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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer
Autoren: Lucy Gordon
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sein.“
    „Ja, natürlich“, stimmte sie leise zu.
    In den sechs Wochen seiner Abwesenheit hatte er sich verändert. Er hatte abgenommen und dunkle Ränder unter den Augen. Insgesamt wirkte er etwas älter und strenger.
    Ihre Eltern begrüßte er überaus höflich, aber mit einer gewissen Distanz.
    „Sein Bruder gefällt mir besser“, flüsterte ihre Mutter ihr zu, ehe Hope sie mitnahm, um ein Glas Wein mit ihr zu trinken.
    Luke stellte sich neben Olympia, und Primo begrüßte ihn mit den Worten: „Herzlichen Glückwunsch zu eurer Verlobung.“
    „Primo, wir sind doch …“, begann sie und wollte ihm erklären, dass sie und Luke nicht verlobt seien. „Ich möchte dir Signorina Galina Mantini vorstellen“, unterbrach er sie jedoch.
    Eine außergewöhnlich schöne junge Frau gesellte sich zu ihnen. Olympia schätzte sie auf achtzehn Jahre. Das goldblonde Haar reichte ihr bis zur Taille, und ihre helle Haut wirkte makellos.
    Besitzergreifend legte sie die Hand auf Primos Arm und sah ihn bewundernd an.
    „Galina, das ist mein Bruder Luke, und das ist seine Verlobte Olympia.“
    Die schöne Galina streckte die Hand aus. „ Buon giorno “, sagte sie, und ihre Stimme klang sanft und verführerisch.
    Olympia nahm sich zusammen und ließ sich nicht anmerken, wie verletzt und zornig sie war. Dass sie Primo wochenlang nachgetrauert hatte, kam ihr auf einmal wie der reinste Hohn vor. Sie hatte geglaubt, er würde genauso viel für sie empfinden wie sie für ihn. Für ihn war es aber offenbar nur ein Flirt oder eine amüsante Abwechslung gewesen.
    Ich hätte damit rechnen müssen, doch es trifft mich völlig unvorbereitet, dachte sie. Dass Luke sie und Primo interessiert beobachtete, fiel ihr nicht auf. Und sie bekam auch nicht mit, dass Luke, während sie alle zusammen ins Haus gingen, seinem Bruder verständnisvoll zunickte.
    „Luke, dein Großvater ist ein interessanter Mann“, stellte Olympias Mutter fest, nachdem sie sich angeregt mit dem alten Mann unterhalten hatte. „Wusstest du, dass er den Ausbruch des Vesuvs miterlebt hat?“
    „Ja, im Jahr neunzehnhundertvierundvierzig“, antwortete Luke lächelnd. „Kurz nach der Befreiung Italiens. Das Spektakel hat drei Tage gedauert, und er hat einen Gesteinsbrocken als Andenken behalten. Seitdem hat er das Gefühl, der Vulkan rede mit ihm, wenn er ihn grollen hört.“ Olympias Mutter lachte. „Du kennst die Geschichte längst, stimmt’s?“
    „Er hat sie mindestens hundert Mal erzählt.“ Luke verdrehte die Augen.
    „Sie können sich glücklich schätzen“, sagte Angela wenig später zu Hope. „Sie haben eine so große Familie und so viele attraktive Söhne.“
    „Leider habe ich keine Tochter, deshalb beneide ich Sie etwas um Ihre.“ Verschwörerisch fügte Hope hinzu: „Aber vielleicht wird sie ja bald meine Schwiegertochter.“
    Angela nickte. „Wer weiß.“
    „Meine sechs Söhne stellen meine Geduld auf eine harte Probe“, fuhr Hope fort. „Glauben Sie mir, Angela, mit Söhnen hat man nur Probleme. Ich bin ja schon zufrieden, dass wenigstens Luke und Primo heute Abend jemanden mitgebracht haben.“
    „Francesco bringt auch seine Freundin mit“, mischte Ruggiero sich ein.
    „Das freut mich. Ah, da kommt er ja.“ Hope ging auf Francesco und seine hübsche Begleiterin zu und begrüßte sie herzlich.

Während des Essens ließ Olympia den Blick immer wieder zu Primo und Galina schweifen, die ihr gegenübersaßen und die ganze Zeit die Köpfe zusammensteckten. Er hat sich rasch getröstet, und es war richtig, ihm nicht zu vertrauen, dachte sie traurig und verbittert.
    „Kommen Sie zur Hochzeit?“, fragte plötzlich Lukes Großvater so laut, dass alle aufmerksam wurden. „Zu welcher Hochzeit?“ Angela sah ihn erstaunt an.
    „Ach, es wird Zeit, dass wir endlich eine Hochzeit feiern. Vielleicht heiraten Primo und Galina oder Luke und Olympia.“
    „Mit mir wird es keine Hochzeit geben“, stellte Olympia sogleich energisch fest. „Ich konzentriere mich lieber auf meine Karriere und glaube sowieso nicht an die Liebe.“
    „Sag doch so etwas nicht, Liebes“, bat ihre Mutter sie peinlich berührt. „Das meinst du doch nicht ernst.“
    „O doch“, bekräftigte Olympia und war froh, allen Vermutungen ein Ende setzen zu können. „Die Liebe ist nur eine Falle, in die man tappt, wenn man nicht aufpasst. Für mich ist nur die Karriere wichtig.“
    In dem Moment ertönte ein dumpfes Grollen. Alle liefen auf die Terrasse und sahen in der
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