?"
    „Das weiß niemand mehr", antwortete sein Vater. „Manche Überlieferungen sprechen allerdings davon, daß sie eine Superintelligenz gewesen sein soll."
    „Was ist eine Superintelligenz?" hakte Crom sofort nach.
    „Wir müssen jetzt gehen", erlöste Yessims Mutter Croms Vater von der Neugier seines Sohnes - für den Augenblick. „Bald beginnt der Unterricht durch die Indoktrinatos. Bis dahin wird Yessim Nacht-Acht 6 nicht verlassen. Wir waren anscheinend noch zu milde mit ihm."
    „Nein!" rief Crom. „So lange könnt ihr uns doch nicht trennen! Darf ich ihn wenigstens besuchen?"
    „Das kommt auf deine Eltern an", sagte Yessims Vater frostig. „Wir verabschieden uns jetzt."
    Als sie mit Yessim gegangen waren, fühlte Crom eine nie gekannte Wut in sich. Was
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