Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Wandlers in Grao’sil’aanas Hirn und zog seine Aufmerksamkeit auf sich.
    (Kommt her zu mir, meine Geschöpfe!) Die Erde bäumte sich auf und riss den Daa’muren von den Beinen, und eine gewaltige Staubwolke erhob sich an der Stelle, an welcher der Oqualun aufgesetzt hatte. Ganze Marschkolonnen von Daa’muren strömten ihm entgegen. Und wieder berührte die Aura des Höchsten Grao’sil’aanas Geist. (Kommt zu mir, meine Geschöpfe), raunte seine Stimme. (Wir wollen diesen Planeten verlassen.)
    Aus den Augenwinkeln registrierte Grao’sil’aana, dass auch der bleiche, weißhaarige Primärrassenvertreter das Schauspiel betrachtete. Schockierend und unheimlich musste es für ihn sein, und entsprechend starr vor Schreck lag er da, wo er gestürzt war.
    Der Oqualun begann gelbgrün zu strahlen. Die ersten Daa’muren erreichten seine Oberfläche, und kaum berührten sie das leuchtende Grün, schienen ihre Echsenhüllen sich aufzulösen, bevor sie in die jetzt flüssige Hülle des Wandlers eintauchten. Zu Hunderten sah Grao’sil’aana seine Artgenossen in den Oqualun übergehen.
    Und er?
    Er wusste, dass es höchste Zeit für ihn war, aufzubrechen.
    Er wusste aber auch, dass er Daa’tan nicht verlassen sollte; nicht verlassen wollte. (Wo bist du, Grao’sil’aana?) Die Aura des Sol berührte ihn. (Wann kommst du endlich? Wir warten auf dich, Grao’sil’aana!)
    Grao’sil’aana blickte hinunter in die Sandkuhle. Sein Blick traf sich mit dem Daa’tans. Verlass mich nie wieder, flehte dessen Blick. Die Mutter des Jungen kniete auf ihm.
    Grao’sil’aana wandte sich wieder nach Norden, wo die Kolonnen der Daa’muren vor dem strahlenden Oqualun kürzer und kürzer wurden. Schweigend beobachtete er das Schauspiel.
    Und dann traf er eine Entscheidung. »Ich bleibe hier«, krächzte er.
    (Steht deine Entscheidung fest?), raunte die Stimme des Sol.
    »Ja, Est’sol’bowaan. Meine Entscheidung steht fest.«
    Zwei oder drei Atemzüge lang schwieg die Stimme aus der Aura des Sol. Dann kam der Augenblick, als zum vielleicht letzten Mal die Aura eines Daa’muren Grao’sil’aana berührte.
    Die Stimme des Sol drang in seinen Geist. (Möge Sol’daa’muran dich wärmen und deine künftigen Wege beleuchten!), sagte sie.
    »Sol’daa’muran leuchte auch dir und wärme auch dich, Est’sol’bowaan«, entgegnete Grao’sil’aana.
    Er spähte hinüber zum Oqualun, zu seinen Brüdern und Schwestern. Kalt und starr fühlte sich das Innere seiner Brust an.
    Plötzlich bebte die Erde erneut. Es krachte, splitterte und donnerte, und eine rötliche Staubwolke erfüllte die Welt…
    ***
    Minuten zuvor
    Daa’tan griff Maddrax mit Dornenranken an! Rulfan blinzelte ein paar Mal, weil er zu träumen glaubte. Eben noch hatte er selbst dort unten mit Daa’tan gerungen und nicht die Spur von Dornengestrüpp bemerkt – und jetzt brach es überall explosionsartig aus dem Boden hervor. Wie konnte das sein?
    Aruula schrie auf und rannte los. Rulfan wollte es ihr gleichtun, um seinem Freund zu Hilfe zu kommen, aber da schnitt der Daa’mure Aruula den Weg ab und riss sie an sich.
    Rulfan verharrte, unschlüssig, was er tun sollte. Aruula beistehen – oder Maddrax?
    Für Sekunden schien die Zeit wie eingefroren. Dann erklang hinter ihm eine ferne Stimme: »Rulfan! Vorsicht!« Er fuhr herum. »Victorius…?« Kein Zweifel: Der schwarze Prinz aus Afra und ein Schwert schwingender Chinese stürmten auf ihn zu.
    »Cahai, nein!«, rief Victorius nun. »Du darfst ihn nicht töten, mon dieu!«
    Verdammt! Rulfan fluchte still in sich hinein. Als ob er nicht schon genug in der Klemme stecken würde! Er warf einen schnellen Blick zu dem Daa’muren und Aruula hinüber – und wurde Zeuge, wie sich die Barbarin mit einem wuchtigen Tritt Luft verschaffte und Sekundenbruchteile später aus dem Griff des Echsenartigen wand. Sie warf sich zur Seite, rollte durch den Sand und stürmte in die Senke hinab. Die zugreifenden Pranken des Daa’muren gingen ins Leere. Er machte aber keine Anstalten, ihr zu folgen.
    Victorius und der Chinese waren noch gute dreißig Meter entfernt – aber Rulfan hatte nicht vor, auf ihre Ankunft zu warten. Am Grund der Senke riss Aruula gerade ihren Sohn um und hielt ihn fest. Und Maddrax steckte in einer schnell wuchernden Dornenhecke.
    Rulfan wollte ihr in die Senke folgen, um seinen Freunden beizustehen, doch in diesem Moment erschütterte die Landung des Wandlers die Erde und riss Rulfan von den Beinen. Sein Kopf flog
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher