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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt!
Autoren: A.F.Morland
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Stimme klang dunkel und war so weich, daß sie nicht mit dem im Einklang stand, was sie tat.
    »Das war ja wohl nur eine Frage der Zeit«, entgegnete ich.
    »Früher oder später mußten wir uns über den Weg laufen, nachdem wir dasselbe Ziel ins Auge gefaßt hatten.«
    »Ich hätte es lieber gesehen, wenn Sie sich aus dieser Sache herausgehalten hätten.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Da Sie in diesem Fall aber schon mal drin sind und sich wohl kaum überreden lassen werden, ihn meinen Freunden und mir zu überlassen, gebietet es die Vernunft, daß ich Ihnen anbiete, mit uns zusammenzuarbeiten.« Ich erzählte ihr, wie die Dinge standen.
    Sie überlegte kurz und erklärte sich mit meinem Vorschlag einverstanden. Auf meine Frage, wie sie auf die Werwölfe gestoßen war, antwortete sie, Roger Martin hätte eines nachts versucht, sie zu töten. Sie wäre ihm aber entkommen und ihm und seinen Wolfsbrüdern nach und nach auf die Schliche gekommen. Sobald ihr die Identität aller Monster bekannt gewesen wäre, hätte sie damit begonnen, ihnen einzeln den Garaus zu machen.
    Mit Steve Cobb hatte sie den Anfang gemacht – und hinterher sogleich Erkundigungen über uns eingeholt, weil sie wissen wollte, mit wem sie konkurrieren mußte.
    Und nun war aus der mutigen Einzelgängerin unsere Partnerin geworden.
    Wir kehrten zu Roger Martins Haus zurück, wo Mr. Silver und Metal den Rest des Rudels in Schach hielten. Als der Leitwolf Caitlin Vaccaro erblickte, drehte er durch. Er griff das Mädchen an, und seine Wolfsbrüder schnellten hoch, um ihn zu unterstützen, doch wir ließen ihnen keine Chance.
    Während Caitlin Vaccaro mit ihrem Messer gegen Roger Martin kämpfte, drängten wir die andern Bestien ab. Daraufhin wollte Hardin fliehen.
    Mr. Silvers Handkante, scharf wie ein Silberbeil, streckte das Ungeheuer nieder, und Metal warf sich auf den Wolf, um ihm den Rest zu geben.
    Anthony Ballard holte Patrick Wagner mit dem Henkersbeil von den Beinen, und ich setzte Robert Evans mit zwei Schüssen außer Gefecht.
    Caitlin kassierte einen Schlag, der sie gegen einen Schrank warf. Roger Martin erkannte eine Gelegenheit, das Mädchen zu töten.
    Ich richtete meinen Colt Diamondback auf ihn, und als er sprang, drückte ich ab. Der Leitwolf zuckte heftig zusammen, schnellte in der Luft herum und krachte hart auf den Boden. Es war durchaus möglich, daß ich Caitlin mit diesem schnellen Schuß das Leben gerettet hatte.
    Doch es fiel ihr nicht ein, sich zu bedanken. Statt dessen sagte sie: »Sie hätten ihn getrost mir überlassen können, Tony. Ich wäre allein mit ihm fertiggeworden.«
    Ich grinste. »Das glaube ich Ihnen. Aber so war es sicherer.«
    ***
    Liebe Güte, war ich aufgeregt. In meinem ganzen Leben hatte mein Herz noch nie so wild gehämmert. Nie hätte ich mir träumen lassen, daß es einmal dazu kommen würde, obwohl ich es mir manchmal – genauso wie Vicky – gewünscht hatte. Sie trat neben mir aus der Kirche – strahlend vor Glück.
    Pater Severin hatte uns getraut, und seine wohlgewählten Worte klangen mir noch in den Ohren. Vor der Kirche erwarteten uns unsere Freunde.
    Aus allen Teilen der Welt waren sie angereist, um uns Glück zu wünschen. Sie alle waren Meilensteine in unserem an Abenteuern so reichen Leben gewesen.
    Ich war nicht müde, aber ich sehnte mich nach Ruhe. Nach einem friedlichen Leben – ohne all die Kämpfe, die mich immer wieder zwangen, bis zum äußersten zu gehen, alles zu riskieren und nie zu wissen, ob es auch gutgehen würde.
    Wir mußten viele Hände schütteln, wurden umarmt und geküßt. Roxane, Oda, Yora, Mr. Silver, Metal, die Mitglieder des »Weißen Kreises«, Noel Bannister, Frank Esslin, Lance Selby… Vladek Rodensky war mit seiner Freundin aus Wien gekommen, Professor Bernard Hale und Chao Kai waren da, Cruv – und natürlich auch Tucker Peckinpah, der uns mit väterlich-gütigem Lächeln die Schlüssel für unser neues Haus in unserem Heimatdorf überreichte und uns viele glückliche Stunden darin wünschte. Bestimmt war auch Boram in der Nähe, er war nur nicht zu sehen. Und als wir die Kirchenstufen hinunterstiegen und zu unserem Wagen gingen, war auf einmal Caitlin Vaccaro mit den besten Wünschen für unseren gemeinsamen Lebensweg zur Stelle. Als sie mich umarmte und mich auf die Wange küßte, wußte ich, daß wir eine gute Freundin dazugewonnen hatten, die wir noch oft sehen würden.
    Wir kehrten niemandem den Rücken, als wir unser neues Zuhause aufsuchten.
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