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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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postierten sich ständig um, versuchten eine Formation zu bilden, die es ihnen ermöglichte, sich kugelförmig um die Hauptstreitmacht und die Flanken zusammenzuziehen.
    Die Situation kam mir gespenstisch vor. Noch kein einziger Schuß war gefallen, die beiden Streitmächte belauerten sich. Aber ich spürte geradezu, daß ein einziger Funke genügte, um das Pulverfaß explodieren zu lassen.
    Ich befand mich auf der QUANTHUZ ziemlich genau in der Mitte der zentralen Hauptstreitmacht. Und hoffte auf ein Wunder, das aber nicht kommen würde, wie ich genau wußte.
    Die Galaktiker - und auch die Wlatschiden, zumindest aber Ganzetta als Einsatzplaner! - hatten mich hintergangen. In dem Augenblick, in dem Kolo Marog und Arol Domes das Xion-Abbild erzeugt hatten, war die Entscheidung gefallen. Es gab kein Zurück mehr.
    Wenn ich nun in die Gomrabianischen Hyperraumhügel flog und den Lockruf wieder abschaltete, würde es tatsächlich zu einer konventionellen Entscheidungsschlacht kommen. Und die konnten die Chearther nicht gewinnen. Zumindest nicht ohne unerträglich hohe Verluste auf beiden Seiten.
    Ich war so tief in Gedanken versunken, daß ich zusammenzuckte, als der Kommandant der QUANTHUZ den Vollzug meiner zuletzt erfolgten Anweisung bestätigte. „Kurs in die Positronik eingegeben, ehrwürdiger Meister. Auf deinen Befehl hin wird sie jede manuelle Kursänderung unterbinden und uns zu den Zielkoordinaten brin..." Er verstummte abrupt und schrie auf.
    Ein... energetisches Gebilde hatte sich in der Zentrale manifestiert. Ein körperloses Flimmern, ein funkelnder Nebel im Wasserstoff. Myriaden winziger Sterne schienen in ihm mit Lichtgeschwindigkeit die Positionen zu wechseln.
    Winziger Sterne... oder leuchtender Sandkörner, dachte ich verwundert.
    Die Cameloter hatten mich über Sirkus Manifestationen auf dem laufenden gehalten. Um nichts anderes konnte es sich bei dieser Erscheinung handeln.
    Eine telepathische Stimme, ein starker mentaler Impuls, den ich direkt in meinem Kopf wahrnahm, bestätigte meine Vermutung.
    Ich bin mir vollauf bewußt, daß ich mich hier an den Gomrabianischen Hyperraumhügeln befinde. Eine Aussage, die in ihrer Klarheit einen verblüffenden Kontrast zu dem flimmernden Phänomen ergab.
    Aber das ist der falsche Ort und schon gar nicht der richtige Zeitpunkt. Und ich war eigentlich der Meinung, die Gomrabianischen Hyperraumhügel seien schon längst versiegelt und unpassierbar gemacht worden.
    So abrupt, wie die Erscheinung sich manifestiert hatte, verschwand sie auch wieder.
    Plötzlich durchflutete mich eine irrwitzige Hoffnung.
    Genau wie damals, vor fünfzigtausend Jahren, als Nisaaru dem Kommandanten der KULLOCH erschien, die Entscheidungsschlacht gegen die Wlatschiden verhinderte und den Grundstein für einen Frieden legte, der bis zur Invasion der Algiotischen Wanderer angehalten hatte. Genau wie damals...
    Wollte nun Sirku uns warnen, wie damals Nisaaru uns den rechten Weg gewiesen hatte? Wollte diese Erscheinung mich beschwören, auf keinen Fall jene Zustände wieder herbeizuführen, wie sie damals geherrscht hatten?
    Ich warf einen Blick auf die holographische Darstellung des Raumsektors, sah die brillante Schlachtordnung der chearthischen Einheiten und stöhnte leise auf. Wie sollte ich verhindern, was nun kommen würde?
    „Hilf mir, Nisaaru!" flüsterte ich. „Gib mir deinen Rat!"
     
    *
     
    KARTAUSE: Atlan
     
    Diese Schlachtordnung, sagte der Extrasinn, würde dir selbst der dekadenteste Stabschef aus jener Zeit,
    als der Robotregent dich als Imperator des Arkonidischen Imperiums anerkannte, als absolut ungenügend
    um die Ohren schlagen.
    Ich zuckte innerlich zusammen. Und widersprach nicht.
    ARK SUMMIA, dachte ich.
    Logiksektor. Extrasinn. Photographisches Gedächtnis. Alles in einem. Praktisch ein zweites Gehirn.
    Aktiviert im Jahre 10.497 da Ark - ich war damals achtzehn - auf dem Planeten Largamenia, einer der fünf Welten, auf denen die Hertasonen, die Bewerber um die ARK SUMMIA, die notwendigen Prüfungen ablegen konnten. Da ich damals leichte familiäre Schwierigkeiten gehabt hatte, war ich - allerdings, ohne meine wahre Identität zu kennen - in der Maske des gefallenen Raumflottenoffiziers Macolon aufgetreten, um meinen lieben Onkel Orbanaschol nicht noch mehr gegen mich aufzubringen und ihm keine Gelegenheit zu geben, an mir die bevorzugten Hinrichtungsmethoden des Großen Imperiums auszuprobieren.
    Seitdem war der Extrasinn mein zuverlässiger Begleiter, ein
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