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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor
Autoren: Unbekannt
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gewohnt schnell und ließ es los, während er sich gleichzeitig bückte. Die Klinge schoss über ihn hinweg, und als er sich nach ihr umdrehte, sah er, dass sie steil in die Höhe stieg und dabei einen Bogen beschrieb. Sie kehrte zurück, im Sturzflug auf ihn herab. Perry sprang zur Seite. Auch diesmal verfehlte die teuflische Waffe ihn knapp. Sie beschrieb wieder einen Bogen und kehrte zurück. Es war eine unglaubliche Szene, allen bekannten Naturgesetzen Hohn spottend. Aber wie war es denn mit dem Unterarmknochen gewesen, bei seinem letzten Aufenthalt auf der Brücke? Hatte nicht auch er ihn angegriffen, was ein Ding der Unmöglichkeit hätte sein müssen? Noch einmal konnte Perry ausweichen, und wieder fing das Messer seinen Schwung über ihm ab und schoss von oben auf ihn zu.
    Diesmal kalkulierte der Terraner genau. Er blieb so lange stehen, bis die Klinge ihn fast berührte. Dann sprang er zur Seite und packte so schnell nach dem Griff, dass das Messer keine Chance hatte, ihm zu entkommen. Er wartete nicht darauf, dass es wieder die Initiative übernahm, sondern schleuderte es mit aller Kraft durch eine Bohlenlücke in die Tiefe, ins Universum, wo es zu einem Sternhaufen in der Protomaterie der Schöpfung wurde.
    Hart atmend setzte sich der Terraner neben Kaif Chiriatha. „Ich hoffe, dass das jetzt alle Überraschungen waren", sagte er. „Wie geht es dir?"
    „Ich friere", flüsterte die Galornin. „Ich friere schrecklich." Sie zitterte am ganzen Leib. Rhodan konnte sich nicht länger der Einsicht verschließen, dass sie maximal nur noch Stunden zu leben hatte.
    In diesem Moment ging der nächste Ruck durch die Brücke. Sie drehte sich wieder, ohne dass Rhodan über das Passantum den Befehl dazu gegeben hätte. Und sie kam vor dem Proto-Tor zum Stillstand! Rhodan erkannte es sofort wieder, ein riesengroßes, weiß gefärbtes, ver schlossenes Portal.
    Hier hatte er schon einmal gestanden und versucht, darauf zuzugehen, aber nach nur einem Schritt war er gegen eine unsichtbare Barriere geprallt, die ihn nicht passieren ließ. Und jetzt?
    Zweifelnd blickte der Terraner vom Tor zu Kali Chiriatha und wieder zurück. Viele Gedanken schossen ihm in diesem Moment durch den Kopf.
    Sollte er es mit Kaifs Hilfe jetzt versuchen, solange sie lebte? Gab es hinter dem Tor vielleicht etwas, das ihr Leben retten konnte? Oder war das nur eine irreale Hoffnung, mit dem Wunsch als Vater des Gedankens? Die Versuchung war fast übermächtig, aber letzten Endes entschied sich der Aktivatorträger dagegen.
    Er hatte Kaif Chiriatha etwas versprochen, und das würde er halten. Dreh die Brücke! befahl er seinem Passantum. Zum Planeten Galorn. Es ist besser, über die Brücke zu gehen und dort an ihrem Ende in den Pilz dom von Galorn, sagte das Passantum in seinen Gedanken. Die Brücke ist jetzt fest justiert. Sie lässt sich auf dieser Seite nicht mehr vom Proto-Tor wegdrehen. Große Ereignisse stehen bevor.
    Auch Kaif Chiriatha hatte von Ereignissen gesprochen. Bestand hier ein Zusammenhang? Die Auskunft des Passantums machte es Rhodan noch schwerer, Kali nach Galorn zurückzubringen und sie über dem Feld der Schriften zu bestatten. Aber sie war nicht nur die Zweite Botin, sondern auch seine verlässliche Freundin geworden, vor der er größten Respekt hatte.
    Außerdem war das Proto-Tor nach wie vor verschlossen. Rhodan gab sich einen Ruck und beugte sich zu der Galornin nieder. „Was tust du da, Perry?" fragte Kali. „Das darfst du nicht. Lass mich hier liegen und ... öffne das Proto-Tor ..."„Nein", sagte er entschlossen. „Ich bringe dich nach Gaalo."
    „Perry, du... begehst einen furchtbaren Fehler! Ich bin doch nur Ballast für dich. Ich werde hier ins Universum eingehen und ..."
    Rhodan unterfasste sie vorsichtig mit beiden Händen und lud sie sich mit Hilfe des Kraftverstärkers auf die Arme. Er wusste nicht, wie er sie über die löchrige Brücke auf die andere Seite bringen sollte, aber es musste einfach gelingen. Noch während er das dachte sah er, wie sich weitere verschwundene Bohlen in die Brücke einfügten - gerade so, als hätten sie auf diesen Moment gewartet, um ihm eine brauchbare und sichere Passage zu gewährleisten.
     
    8.
     
    29. April 1291 NGZ
    Rückkehr nach Gaalo
     
    Mittlerweile existierte wieder jede zweite Bohlenstrebe. Manchmal musste Perry Rhodan über einen Meter Leere hinwegspringen und versuchen, das Gleichgewicht zu halten, während er vorwärts schritt, aber sein eiserner Wille ließ ihn
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