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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern
Autoren: Unbekannt
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Scoctoren mehr akzeptiert, muss ich umgehend disziplinarische Maßnahmen gegen euch ergreifen - gegen euch alle. So etwas kann und werde ich nicht dulden. Ohne mich werdet ihr keinen Weg nach Hause mehr finden, das kann ich euch versprechen. Ich werde Algion keiner Gefahr durch euch aussetzen."
    „Wir sind dem Glauben treu verbunden!" protestierte Guranek. „Wir wollen nicht gegen das Imperium aufbegehren!"
    „Dann antworte mir ohne Umschweife: Akzeptiert ihr Vil an Desch als obersten Scoctoren, der euch in die Heimat führt?" Guranek kratzte sich die Schuppen. Diese Antwort konnte ihm nicht leicht fallen da Vil an Desch zum Verräter gestempelt worden war. Andererseits hatte er bereits seine Meinung gegen Dro ga Dremm deutlich gemacht. „Vil an Desch war der erste, der die Wahrheit über die Sonnenwürmer gesagt hat, aber niemand wollte ihm zuhören", half ihm Corr.
    Guranek stieß ein zischendes Geräusch aus. „Wir werden Vil an Desch folgen, wenn auch du ihm folgst", presste er zwischen den Hornlippen hervor.
    Der Scoctore ließ sich zufrieden in seinem großzügig geformten Sessel nieder. „Gut und diplomatisch gesprochen", lobte er. „Ich werde also sehen, was sich machen lässt." Guraneks Schuppen leuchteten in hellem Rot auf. „Du ... entsprichst unserem Wunsch?" fragte er aufgeregt.
    Corr hob eine Hand. „Bevor wir den neuen Kurs setzen, will ich zuerst die Versicherung aller Kommandanten, dass sie mir bedingungslos folgen werden. Und dann will ich die Garantie, dass die Meuterei beigelegt ist. Andernfalls kann ich nicht handeln. Ich gehe ein sehr großes Risiko ein." Der Admiral stand auf. „Ich werde unverzüglich alles in die Wege leiten", versprach er. Bereits eine knappe Stunde später hatte Corr die Bestätigung aller Flottenkommandanten. Das genügte ihm, endlich die Entscheidung zu fällen und .tätig zu werden.
    Im Beisein seines Taktors nahm er unverzüglich Funkkontakt zu seinen Freunden Non ga Beth und Cran de Gedde auf. Er amüsierte sich über ihre verblüfften Gesichter. Er hatte nicht einmal. einen Geheimkanal verwendet und auch keinen Verzerrer eingeschaltet. „Wir fliegen nach Thagarum" ,sagte er kurz und ohne Umschweife. „Kommt ihr mit?"
     
    10.
     
    Eine gute und eine schlechte Nachricht
    28. April 1291 NGZ
     
    „Dao-Lin, soeben materialisiert eine ziemlich große Flotte Algioten", meldete ein Erkunder aufgeregt auf der VINAU. „Es sind über zehntausend pfeil- und Knotenschiffe!" Dao-Lin war mit einem Satz auf den Beinen. Es war noch sehr früh am Morgen gewesen, und sie war noch nicht aufgestanden. Nun war sie hellwach. Sie verzichtete auf die morgendliche Reinigungszeremonie mit Sandgebläse und duftender Ultraschallbestäubung, sondern fuhr sich nur kurz in einer Art Katzenwäsche durch das zarte Fell und war schon in der Kombination. „Gebt sofort Alarm an alle Schiffe!" rief sie. „Ich bin gleich in der Zentrale." Was hat das wohl zu bedeuten? fragte sie sich... Konzentriert Dro ga Dremm sich plötzlich wieder auf den Sonnentresor? Hat er etwas von unserem Vorhaben mitbekommen? Aus einem Impuls ließ sie Vil an Desch von der MERLIN herüberbringen. Nachdem er auf Lynkor erfolgreich gewesen war, war seine Anwesenheit hier vielleicht auch nützlich. „Was ist bisher geschehen?" erkundigte die Kartanin sich, als sie in der Zentrale der VINAU eintraf. „Nichts", erhielt sie die Antwort. Sie blinzelte verwirrt. Ihre kurzen, runden Ohren drehten sich wie ein Radar. Sie konnte die angespannte Stimmung in der Zentrale gut fühlen. „Sie haben nichts unternommen? Keinen Schuss abgegeben?"
    „Keinen einzigen."
    „Das entspricht doch überhaupt nicht ihrer üblichen Strategie. Was haben sie vor?"
    „Wir haben bisher abgewartet und keinen Ruf an sie abgeschickt. Sollen wir das jetzt nachholen?"
    „Nein ..." Dao-Lin drehte sich um, als Vil an Desch eintraf, eskortiert von einem Ertruser. Mit kurzen Worten berichtete sie, was vorgefallen war. Der ehemalige Herrscher Algions starrte auf das Holorama, das die riesige Flotte aus pfeil- und Knotenschiffen zeigte. Sie hing unbeweglich im Raum, nur wenige Millionen Kilometer von der Position der GILGAMESCH entfernt. Die Orter holten mit Vergrößerungen einzelne Schiffe näher in die Optik, so dass man sie im Hologramm erkennen konnte.
    Vil an Deschs Haut begann zu nässeln. „Ich glaube, mehrere Abzeichen der Fünften Flotte an den Schiffen zu erkennen. Zeigt mir das Scoctorenschiff!" bat er. Als die Vergrößerung kam, rief
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