Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er: „Also doch! Es ist die LINOR RU XION! Corr re Venths Schiff! Was tut er hier?"
    „Ich hoffte, das könntest du uns sagen", meinte Dao-Lin. „Weshalb greifen sie nicht an?"
    „Es muss einen bestimmten Grund haben", vermutete Vil an Desch. „Kein einfacher Angriff. Die Fünfte Flotte ist eine der besten der ganzen Armada. Corr re Venth selbst ist jedoch kein fanatischer Kriegsherr, sondern eher ein Zauderer und Grübler."
    „Vielleicht braucht er deswegen so lange, bis er endlich Kontakt zu uns aufnimmt?" sagte Dao-Lin etwas spöttisch. „Möglicherweise feilt er an einer guten Formulierung", entgegnete der ehemalige Scoctore ruhig. „Doch davon habt ihr natürlich keine Ahnung."Sie mussten nicht mehr lange warten. Bald darauf kam eine Botschaft herein, die automatisch übersetzt wurde.
    Auf einem Holo erschien das Abbild eines sehr hageren, düster wirkenden Tazolen ohne Kopfbedeckung. „Ich grüße die Galaktiker der Milchstraße", begann er seine Rede. „Ich bin Corr re Venth, ein Scoctore der Algiotischen Wanderer. Dies ist eine friedliche Mission, ich wiederhole: eine friedliche Mission. Wir sind nicht in kämpferischer Absicht hier und werden das Feuer nicht eröffnen. Ich ersuche darum, mit einem der Unsterblichen sprechen zu können, denn ich überbringe eine wichtige Botschaft."
    Alle Galaktiker schauten sich an. Damit hätten sie zuletzt gerechnet! Vil an Desch war so aufgeregt, dass er fast zerfloss. Dao-Lin-H'ay zögerte nicht lange. Sie beantwortete den Funkruf: „Ich grüße dich ebenfalls, Corr re Venth. Ich bin Dao-Lin-H'ay."
    „Ich danke dir, dass du zu einem Gespräch bereit bist", übermittelte Corr. „Ich kenne dich von unseren Daten. Ich möchte ein Friedensangebot unterbreiten." Dao-Lin hob rasch die Hand, um aufkommendes Gemurmel zu unterdrücken. „Darüber kann ich nicht allein entscheiden", sagte sie langsam. „Dazu muss ich Vertreter der bei den Hauptvölker Chearths hinzuziehen. Sie könnten in .etwa zwei Stunden eintreffen."
    „Darum möchte ich bitten. Wir werden solange warten." Vil an Desch konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er trat neben Dao-Lin in den Aufnahmebereich. „Corr", rief er mit strenger Stimme, „was bei allen Göttern ist auf einmal in dich gefahren?" Die düstere Miene des Scoctoren hellte sich etwas auf, sobald er Vil an Desch erblickte. „Ist das nicht offensichtlich?" gab er knarrend zurück. „Wir wollen dich wiederhaben, Vil."
    Sowohl Mhogena als auch Ganzetta schnappten sprichwörtlich nach Luft, als sie mittels eines Kuriers über die neueste Entwicklung in Kenntnis gesetzt wurden. Beide Schiffe, die GANIRANA und die QUANTHUZ, waren in der Nähe des Lhanzoo-Systems unterwegs und machten sich sofort auf den Weg nach Thagarum. Vil an Desch war so aufgeregt, dass er kaum ansprechbar war.
    Dao-Lin-H'ay hatte dennoch einige Fragen an den Scoctoren: „Wer ist dieser Corr re Venth? Kann man ihm trauen?"
    „Wenn jemandem, dann ihm", antwortete der Tazole mit Reibeisenstimme. Von seiner Majestät war jetzt kaum etwas zu spüren. Er war das reinste Nervenbündel. „Ich kenne ihn aus seiner Zeit als rechte Hand Nan er Ovans. Er war damals enttäuscht, dass ich statt seiner oberster Scoctore wurde, aber dennoch konnte ich ihn als rechte Hand übernehmen. Er ist absolut loyal und aufrecht. Besonnen, ehrlich, gläubig, korrekt. Mehr kann man sich in meiner Position als Vertrauten nicht wünschen."
    „Weshalb lehnt er sich auf einmal gegen Dro ga Dremm auf?"
    „Vermutlich plagt er sich mit Meuterern herum und will seine Flotte nicht verlieren.
    Nach all diesen verlorenen Schlachten und bei dieser verworrenen Strategie haben bereits einige Hilfstruppen den Dienst aufgekündigt und sind geflohen. So habt ihr mir zumindest eure Geheimdienstberichte weitergeleitet. Abgesehen davon ist er kein Dummkopf. Er wird' längst erkannt haben, dass unsere Sache endgültig verloren ist. Und dass Dro völlig übergeschnappt ist. So etwas kann er nicht lange mitmachen, ohne selbst durchzudrehen."
    „Er sagte, dass sie dich zurückwollen."
    „Ja, natürlich!" Vil an Desch wurde plötzlich ruhig und gelassen, und seine Stimme nahm den gewohnten hochmütigen Klang an. „Wenn er gegen Dro rebelliert, braucht er mich, denn ich bin immer noch der oberste Scoctore! Ohne mich wird ihm niemand folgen." Dao-Lin verbiss sich eine Bemerkung. Vil an Desch hatte aus seiner Verbannung wohl nichts gelernt. Kaum zurückgekehrt, machte er vermutlich im selben Stil weiter. Aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher