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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer
Autoren: Lucy Gordon
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gleich nach der Geburt weggenommen hatte. Sie war damals fünfzehn, und ihre Eltern müssen sehr verzweifelt gewesen sein, sonst hätten sie ihr so etwas nicht angetan. Man hat unserer Mutter gesagt, das Kind sei tot zur Welt gekommen, während man es in Wahrheit einfach ausgesetzt hatte.“

„O nein, wie schrecklich!“, rief Olympia schockiert aus.
    „Sie hat sich nie mit dem Verlust abfinden können. Später hat sie Jack Cayman geheiratet, der Primo mit in die Ehe gebracht hat, und sie wurde seine Stiefmutter. Er konnte sich nicht an seine leibliche Mutter erinnern und hat seine Stiefmutter von Anfang an sehr geliebt. Als Hope und Jack mich adoptiert haben, war Primo natürlich nicht erfreut, und wir haben uns oft gestritten.
    Als Hope schließlich erfuhr, dass ihr ältester Sohn ausgesetzt worden war, wollte sie ihn unbedingt finden.
    Die Ehe hielt nicht lange. Nach der Scheidung hat meine Mutter mich mitgenommen. Primo hingegen musste bei seinem Vater bleiben, obwohl sie ihn auch hatte mitnehmen wollen. Nach Jacks Tod holten Primos Großeltern ihn zu sich nach Neapel, denn seine verstorbene Mutter war eine Rinucci gewesen. Hope erfuhr, wo Primo war, und hat ihn besucht. Wenig später hat sie unseren Onkel Toni geheiratet, und seitdem sind wir eine große Familie.
    Doch unsere Mutter konnte ihren ältesten Sohn nicht vergessen. Nach seinem achtzehnten Geburtstag hat sie gehofft, er würde sie suchen und finden. Aber nichts geschah.
    Dann hat Primo die Sache in die Hand genommen und eine systematische Suchaktion gestartet, Detekteien eingeschaltet und dergleichen. Immerhin fand er heraus, dass der Junge adoptiert worden war. Seine Spur verlor sich jedoch später wieder. Fünfzehn Jahre lang hat Primo die Hoffnung nicht aufgegeben. Doch erst als Justin seinerseits anfing, seine Mutter zu suchen, erhielt Primo die Mitteilung, es sei jemand aufgetaucht, der der Gesuchte sein könnte. Primo ist sogleich nach England geflogen, hat Justin kennengelernt und auf den ersten Blick in ihm Hopes Sohn erkannt.“
    „Was für ein gutes Ende.“ Olympia war ganz gerührt.
    „Ja. Das Seltsame an der Sache ist, dass Primo immer eifersüchtig auf Justin war, auch als er ihn noch nicht gefunden hatte. Primo glaubt, Hope hätte in ihm nur einen Ersatz für ihren ältesten Sohn, den sie verloren hatte, gesehen. Dennoch hat er alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu finden. Manchmal treibt Primo mich mit seiner eigensinnigen, störrischen, überheblichen Art zum Wahnsinn, und dann macht er wieder etwas, was mich sehr berührt, und er erweist sich als überaus großzügig und warmherzig.“
    Ja, er ist großzügig und warmherzig, so habe ich ihn auch erlebt, dachte Olympia. „Fünfzehn Jahre, das ist eine lange Zeit. Er war noch sehr jung, als er angefangen hat zu suchen.“
    „Das stimmt. Es passt zu ihm, nie aufzugeben und immer wieder neue Möglichkeiten zu entdecken. So ist er. Eigentlich ist es unglaublich, aber er ist immer noch eifersüchtig auf Justin. Unsere Mutter findet es wunderbar, was er für sie getan hat. Doch mit Justin kann er sich nur schwer anfreunden, denn zu tief hat sich der Gedanke bei ihm festgesetzt, nur als Ersatz für ihn gedient zu haben.“ Olympia wünschte, sie hätte Primo unter anderen Umständen kennengelernt. Sein Großmut und seine Warmherzigkeit waren bewundernswert. Um seiner Mutter, die er sehr liebte, einen Gefallen zu tun, hatte er jahrelang jemanden gesucht, den er gefühlsmäßig ablehnte.
    Das Zusammenleben mit Luke erwies sich als unkompliziert. Olympia und er kamen gut miteinander aus. Sie erzählten sich Details aus ihrem Leben, und nach anfänglichem Zögern vertraute sie ihm sogar an, dass sie Primo mit den Grüßen zum Valentinstag hereingelegt habe.
    „Hat er bei dir gewohnt?“, fragte Luke.
    „Nein, er hat nur einmal bei mir übernachtet.“
    „Ah ja, ich verstehe.“
    „Du verstehst gar nichts“, entgegnete sie belustigt. „Es ging ihm nicht gut. Er hatte eine Beule am Kopf.“
    „Die er dir zu verdanken hatte?“
    „In gewisser Weise. Auf der Fahrt nach Hause sind wir in Streit geraten, und er ist mit meinem Wagen zusammengestoßen.“
    „Du liebe Zeit, demnach ist kein Mitglied unserer Familie vor dir sicher, wenn du mit dem Auto unterwegs bist, oder?“, scherzte er.
    „Das mag sein. Jedenfalls hättest du seine Miene sehen müssen, als am nächsten Morgen die Karten und Geschenke zum Valentinstag abgegeben wurden. Die roten Rosen waren von meinen Eltern. Ich
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