Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Umständen liegen, unter denen diese Aufnahme entstanden war, doch etwas verriet mir, daß dieser Zöllner freudlos und verkniffen, wenn nicht sogar zynisch durchs Leben gegangen war. Er verbreitete einen Mißmut um sich herum, den sogar die holographische Aufzeichnung eingefangen hatte.
    „Als letzten Ausweg werde ich sämtliche Notfallschaltungen aktivieren, die die Ingenieure eingebaut haben. Die Station wird jenen sechsdimensionalen Tunnel um sich erzeugen, der in die Grube führt.
    Zusätzlich werde ich ihn mit den wichtigsten Erscheinungsmerkmalen und den kalten Flammen des Tiefenfahrstuhls überlappen."
    Der Tiefenzöllner hüpfte so aufgeregt auf und ab, daß das Aufnahmegerät Mühe hatte, seinen Bewegungen zu folgen.
    „Ich werde eine psionische Lockstrahlung aussenden, die jedes Lebewesen im Umkreis von fünfzig Lichtjahren in den Tunnel zieht, egal, ob es sich in unserem Kontinuum befindet oder sich auf irgendeine Art und Weise überlichtschnell fortbewegt und zufällig oder absichtlich diese Region passiert. Die von den kalten Flammen hervorgerufenen Visionen werden alle Geschöpfe in ihrem Einflußbereich so verwirren, daß ihnen eine Umkehr unmöglich ist."
    Das erklärt einige vermeintliche Widersprüche, versetzte der Logiksektor. Aber sicher kam einiges hinzu, was And Reasdot nicht vorhersehen konnte. Die Schaltungen der Raum-Zeit-Ingenieure haben offenbar eine eigenartige Verbindung des Schachtes mit der Tiefe bewirkt, die in der Zeit oszilliert. Nur so konnte Mhogena Bilder aus der Vergangenheit des Tiefenlandes sehen.
    Kein Wunder, entgegnete ich in Gedanken, schließlich haben wir es mit sechsdimensionalen Phänomenen zu tun...
    Aber es kam wohl noch mehr dazu, unterbrach der Extrasinn. Bilder potentieller Wirklichkeiten und Wunschvorstellungen der Raum-Zeit-Ingenieure beispielsweise.
    Ich nickte geistesabwesend und fragte mich, mit welchen Geräten die telepathische Stimme des Zöllners aufgenommen worden war. Ein müßiger Gedanke; die technischen Leistungen der Raum-Zeit-Ingenieure, die die Grube, die Tiefe und auch die Bahnhöfe konstruiert hatten, hätten größtenteils auch heutzutage noch als kaum erklärbare Wunder gegolten.
    Die RZI... ein Volk an der Schwelle der Entwicklung zur Superintelligenz, das im Auftrag der Kosmokraten agierte. Mit einer Technik, die die höchste Stufe der Vollkommenheit erreicht hatte.
    Abgesehen von der Waffentechnik. Sie war bei den RZI geächtet.
    Nur so war zu erklären, daß dieser Bahnhof überhaupt hatte entwendet werden können. Und mit dem Umstand, daß die Möglichkeiten der Chaotarchen denen der Kosmokraten wohl mindestens ebenbürtig waren.
    „Ich versetze den Bahnhof selbst in die energetisch neutrale Zone zwischen der fünften und sechsten Dimension. Abgesehen von diesem Eingangsbereich ist er damit für niemanden mehr zugänglich und gegen alle Angriffe gefeit."
    Wieso kannst du ihn dann sehen? Bricht dieses Transformationsfeld nach so langer Zeit allmählich zusammen, oder handelt es sich um einen absichtlichen Effekt?
    Ich bedachte den Extrasinn mit einem imaginären Achselzucken.
    „Sollte die Station selbst von jemandem betreten werden, der nicht über die Aura eines Ritters der Tiefe verfügt oder sich anders als Beauftragter der Raum-Zeit-Ingenieure oder Kosmokraten ausweisen kann, wird ein Selbstvernichtungsmechanismus aktiv, der den Bahnhof und alles in einem Umkreis von fünftausend Lichtjahren in die ndimensionale Schicht reißt, die dieses Universum von den anderen Raum-Zeit-Kontinua trennt."
    Mhogena gab ein ersticktes Geräusch von sich. Wahrscheinlich dankte er den Göttern seines Volkes, so es denn welche hatte, daß es ihnen nie gelungen war, in die Tiefen der Station vorzustoßen.
    „Da der Bahnhof aus der Chromosphäre der Sonne gerissen wurde, die ihn bisher mit Energie versorgte", fuhr Reasdot fort, „werde ich einen Hypertrop aktivieren, der die notwendige Energie aus dem Zwischenraum zieht. Verwendet wird unter anderem auch die Materie der Objekte, die im Schacht aufgelöst werden. Sie werden in Energie umgewandelt und zur Versorgung der Station herangezogen."
    Nun wußten wir also, was mit den Raumschiffen geschah, die in den Gomrabianischen Hyperraumhügeln verlorengingen.
    „Nun weißt du alles, was du wissen mußt, Beauftragter der Kosmokraten oder der Raum-Zeit-Ingenieure", kam And Reasdot zum Schluß. „Ich fordere dich dringend auf, alle Maßnahmen zu ergreifen, um den Bahnhof an seinen angestammten Ort
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher