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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra
Autoren: Unbekannt
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Transmitterverbindungen auswirken. Das Risiko ist zu groß." Der LFT-Kommissar las die Entschlossenheit in Rhodans Blick und fügte sofort hinzu: „Wenn überhaupt einer den Sprung wagt, dann ich. Du bekleidest kein öffentliches Amt, Perry, was könntest du ausrichten?"
    Rhodan stieß ein gequältes Lachen aus und blickte von den Monitoren auf. „Muss ich erst gewählter Vertreter sein, um mein Verantwortungsgefühl für die Menschheit zu entdecken? Nein, Cistolo, ich werde niemals tatenlos zusehen, wie mein Volk als Geisel missbraucht wird egal für was und von wem."
    „Folglich gehen wir beide."
    „Nein!"
    Schroff klang Rhodans Ablehnung, eisig fast. Ein Dutzend Augenpaare richteten sich auf Khan und ihn. „Lass es nicht auf eine Machtprobe zwischen uns ankommen, Perry! An Bord des Flaggschiffs der LFT unterstehst du meinem Kommando, daran ändert auch dein Status als Sechster Bote von Thoregon wenig. Ich bin derzeit die Regierung!" .„Eben deswegen musst du jedes Risiko vermeiden, Cistolo. Ohnehin bin ich in meinem blauen Raumanzug am besten geschützt." Khan schürzte die Lippen. Ihm behagte diese Lösung nicht. Andererseits war er vielleicht wirklich der letzte Überlebende der LFT-Regierung. „Mir obliegt also die' zweifelhafte Ehre, im Falle eines Falles Feuerwehr spielen zu dürfen. Das gefällt mir nicht, Perry. Das gefällt mir ganz und gar nicht."
     
    3.
     
    „Ich bin Gestern, Heute und Morgen, denn ich werde wieder und wieder geboren; mein ist die unsichtbare Kraft, die Götter erschafft und sie am westlichen Himmel speist. Ich bin das östliche Ruder, der Herr Zweier Gesichter, der in seinem eigenen Licht steht; der Herr der Auferstehung, der aus der Dämmerung hervortritt und aus dem Hause des Todes zu neuem Leben geboren wird..."
    „Ich bin der, der hervortritt als einer, der durch die Tür bricht; und immerfort währet das Tageslicht, das sein Wille erschaffen hat."
    Die Bitte eines namenlosen Verstorbenen in einer Anrufung um die Hilfe der großen Götter. Planet Terra, aus dem Papyrus des Ani, entstanden um eine Zeit, genannt 1420 v. Chr. - Nichtenergetisches Trägermedium, aufbewahrt mit anderen unwichtigen Artefakten.
     
     
    Eine seltsame kleine Welt war es, die er betreten hatte. Bislang unbedeutend, so unwichtig wie die Galaxis, zu der sie gehörte. Und doch war der Kosmokrat Hismoom an dieser Welt interessiert. Seine Befehle würden beizeiten ergehen. Ramihyn fragte nicht. Es war seine Aufgabe, die Bewohner, die ihre Welt Terra nannten, bereitzuhalten und den Planeten seinem Regiment zu unterwerfen.
    Er, der Diener der Materie, regelte die Dinge auf seine Weise: Natürlich hatte die terranische Wachflotte versucht, gegen WAVE anzurennen - vergeblich, wie dies stets der Fall war-, und nun zeigte er seine Macht. Sie waren schwach, die Eingeborenen dieser Welt, ihre Körper zerbrechlich, und eigentlich waren sie nicht mehr wert, als rasch ausgelöscht zu werden... ... hätten sie nicht ein eigenwilliges, vielschichtiges und zugleich überaus zwiespältiges Verhältnis zum Leben und ihrer eigenen Vergänglichkeit entwickelt. Sie hassten den Tod und liebten ihn, sie flohen vor ihm und sehnten ihn herbei. Für sie hatte der Tod viele Gestalten. Interessiert nahm Ramihyn die Darstellungen in sich auf, die das weitläufige Gebäude in sich barg. Niemand behinderte ihn; die wenigen Menschen, die er hier vorgefunden hatte, lagen tot in den niedrigen Räumen oder den Treppenfluren. Auch draußen, auf dem sonnenüberfluteten Verkehrsweg, existierte kein Leben mehr. Die Stille der Ewigkeit hatte Einzug gehalten - das Ziel und die Erfüllung aller Universen. Ägyptische Totenbücher hieß die Abteilung, in der Ramihyn auf Papyrus des Ani gestoßen war. Er übermittelte die Daten an WAVE, zwar kein Gedicht über das Ende der Welt, aber sinnig formuliert, ein Stück Erinnerung mehr in seiner Sammlung als Zeugnis eines Volkes, das in Kürze aufhören würde zu existieren. Mauern barsten, als er die Halle mit den Fragmenten verließ. Den Diener der Materie interessierte nicht, ob er Zerstörungen hinterließ; bedauerlich war nur, dass er die Entscheidung des Kosmokraten abwarten musste. Wie begierig war er darauf, unter Lebenden zu wandeln und an. ihrem Tod die Vergänglichkeit des Seins abzulesen, die auch ihn eines Tages hoffentlich zu Staub verwandeln würde. Nach nichts sehnte er sich mehr, als jenen Augenblick mferner Zukunft mit jeder Faser seines Geistes zu erspüren. Doch bis dahin musste
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