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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf
Autoren: Unbekannt
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gelernt!" Ganzetta lachte. „Es ist ihr Untergang." Während sich die GANIRANA unter dem Beschuss aus zwei Dutzend Energiestrahlern schüttelte und der Syntron ein Ausweichmanöver flog, explodierten die drei besagten Schiffe, ehe sie die kritische Zone in der Nähe der Boje erreichten.
    Die inzwischen auf dreißig Knotenraumer dezimierten Angreifer waren übergangslos ohne Kommandeur. Sie reagierten wie wildgewordene Insekten und stürzten sich auf die GANIRANA. Acht von ihnen explodierten unter dem Beschuss der wlatschidischen Waffensysteme. Zwölf weitere räumte Jormen Klink mit den Transformkanonen aus dem Weg. „Ihr Oberbefehlshaber, dieser Dro ga Dremm, handelt wie ein Schwachsinniger", fuhr der Wlatschide fort. „Er ersetzt Intelligenz durch stupides Vorgehen. Auf diese Weise wird er die Schlacht aller Schlachten verlieren."
    Atlan wandte sich ihm zu. Ein durchdringender Blick aus den hellroten Augen traf ihn. „Du glaubst noch immer an die große Schlacht, die alle Probleme löst?"
    „Woran sonst? Wir haben viel zu lange gewartet. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es zu spät." Längst hätte alles vorüber sein können. Wiederholt hatte Ganzetta die Zögerlichkeit kritisiert, mit der Galaktiker und Gharrer gegen die Invasoren vorgingen. Statt der bisher vernichteten oder schwer beschädigten 45.000 Algioten-Schiffe hätten es ohne weiteres bereits 100.000 sein können. Jetzt, da Wlatschiden und Gharrer bereits über mehrere tausend Schiffe mit Transformkanonen, Virtuellbildnern, Traktorprojektoren, modernen Ortungsgeräten sowie anderer moderner Galaktiker-Technik verfügten, wäre es ein leichtes gewesen, den Invasoren eine Schlappe nach der anderen beizubringen.
    Die bisher größte Raumschlacht in der neueren Geschichte Chearths hatte lediglich 6000 Algioten-Schiffe gekostet. Viel zuwenig, um eine Entscheidung zu erzwingen. Deshalb vertrat Ganzetta die Ansicht, dass das nur ein Vorgeplänkel gewesen war und der finale Kampf erst noch stattfinden musste. Je schneller, desto besser. Er hoffte, dass die Boje wichtige Mitteilungen zu diesem Gesichtspunkt enthielt, vielleicht sogar den von Admiral Granschok persönlich unterzeichneten Marschbefehl. Grelle Energieblitze auf den Bildschirmen erinnerten Ganzetta daran, dass die Gefahr noch längst nicht vorüber war. Die letzten zehn Knoten bildeten eine Art Korridor, in den die GANIRANA mit hoher Geschwindigkeit hineinraste.
    Am Ende dieses Korridors hing die Boje im All. Ein dumpfes Dröhnen erklang. Es stammte von den hypertronischen Subsystemen und wies darauf hin, dass der Schutzschirm in wenigen Sekunden unter intensivem Punktbeschusszusammenbrechen musste. Gleichzeitig mit dem Alarm zerplatzten die vordersten drei Knotenschiffe. Einen Sekundenbruchteil später folgten die nächsten drei. Vor lauter energetischen Eruptionen fiel der grelle Blitz kaum auf, der über die Bildschirme huschte. Das Schutzfeld...
    Drei weitere Knoten explodierten unter der Gewalt der Transformbomben, dann drehte der letzte Algiote ab und raste davon, so schnell es sein Antrieb erlaubte. Ganzetta nahm schweigend zur Kenntnis, dass der Schutzschirm zusammengebrochen war. Die Energiestationen lieferten laufend Ausfallmeldungen und Hinweise auf eine Regenerationszeit bis zu einer halben Stunde. Einer der Schirmprojektoren war durchgeglüht und musste ersetzt werden. Wenn die Algioten jetzt in Überzahl gewesen wären, hätte es das Ende der GANIRANA bedeutet. Der nachdenkliche Blick Atlans ruhte auf ihm. „Mit roher Gewalt hätten wir das nicht geschafft", sagte der Mann mit dem silbernen Haar. „Nur taktisches Vorgehen führt zum Sieg."
    „Vielleicht gibt die Geschichte dir eines Tages recht", murmelte der Kommandeur über 3500 Rachenschiffe. Innerlich war er längst nicht davon überzeugt.
    Die Boje besaß einen Durchmesser von fünf und eine Länge von zehn Zentimetern. Sie gehörte zu einem Nachrichtennetz, das Gharrer, Wlatschiden und Galaktiker seit Mitte März angelegt hatten. Der kleine Metallstab enthielt einen winzigen Datenspeicher sowie eine Energieeinheit, die zur Erhaltung der Daten diente. Ihre Haltbarkeit belief sich auf rund ein Chearth-Jahr. Ganzetta ließ den Metallstift an Bord holen. Da die Algioten die galaktische Position der Boje kannten, blieb dem Wlatschiden keine andere Wahl, als die Boje aus dem Informationsnetz herauszunehmen und eine Meldung an das Hauptquartier der Allianz zu schicken. Ganzetta gab den Kode ein, erhielt daraufhin das Signal
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