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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor
Autoren: Unbekannt
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überflüssig sein musste.
    Aber er dachte wieder an das Skelett und wusste, dass er noch längst nicht alle Geheimnisse der Brücke in die Unendlichkeit kannte. Eine weitere Macht musste außer den Boten noch Zugang zu ihr haben. Warum nicht diese Zweieinhalb-Meter-Hünen? Immer wieder musste er an das Skelett denken und an den Knochen aus dessen Unterarm, der sich, als er ihn berührte, selbständig gemacht und ihn angegriffen hatte. Moo hatte das Skelett daraufhin vernichtet.
    Die Strahlschüsse der Unbekannten prallten und flossen am Material des Pilzdoms ab, aber die Wurfmesser drangen hindurch und verfehlten Rhodan nur knapp. Er rief Kaif Chiriatha, die neben ihm kniete, eine Warnung zu und forderte sie auf, ebenfalls ihre Schutzschirme zu aktivieren, aber er erhielt keine Antwort. Er konnte sich nicht zu ihr umdrehen. Zu sehr stand er im Bann des unheimlichen Geschehens auf der Brücke in die Unendlichkeit. Wenn das Skelett das Überbleibsel eines von ihnen gewesen war, musste er damit rechnen, dass die wilden Kreaturen auch diesmal auf die Brücke gelangen konnten.
    In diesem Fall wären Kaif und er ihnen schutzlos ausgeliefert, denn Rhodans blauer Anzug verfügte über keine Offensivbewaffnung. Er war ein Instrument des Friedens, nicht des Krieges. Allein Moo war schwach bewaffnet. Die Riesen erinnerten Rhodan an Ertruser, nur waren sie scheinbar noch schneller und stärker. Jeden Moment mussten sie nun die Hülle des Pilzdoms erreicht haben. Perry hielt den Atem an.
    Moo! dachte er. Aktiv-Modus! Der kleine Roboter konnte im Gegensatz zu ihm dank seiner Waffen bei einer Auseinandersetzung die entscheidende Rolle spielen. Noch einmal wurde Rhodan fast von einem der Wurfmesser gestreift, die weit hinter ihm in der Unendlichkeit versanken und zu Protosternen wurden.
    Plötzlich ging ein Ruck durch die Brücke. Sie drehte sich nur ein Stück, aber das genügte, um die finstere Stadt und ihre Bewohner verschwinden zu lassen. Vor Rhodan gähnte jetzt ein schwarzes Nichts. Die Brücke endete vor keinem Tor. Erleichtert rief Perry Rhodan Moo zurück, der sich schon selbständig gemacht hatte. Dann drehte er sich zu Kaif Chiriatha um - und erstarrte.
    Die Galornin kniete vornüber gebeugt auf den Bohlen. Ihre Hände waren gegen die Brust gepresst, und zwischen ihnen ragte der Griff eines Wurfmessers heraus. Kaif Chiriatha gab keinen Laut von sich. Doch als Rhodan schon glaubte, dass sie bereits tot sei, hob sie den Kopf und sah ihn an.
    Ihre Wangen waren von Tränen benetzt. „Glaubst ... du mir jetzt, Perry Rhodan?" fragte die Zweite Botin. „Ich „werde sterben, das Messer steckt tief in meiner Brust. Es hat... meinen Schutzanzug durchdrungen. Die Wunde ist tödlich. Das war es, was ich gesehen habe ..."
    „Nein!" sagte er verzweifelt. „Das darf nicht sein. Das kann nicht sein!" Kaif zog die Hände zurück und ließ ihn das Messer sehen, das sie getroffen hatte. Ihr gelber Anzug war ringsum dunkel verfärbt. „Auch ich weiß, dass es nicht sein dürfte, aber die Messer ... kamen durch den Pilz dom vor der schwarzen Stadt." Aus ihrem Mundwinkel lief ein dünner Faden Blut. „Ich habe es mir überlegt. Ich ... will nicht nach Gaalo. Du würdest viel zuviel Zeit verlieren. Lass mich hier liegen, Perry, und wenn ich tot bin, dann... stoße mich von der Brücke, damit ich in die Unendlichkeit eingehe."„Das wirst du, Kaif", versprach er ihr, „aber nicht hier, sondern so, wie es einer großen Galornin zusteht. Hast du große Schmerzen?"
    „Mein Anzug versorgt mich mit schmerzstillenden Mitteln. Er verabreicht mir auch Aufputschmittel, damit ich ... wach bleibe ..."
    „Dann werde ich dir jetzt das Messer aus der Brust ziehen", verkündete er. „Wenn es zu sehr weh tut, schrei bitte."
    „Perry, was ... versprichst du dir da von?"
    „Beweg dich nicht, sonst reißt die Klinge die Wunde noch mehr auf. Bitte vertrau mir!" Damit beugte er sich über sie und packte vorsichtig das Messer am hölzernen Griff. Er holte tief Luft, nickte Kali aufmunternd zu - und riss die Waffe mit einem geraden Ruck aus dem Körper der Sterbenden heraus.
    Kaif Chiriatha wimmerte vor sich hin. „Das wäre geschafft", sagte Rhodan erleichtert. „Jetzt kann ich dich ..." Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment richtete sich das Messer in seiner Hand gegen ihn selbst und wollte in seine Kehle fahren. Es bewegte sich aus eigenem Antrieb, richtete seine Spitze auf ihn und versuchte, seine Hand mitzureißen.
    Perry reagierte wie
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